Freitag, 11. Juli 2014

Annett Louisan: Es gibt noch was anderes als Fußball!

So lautete die Einführung der neuen Single von Annett Louisan, dessen Titel eigentlich „Kannst du denn wirklich nur an Fußball denken?“ heißt.
Ich kenne diese Annett Louisan nicht und ich las die Ankündigung ihrer Single lediglich bei Amazon, finde sie aber passend zur derzeitigen Stimmung im Lande. Und obwohl es für mich tatsächlich noch andere Dinge gibt, die mir wichtiger sind als Fußball – sogar die Frage, warum Ostdeutsche angeblich häufiger mogeln?, die am Montag in der „Thüringer Allgemeine“ so ausführlich behandelt wurde – hat mich der Sieg der deutschen Mannschaft über Brasilien ob deren Höhe doch betroffen gemacht. Die ganz gewiss nicht das wahre Verhältnis der Stärke beiden Mannschaften widerspiegelt.

Ich habe Respekt vor den Reaktionen der deutschen Spieler gegenüber ihren Gegnern unmittelbar nach Spielende. Ich habe kein einziges Spiel dieser Weltmeisterschaft in seiner vollen Länge gesehen, und schon gar keines, das um 22 Uhr oder noch später begann. Und demzufolge auch nicht dieses Brasilienspiel. Dessen Auswirkungen in Brasilien selbst – auch in politischer Hinsicht – noch gar nicht abzusehen sind. Davon abgesehen aber könnten die Milliarden Reals, die man in den Bau oder die Modernisierung von Stadien eingesetzt hat, noch Konsequenzen nach sich ziehen, die noch gar nicht abzusehen sind. Und auch das drängt bei realistischer Denkweise ganz grundsätzlich die Frage auf, ob eine Fußballweltmeisterschaft im Ausrichterland den Einsatz derart hoher Summen rechtfertigt, wenn gleich neben den neuen Stadien die Armut der Menschen grassiert? Ich meine, ein solch einseitiger Einsatz riesiger Geldmengen für ein Sportereignis – auch für Olympia – kann nicht einmal in Wohlstandsländern wirklich rechtfertigt werden. In Deutschland könnte man demgegenüber höchstens überlegen, ob man im Falle Deutschland Weltmeister wird, zukünftig nicht wieder die erste Strophe der Nationalhymne singen könnte? (vielleicht mit kleinen Änderungen)

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