Während in Berlin die Kultusminister der Länder mit
dem Bund die Digitalstrategie für die Schulen diskutierten, haben sich
in Nordhausen Lehrer angeschaut, wie „digitaler Unterricht“ aussehen
könnte. In ihrem Showtruck zeigte das Unternehmen
Ricoh, was interaktives und vernetztes Lernen in einem multimedialen
Klassenzimmer ermöglicht. "Wir wollen uns gemeinsam mit Lehrern,
Schülern und Eltern auf den Weg machen, die Herausforderungen der
Digitalisierung
anzugehen. Dazu gehört nicht allein die
Beschaffung von Technik, sondern ein schlüssiges Gesamtkonzept, das
alle Beteiligten einbindet und mitnimmt", sagte Stefan Nüßle, der als 1.
Beigeordneter im Landkreis den Bildungsbereich verantwortet. Das
Landratsamt hatte diese Präsentation im Projekt „Bildung
integriert“ in Kooperation mit dem Unternehmen Kopier- und Drucksysteme
Nordhausen organisiert. Gerade jetzt stehen die Zeichen für mehr
EDV-Technik im Unterricht gut, denn Bundesbildungsministerin Johanna
Wanka will in den kommenden Jahren 5 Milliarden Euro
bereitstellen, um die Schulen entsprechend auszustatten. Um darauf
vorbereitet zu sein, hat der Landkreis in seinem geförderten
Modellprojekt „Bildung integriert“ einen Prozess angestoßen, in dem die
erforderlichen Grundlagen dafür erarbeitet werden. So
könnten beispielsweise in einem kommunalen Medienentwicklungsplan die
pädagogischen Ziele und technischen Möglichkeiten zusammengebracht
werden.
Die Medienkompetenz der Schüler zu verbessern, ist
dabei längst nicht nur im Unterricht wichtig, sondern ist auch ein
wesentlicher Faktor in der Vorbereitung auf das Berufsleben. Hier
besteht Handlungsbedarf, hat der Bund erkannt, denn
die Diskrepanz zwischen den Anforderungen der Arbeitswelt und den
technischen und didaktischen Standards in Schulen wächst. Das sehen auch
Vertreter der hiesigen Wirtschaft so. Niels Neu, Vorsitzender des
Nordhäuser Unternehmerverbandes, begrüßte daher bei
der Präsentation, dass sich die Schulen den Herausforderungen der
Digitalisierung aktiv stellen. „Eine Vielzahl von Unternehmen im
Nordthüringer Unternehmerverband ist in den Bereichen Forschung,
Entwicklung und Produktion auf gut vorbereitete Fachkräfte aus
der Region angewiesen und Schulen müssen dazu den Grundstock legen“, so
Neu.
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