Mittwoch, 2. Juli 2014

Weitergezogen auf der Via Romea. . .

. . .sind die Pilgersleute des Fördervereins "Romweg Abt Albert von Stade" (Via Romea), die gestern auf ihrer Route dieses Namens von Hasselfelde kommend, in Nordhausen eintrafen. Und wie gestern schon bemerkt, setzte die Gruppe heute ihren Weg auf dieser Via Romea in Richtung Schmalkalden fort, bis Ebeleben geleitet von Hans-Jürgen Grönke. Schließlich ist Nordhausen Mitglied im Förderverein "Romweg Abt Albert von Stade", und schon deshalb ist es ein Akt der Verbundenheit, dass einer ihrer Vertreter der Gruppe das Geleit gibt.

Gestartet war sie zur zweiten Deutschlandwanderung auf dem Pilgerweg "Via Romea" am Sonntag in Wernigerode, verabschiedet mit den besten Wünschen von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff. Und wie gestern ebenfalls festgehalten, befindet sich unter den Teilnehmer – durchweg Menschen gesetzteren Alters – auch der Wiederentdecker dieser Via Romea, der italienische Ethmologe Giovanni Caselli, der wohl auch zu den im Jahre 2009 in Hornburg und Wernigerode gegründeten Förderverein gehörte, deren Mitglieder und Freunde nun auf diesem geschichtsträchtigen Weg pilgern. Um – unmittelbar von Hasselfelde gekommen - nun von Nordhausen ihren Weg über Ebeleben, Gotha und Friedrichroda nach Schmalkalden fortzusetzen, wo sie am Samstag, den 5. Juli, in Schmalkalden ankommen und ihre Tour beenden werden.

Ich war der Einladung gefolgt und bei ihrer Verabschiedung dabei, hatte mich mit einigen von ihnen unterhalten und auch gelesen, was die hiesige Stadtverwaltung und auch Reporter darüber berichteten. Trotzdem wußte ich zunächst nicht so recht, wie dieser Pilgerzug nach Anliegen und Bedeutung einzuschätzen ist. Auch deshalb, weil nach meiner bisherigen Meinung ein Pilgerzug vornehmlich aus religiösen Gründen stattfindet und die Teilnehmer entweder ein gemeinsames Anliegen zum Zielort tragen, oder ein persönliches Anliegen (Bitte, Gelübde, Buße odgl.) verwirklichen. Ein Pilgerzug führt danach in aller Regel in einen meist weit entfernten Zielort und endet dort in einem Gottesdienst in einer Kirche, ähnlich einer Wallfahrt.

Im Falle der Via Romea aber scheint nicht ein religiöses Anliegen im Vordergrund zu stehen – weder befand sich unter den Teilnehmern ein Kirchenvertreter (soweit ich feststellen konnte), noch wurden sie in Nordhausen von einem solchen begrüßt oder verabschiedet. Vielmehr hat es sich der Förderverein zur Aufgabe gemacht, den Weg der „Via Romea“ zu erforschen und ihn, den Menschen der heutigen Zeit, wieder ins Bewusstsein zu bringen. Und wie mir von Wernigerode auf Anfrage mitgeteilt wurde, ist ein Ziel des Fördervereins die Anerkennung des Weges als Europäische Kulturstraße. Die „Via Romea“ soll aufgrund ihres Streckenverlaufes durch vier deutsche Bundesländer (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern) und  drei europäische Staaten (Deutschland, Österreich, Italien) zur Völkerverständigung der Menschen in Europa beitragen. In den vergangenen Jahren entstanden schon viele Kontakte zwischen deutschen, norwegischen,österreichischen und italienischen Pilgerfreunden, die auch schon mehrere gemeinsame (Teil-)Wanderungen auf der „Via Romea“ durchgeführt haben.


Mir bleibt als letzte Bemerkung eine gewisse Verwunderung, dass Nordhausen als Mitglied des Förderverein "Romweg Abt Albert von Stade" (Via Romea) bisher zumindest wenig beitrug, um diesen geschichtsträchtigen Weg bekannt zu machen. Und nicht einmal die entsprechenden Wegweiser zu pflegen vermag (siehe Gumpenquerung). Und diese lediglich anlässlich des Pilgerzuges notdürftig instand setzte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen