Fünfzehnjährige in Deutschland liegen in den
drei Kompetenzbereichen Naturwissenschaften, Lesen und Mathematik
deutlich über dem OECD-Durchschnitt. In der Hauptdomäne
Naturwissenschaften sind die Leistungen gegenüber 2006 konstant
geblieben. Im Bereich Lesen setzt sich der kontinuierliche Aufwärtstrend
fort, in Mathematik gibt es keine signifikanten Veränderungen. Das
zeigen die Ergebnisse der sechsten PISA-Erhebung, die heute in Berlin
vorgestellt wurden.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bremer Senatorin für Kinder und Bildung Claudia Bogedan, hob hervor, dass das überdurchschnittliche Leistungsniveau, das bei PISA 2012 erreicht worden war, sich nun stabilisiert habe: "Deutschland gehört damit zu den wenigen OECD-Staaten, die bei den bisherigen PISA-Zyklen keinen negativen Trend in den Hauptdomänen zu verzeichnen haben. Erfreulich ist der Rückgang des Anteils leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler insbesondere beim Lesen." Neu ist diesmal, dass der Test vollständig am Computer durchgeführt wurde. Durch diese Umstellung, neue Testformate sowie weitere methodische Änderungen ist ein unmittelbarer Vergleich der Ergebnisse mit früheren PISA-Durchgängen schwierig. Ergänzende nationale Untersuchungen zur Umstellung auf computerbasierte Tests bestätigen diese Schwierigkeiten. "Deutschland hat nach PISA 2000 viel getan und zwischenzeitlich viel erreicht. Jetzt müssen wir gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung einen neuen Anlauf nehmen, um weiter voranzukommen. Der Bund hat den Ländern dazu den Digitalpakt vorgeschlagen", so die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Cornelia Quennet-Thielen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick Für die Naturwissenschaften:
Für Mathematik:
Für die Lesekompetenz:
Leistungsdisparitäten:
Bildungspolitische Folgerungen Die seit 2001 eingeleiteten bildungspolitischen Maßnahmen haben in allen drei Domänen eine Etablierung auf einem guten Niveau ermöglicht. Gleichwohl bleiben Herausforderungen bestehen: Potenziale leistungsstarker Schülerinnen und Schüler in den Naturwissenschaften und Mathematik müssen gezielter ausgeschöpft werden, ohne die Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler zu vernachlässigen. Es müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen besonders in den Naturwissenschaften und Mathematik zu verringern. Eine zentrale Herausforderung bleibt angesichts einer heterogener werdenden Schülerschaft, Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund gut in das Schulsystem zu integrieren. Ein Schlüssel dafür bleibt der Erwerb von Deutsch als Bildungssprache. Die Untersuchung hat auch gezeigt, dass digitale Medien zum Lehren und Lernen im Unterricht in Deutschland noch zu wenig genutzt werden. Claudia Bogedan: "Mit der Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler und der gemeinsamen Bund-Länder-Initiative zur Förderung Leistungsstarker haben wir Ansatzpunkte identifiziert, um auch dieser Gruppe bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Mit der Strategie âBildung in der digitalen Welt' wollen wir die Schul- und Unterrichtsentwicklung so unterstützen, dass die Kinder und Jugendlichen auf die Herausforderungen einer digitalisierten Welt vorbereitet sind. Deshalb ist auch geplant, die nationalen Ländervergleiche computerbasiert durchzuführen." Cornelia Quennet-Thielen: "Unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten hervorragende Arbeit. Angesichts der Herausforderungen, die eine immer vielfältigere Schülerschaft mit sich bringt, unterstützt sie mit der Qualitätsoffensive Lehrerbildung und der Digitalisierungsstrategie auch der Bund." Zur Anlage der Studie PISA wird seit dem Jahr 2000 von der OECD durchgeführt, um die Kompetenzen 15-Jähriger in den zentralen Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften zu ermitteln. An PISA 2015, das in Deutschland und 56 anderen Ländern erstmals komplett computerbasiert durchgeführt wurde, haben neben den 35 OECD-Staaten 37 Partnerstaaten und -regionen teilgenommen. Es nahmen weltweit mehr als 530.000 Schülerinnen und Schüler teil, in Deutschland waren es 6.504 an 253 Schulen. Neben der naturwissenschaftlichen Grundbildung, die zum zweiten Mal nach 2006 als Schwerpunktdomäne untersucht wurde, wurden die mathematische Kompetenz und die Lesekompetenz getestet. Bei jedem PISA-Zyklus werden die drei Domänen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet, wobei jeweils eine Domäne als Schwerpunktdomäne (Hauptdomäne) mit deutlich mehr Aufgaben und längerer Testzeit vertieft untersucht wird. Für einen Vergleich der Trends werden nur die Ergebnisse der Hauptdomäne verwendet. PISA 2015 wurde in Deutschland in Verantwortung des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB), einem von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Verbund der Technischen Universität München (TUM), des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik an der Universität Kiel (IPN), durchgeführt und ausgewertet. Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse und mehr Informationen finden Sie im Internet unter: www.pisa.tum.de und http://www.pisa.oecd.org . |
Dienstag, 6. Dezember 2016
PISA 2015 bestätigt Deutschlands gute Platzierung
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