Freitag, 25. Juli 2014

Antisemitismus-Debatte: Geistliche rufen zu Solidarität auf

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat sich erschrocken über die jüngsten Proteste gegen Juden in Deutschland geäußert: "Es ist entlarvend, wenn Proteste gegen das aktuelle Vorgehen der Armee Israels im Gaza-Streifen mit menschenverachtender Judenfeindschaft verbunden werden." Bei Pro-Palästina-Demonstrationen in Deutschland und Frankreich wurden antisemitische Hassparolen gebrüllt, mancherorts kam es sogar zu Ausschreitungen. So wurden etwa Gegendemonstranten körperlich angegriffen. Im mittelfränkischen Altdorf beschmierten Unbekannte in der Nacht von Montag auf Dienstag das Rathaus und die Mittelschule mit antisemitischen Parolen. Auch die Präsidentin der bayerischen Landessynode Annekathrin Preidel hat sich mit deutlichen Worten gegen eine "Religion der Gewalt, der Ausgrenzung und des Fanatismus" gewandt. Im Rahmen einer Kundgebung für Religionsfreiheit vor dem Rathaus in Neumarkt (Opferpfalz) stellte sie klar, dass die Religion missbraucht werde, wenn im Namen der religiösen Wahrheit Andersgläubige verfolgt oder getötet werden. Nurhan Soykan, die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime, rief die Demonstranten zur Mäßigung und zum Verzicht auf antisemitische Parolen auf. Sie sagte im Deutschlandfunk: "Das ist natürlich niveaulos." Es gehöre nicht zum Islam, "dass man Angehörige anderer Religionen beleidigt".    

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