Freitag, 30. Dezember 2016

Heidelore Kneffel lädt ein ins Lesecafé der Stdtbibliothek

Am Mittwoch dem 4. Januar 2017, 16:00 Uhr:  Lesecafé der Stadtbibliothek -  Heidelore Kneffel wird mit den Besuchern in Rudolf Hagelstanges Büchern blättern und daraus vorlesen


Nordhausen (psv)  In der Bibliothek im Zentrum der Stadt, die seinen Namen trägt, werden am Mittwoch, dem 4. Januar, ab 16.00 Uhr im Lesesaal, in dem auch seine Werke in den Bücherschränken versammelt stehen, Auszüge aus dem Prosa- und Lyrikwerk des aus Nordhausen stammenden Schriftstellers Rudolf Hagelstange von Heidelore Kneffel gelesen.

Hagelstange, der am 14. Januar 2012 in der Moltkestraße 9 (Oscar-Cohn-Straße) geboren wurde, besaß ein Gespür für Menschen, für das  Menschliche, was er in zahlreichen Werken trefflich darzustellen wusste. In Erzählungen, Romanen, Essays, Reportagen, in Versen lässt er unterschiedliche Menschen in ihrem Tun und Handeln vor den geistigen Augen des Lesers (auf)erstehen. Dieser Nachmittag im Lesesaal rückt z. B. seine Großmutter ins Licht, die alljährlich diesen unvergleichlichen „Harzer“ schuf, dessen auffälliger Duft und Geschmack für den Enkel seines gleichen sucht. Im Traum erscheint ihm sein geliebter Großvater, der Eisenbahner mit Leib und Seele, dem er die Geschichte „Der sächsische Großvater“ postum widmet. Er prägte mit seinen Lebensauffassungen entscheidend die Ansichten des Heranwachsenden.                                                

Die antike Welt Griechenlands zog den Schriftsteller zeit Lebens mit seiner Literatur, mit seiner Kunst, mit seinen Landschaften in Bann. Hervorragend lässt er im Roman „Der große Filou“ den griechischen Helden Odysseus wiederum auferstehen mit seiner einmaligen klug-listenreichen Art. In prallen Szenen stellt Hagelstange diesen unverwüstlichen Charakter, gepaart mit großem  Gerechtigkeitsempfinden, vor. Der Autor kannte „seinen“ Homer genau, dessen Dichtung er schon in Nordhausen in sich einsog!

Einer Gestalt des Weltgeschehens, dem unvergleichlichen Wissenschaftler, Konstrukteur und Künstler Leonardo da Vinci, widmete er sich immer aufs Neue. Er übersetzte u. a. dessen Fabeln, schuf ein Gedicht über ihn, in dem er das berühmte Altersporträt des Italieners interpretierte. Hagelstange, der unruhige Geist, begegnete in Deutschland und auf seinen Reisen in die Länder dieser Welt vielen Persönlichkeiten, die er mit seiner Sprachkraft porträtierte. Genannt seien Mutter Kollwitz, also die Künstlerin, die eines der Kriegsjahre in Nordhausen in Geborgenheit verbrachte, „Die Dame Löwenherz“, die Dichterin Ricarda Huch, gehörte zu seinen Vorbildern in der Dichtkunst und in ihrer politischen Haltung. Bekannt war er mit der Bildhauerin Renée Sintenis, deren Berliner Bär alljährlich zur „Berlinade“ in Gold und Silber als Auszeichnung für die Filmschaffenden ausgereicht wird. Neben Künstlern und Dichtern gehörte auch politisch Wirkenden seine Aufmerksamkeit: Theodor Plievier, Henry Kissinger, Kurt Georg Kiesinger, Walter Scheel, Willy Brandt.

Wer neugierig geworden ist, der ist am 4.1.2017 im Lesesaal der Bibliothek „Rudolf Hagelstange“ genau richtig.


Heidelore Kneffel

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