Mittwoch, 14. Dezember 2016

Weihnachtsspaziergang zur Kunst

„Die magische Drei“ im Kunsthaus Meyenburg

Nordhausen (psv) Weihnachtstress nein danke! Abwechslung zu den lauten Weihnachts- und Adventsmärkten und zum jährlichen Einkaufstress bietet das Kunsthaus Meyenburg. Ein Rundgang durch die historischen Räume der Jugendstil-Villa bietet Ruhe und Entspannung. Die derzeitige Ausstellung „Die magische Drei“ mit zeitgenössischen Gemälden der beiden polnischen Künstlerinnen bietet zusätzlich die Möglichkeit auch die Augen auf den einzelnen Werken spazieren zu führen und sich auf die besondere Atmosphäre der abstrakten Kunst einzulassen.

Dorota Sandecka‘s Acryl-Gemälde strahlen durch expressive Farben von kräftigem Rot über intensives Violett bis zu tiefem Schwarz eine außergewöhnliche Energie aus. Die großformatigen Gemälde bestechen durch ihre geometrischen Formen, die manchmal klar
gegeneinander abgegrenzt sind, manchmal aber auch Strukturen durchscheinen lassen und so verschiedene Ebenen in den Werken erzeugen.
Barbara Zablocka‘s Arbeiten sind klarer strukturiert und ihre Kompostionen aus geometrischen Formen bestechen häufig durch metallische Effekte in Silber, z.B. bei „Glebia“. Dagegen zeigen die Werke mit dem Titel „Daleko“ trotz Abstraktion eine impressionistische Form- und Farbgebung, was die Künstlerin vor allem durch die fließenden Farbverläufe gelingt.

Märchenhaft, sowohl in einigen Motiven aber besonders in der gekonnten Ausführung sind die Scherenschnitte von Erika Schirmer. So setzt die bekannte Nordhäuserin den Schwank von Hans Sachs (1495 – 1576) in ihrem Zyklus aus 7 Blättern in beeindruckender Manier in Szene. Ihre Scherenschnitte begeistern die Besucher immer wieder aufs Neue, einerseits durch die Filigranität, aber auch durch den freien Umgang mit der Technik, in der sie figürliches wie ornamentales gleichsam gekonnt „ins Papier“ bringt! Ihre Scherenschnitte sind nicht nur Schwarz-Weiß, sondern können auch farbig sein, wie die drei großformatigen Ornamente im oberen Foyer verdeutlichen.
In den Naturstudien zeigt sich das Können von Erika Schirmer nicht nur im Umgang mit der Schere, sondern auch in den vorhergegangenen Studien der einzelnen Pflanzen.
In dem Zyklus „Poesie im Ornament“ schafft Erika Schirmer ihre Werke zu eigenen Gedichten und setzt diese auf einzigartige Weise um. Jeder Scherenschnitt ist unterschiedlich, jedes Ornament variiert.

Die Ausstellung ist bis zum 15. Januar im Kunsthaus Meyenburg zu sehen.
Öffnungszeiten:
24. und 25. 12. geschlossen
26.12. Sonderöffnungszeit: 14 bis 18 Uhr
27. – 31.12. geschlossen
1.1. Sonderöffnungszeit: 14 bis 18 Uhr



Bild: Acrylgemälde von Dorota Sandecka, 2015 (Foto: Susanne Hinsching)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen