. . .sind die Pilgersleute des
Fördervereins "Romweg Abt Albert von Stade" (Via Romea),
die gestern auf ihrer Route dieses Namens von Hasselfelde kommend, in
Nordhausen eintrafen. Und wie gestern schon bemerkt, setzte die Gruppe
heute ihren Weg auf dieser Via Romea in Richtung Schmalkalden fort,
bis Ebeleben geleitet von Hans-Jürgen Grönke. Schließlich ist
Nordhausen Mitglied im Förderverein "Romweg Abt Albert von
Stade", und schon deshalb ist es ein Akt der Verbundenheit, dass
einer ihrer Vertreter der Gruppe das Geleit gibt.
Gestartet
war sie zur zweiten Deutschlandwanderung auf dem Pilgerweg "Via
Romea" am Sonntag in Wernigerode, verabschiedet mit den besten
Wünschen von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Dr. Reiner
Haseloff. Und wie gestern ebenfalls festgehalten, befindet sich unter
den Teilnehmer – durchweg Menschen gesetzteren Alters – auch der
Wiederentdecker dieser Via Romea, der italienische Ethmologe Giovanni
Caselli, der wohl auch zu den im Jahre 2009 in Hornburg und Wernigerode
gegründeten Förderverein gehörte, deren Mitglieder und Freunde nun
auf diesem geschichtsträchtigen Weg pilgern. Um – unmittelbar von
Hasselfelde gekommen - nun von Nordhausen ihren Weg über Ebeleben,
Gotha und Friedrichroda nach Schmalkalden fortzusetzen, wo sie am
Samstag, den 5. Juli, in Schmalkalden ankommen und ihre Tour beenden
werden.
Ich
war der Einladung gefolgt und bei ihrer Verabschiedung dabei, hatte
mich mit einigen von ihnen unterhalten und auch gelesen, was die
hiesige Stadtverwaltung und auch Reporter darüber berichteten.
Trotzdem wußte ich zunächst nicht so recht, wie dieser Pilgerzug
nach Anliegen und Bedeutung einzuschätzen ist. Auch deshalb, weil
nach meiner bisherigen Meinung ein Pilgerzug vornehmlich aus
religiösen Gründen stattfindet und die Teilnehmer entweder ein
gemeinsames Anliegen zum Zielort tragen, oder ein persönliches
Anliegen (Bitte, Gelübde, Buße odgl.) verwirklichen. Ein Pilgerzug
führt danach in aller Regel in einen meist weit entfernten Zielort
und endet dort in einem Gottesdienst in einer Kirche, ähnlich einer
Wallfahrt.
Im Falle der Via
Romea aber scheint nicht ein religiöses Anliegen im Vordergrund zu
stehen – weder befand sich unter den Teilnehmern ein
Kirchenvertreter (soweit ich feststellen konnte), noch wurden sie in
Nordhausen von einem solchen begrüßt oder verabschiedet. Vielmehr
hat es sich der Förderverein zur
Aufgabe gemacht, den Weg der „Via Romea“ zu erforschen und ihn,
den Menschen der heutigen Zeit, wieder ins Bewusstsein zu bringen.
Und wie mir von Wernigerode auf Anfrage mitgeteilt wurde, ist ein
Ziel des Fördervereins die Anerkennung des Weges als Europäische
Kulturstraße. Die „Via Romea“ soll aufgrund ihres
Streckenverlaufes durch vier deutsche Bundesländer (Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern) und drei europäische
Staaten (Deutschland, Österreich, Italien) zur Völkerverständigung
der Menschen in Europa beitragen. In den vergangenen Jahren
entstanden schon viele Kontakte zwischen deutschen,
norwegischen,österreichischen und italienischen Pilgerfreunden, die
auch schon mehrere gemeinsame (Teil-)Wanderungen auf der „Via
Romea“ durchgeführt haben.
Mir bleibt als letzte Bemerkung eine
gewisse Verwunderung, dass Nordhausen als Mitglied des Förderverein
"Romweg Abt Albert von Stade" (Via Romea) bisher zumindest
wenig beitrug, um diesen geschichtsträchtigen Weg bekannt zu machen.
Und nicht einmal die entsprechenden Wegweiser zu pflegen vermag
(siehe Gumpenquerung). Und diese lediglich anlässlich des
Pilgerzuges notdürftig instand setzte.
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