Dienstag, 15. Juli 2014

Hier(Park Hohenrode) private Initiative, dort (Gehege) städtische Verwaltung

Ein recht lebhaftes Wochenende liegt hinter mir, das ich in mehreren Einträgen festhielt. Ausgesprochen eindrucksvoll, von einigen Regentropfen begleitet, empfand ich das Chorkonzert am Sonntag im Park des Kunsthauses Meyenburg. Und unterhaltsam am
Samstag das Parkfest im Park Hohenrode. In dem mit fortschreitender Pflege der Baum- und Grünanlagen als auch der weiteren Sanierung der Villa gesellschaftliches und kulturelles Leben einzieht. Das dem 150. Geburtstag des Parkgründers Carl Kneiff gewidmete Parkfest am Samstag ließ Einblicke zu und war jüngstes Beispiel und Beweis für die Fortschritte..

Und angesichts des schmissigen Auftaktkonzertes durch das Evergreen Swingtett (in kleiner Besetzung) auf einer mehr provisorischen Bühne und der Erläuterungen zur Geschichte des Parks durch Moderator Torsten Wiesner musste ich an die zwei seit langem verwaisten Bühnen (Tonhalle und große Bühne) und dem großen Festplatz drüben im Gehege denken. Und damit dann auch an die jüngsten Berichte zu diesem Gehege gegenüber dem nur durch den Beethovenring getrennten Park Hohenrode.

Da hieß es doch unlängst – nämlich am 6. Juni in der „Nordhäuser Allgemeine“ - unter Berufung auf Andreas Baumann, Referent für Gartendenkmalpflege im Thüringer Denkmalamt, man beabsichtige die Ausweisung des Geheges als Denkmal, wie beim Hohenroder Park längst geschehen. Zur Begründung für diese Absicht ist in der NA zu lesen (Auszug): „. . .der historische Ort ist entscheidend – der gestaltete Wald von damals lässt sich relativ schnell wieder anlegen“ begründete er (Andreas Baumann) den anvisierten Denkmalstatus. Nachdem er zuvor feststellte, dass im Gehege 40 Jahre Pflege
fehlen und es in manchen Bereichen an eine Mondlandschaft erinnere. Also ebenso ganz ähnlich wie früher mal der Park Hohenrode.

Dort allerdings begann sich vor gut zehn Jahren mit Gisela Hartmann eine kreativ denkende und handelnde Frau zu engagieren, gründete mit einigen Mitstreitern 2005 einen Förderverein und motivierte viele Menschen, die seitdem, jeder auf seine Weise, dem Park wieder zu dem werden lassen, was er einst war. Das Vorhaben ist trotz gelegentlich großer Probleme weit gediehen, wie das Parkfest am Samstag zeigte. In der jüngsten Mitteilung des Fördervereins heißt sinngemäß, dass es der hohe Denkmalschutzstatus sogar nötig macht, die Aufstellung von Bänken entlang des Pfades der Poesie (am Samstag eingeweiht) mit dem Landesdenkmalamt in Erfurt abzustimmen.

Ganz anders reagierte das Gartenamt der Stadt Nordhausen auf die Absicht, dem Gehege den Status des Denkmalschutzes zu verleihen: mit Ablehnung nämlich. Einfach deshalb, weil die Stadt Auflagen nicht nachkommen könne, die auch das Gehege sukzessive wieder zu dem werden lassen würden, was es einmal war: zu einem bevorzugten Naherholungsgebieten mit Erlebnismöglichkeiten der Stadt Nordhausen für ihre Bürger. Ablehnung aus finanziellen Gründen. Also keine Kreativität, keine Initiative, kein Engagement, nur Ablehnung. Allerdings ist auch von einem Interesse oder gar Engagement der Bürger zu „ihrem“ Gehege nichts zu erkennen. Ich bin in dem Zusammenhang gespannt über den Verlauf der Stadtratsitzung am Donnerstag (17.07.) in der es u.a. um die (Vor-)Bedingungen der weiteren Sanierung des Albert-Kuntz-Sportparks gehen wird, der Heimstätte des FSV Wacker 90. Auch dort ist finanzielles (Eigenanteil-)Engagement nötig. Man darf also gespannt sein, wie die Sitzung (auch im Zuschauerraum) verlaufen wird.


Mein Weg führte mich gestern wieder einmal durch Gehege und Park Hohenrode, wobei sich mir die Vorstellung aufdrängte, dass das Gehege weiter sich selbst überlassen ist, nichts hat sich seit jenem Bericht in der NA getan: die gleichen Ansichten und Bilder wie man sie seit langer Zeit gewöhnt ist. Während drüben im Park Hohenrode kontinuierlich gearbeitet und nach dem Parkfest am Samstag auch schon wieder weiter geplant und gestaltet wird. Immerhin: Die Stadtverwaltung will im Herbst dem Stadtrat ein Konzept für das Gehege zur Entscheidung vorlegen. Schrieb die „Nordhäuser Allgemeine am 6. Juni.

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