Freitag, 25. Juli 2014

Wie weiter mit dem Südharzer Tourismus(-verband)?

„Bereits vor einer Woche trafen sich die Mitglieder des Südharzer Tourismusverbands zu ihrer regulären Mitgliederversammlung, die in diesem Jahr satzungsgemäß mit der Wahl eines neuen Vorstandes zusammen fiel...“ lese ich u.a. in der Internetausgabe der „Nordhäuser Allgemeine“ (NA). Nun kenne ich die Satzung dieses Verbandes nicht bis ins Detail, jedenfalls aber ist es im allgemeinen üblich, dass der Vorstand eines Vereins zum Ende der Periode, für die er gewählt wurde, einen Tätigkeits- oder Rechenschaftsbericht vorlegt
bzw. vorträgt und vor der Entlastung auch ein Kassenbericht vorgetragen wird. Man erfährt dadurch zumindest etwas über die Mitgliederzahl und -entwicklung und die geleistete Arbeit in dieser Zeit. Davon allerdings las ich nichts, obgleich die NA gleich zwei Berichte aus verwandter Quelle anbietet. Und die für die Öffentlichkeitsarbeit im Landratsamt zuständige Jessica Piper doch zweifellos um alle diese Modalitäten und Erfordernisse eines solchen Verbandes weiß? Wenn die erneut als Vorsitzende bestätigte Birgit Keller (Landrätin des Landkreises Nordhausen) schließlich von einem „Pflänzchen Tourismus im Landkreis Nordhausen“ spricht, das es zu pflegen gilt, damit es weiter wächst, dann stellt sich mir schon die Frage, wo dieser „Südharzer Tourismusverband“ e.V. nach den vielen Jahren seines Bestehens heute steht?

Es ist nicht meine Absicht, die eine Woche nach dem Ereignis erschienenen Berichte zu dieser Mitgliederversammlung zu zerpflücken, mir fällt aber die Podiumsdiskussion des „Nordhäuser Unternehmerverbandes am 14.07.14 ein, während der ein Teilnehmer die Landtagskandidaten gefragt haben soll, „Wie weiter mit dem Tourismus?“ Rüdiger Neitzke von den Grünen bedauerte in seiner Antwort, dass der Harz völlig zersplittert vermarktet werde, was sich ändern müsse. Weil sonst diese ganze Debatte oberflächlich bleibe (NA am 15.07.). Ein klärendes Wort in der Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes zwei Tage später wäre hilfreich gewesen.

Stattdessen wendet man sich in die andere Richtung: Zusammen mit den Vertretern des Südharzer Naturparks soll nun daran gearbeitet werden, wie eine gemeinsame Vermarktung der Region mit dem in Gründung befindlichen Kyffhäuser Tourismusverbandes erfolgen kann und zugleich touristische Attraktionen des Landkreises intensiver unterstützt und weiter vernetzt werden können, heißt es in bezuggenommenen Bericht. Das mag ja in mancherlei Hinsicht sinnvoll sein – etwa für Busreisende – aber touristische Attraktionen kann man kaum entdecken, nachdem das Kyffhäuserdenkmal aus der Trägerschaft des nachbarlichen Tourismusverbandes verloren ging. Und ihn gar (vorsorglich) in die Insolvenz trieb. Es bleibt dann also abzuwarten, was auf den so entstehenden „entscheidenden Grundstein“ (laut Keller) für die künftige Förderfähigkeit des Tourismus im Landkreis gestaltet werden wird. Für die man dann gemeinsam kämpfen will. Ein neues Pflänzchen Tourismus also. Nur denke ich, dass es eher auf die touristische Entwicklung selbst ankommen sollte, als etwa auf dessen finanzielle Förderfähigkeit. Man wird also erleben, was der neue Vorstand in den kommenden zwei Jahren über eine vereinsmäßige Vernetzung hinaus zu schaffen vermag.
Oberes Bild: Verabschiedung des bisherigen Vorstands
darunter: Vorsitzende Keller mit neuem Vorständlerin Piper
Fotos: Landratsamt

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