Montag, 14. Juli 2014

Kunsthaus Meyenburg: Ein feuchtfrohes Chorkonzert-Erlebnis

Man kennt inzwischen die Qualität der alljährlichen Chorkonzerte im Park des Kunsthauses Meyenburg und so war es nicht weiter verwunderlich, dass auch in diesem Jahr zu Beginn des Konzertes am heutigen Sonntag Nachmittag gar nicht alle Besucher im Mittelteil der Grünfläche auf dort stehenden Stühlen Platz fanden. Die danach Gekommenen mussten sich an den seitlichen Wegen des Parks Plätze suchen.

Tagsüber war trübes Wetter und Regen angesagt. Schon deshalb waren die meisten Besucher mit Regenschirmen bewehrt gekommen. Und tatsächlich setzte kurz vor Beginn des Konzertes Regen ein und über den Sitzplätzen breitete sich im Nu ein buntes Bild von aufgespannten Regenschirmen aus. Nur wenige bedienten sich eines Regenumhangs. Die Frage nach den Auswirkungen der vielen aufgespannten Schirme auf die Sichtverhältnisse auf die Chöre stellte sich allerdings nicht, der Regen hörte mit Beginn des Konzertes auf, die
Regenschirme verschwanden wieder. Und auch die „beschirmt“ gekommene Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching, konnte ihren bunten Schirm zur Begrüßung der gekommenen Teilnehmer zur Seite stellen und versah lediglich das Mikrofon mit einer schützenden Plastikhülle.

Ihre Begrüßung war kurz, der Himmel drohte weiter und der Männerchor unter Leitung ihres Leiters Herbert Miller stand schon bereit. Und empfahl sich mit einer Anzahl volkstümlicher Lieder aus seinem umfangreichen Repertoire, zu dem der „Jägerchor“ aus dem „Freischütz“ von
Carl Maria von Weber ebenso gehörte wie ihr fast am Schluss ihrer Vorträge gesungenes Lied „Rosen für meine Heimatstadt“ von der Nordhäuser Ehrenbürgerin Erika Schirmer, die sich auch unter den Zuhörern befand. Ich will und kann hier nicht die einzelnen Liedtitel aufführen, die der Männerchor und danach der Nordhäuser Konzertchor zu Gehör brachten, es würde auch den Rahmen dieses Eintrags und meine Sprachkenntnisse überfordern. Angemerkt sei hier aber, dass die einzelnen Lieder nach Textern und Komponisten von einem
Sangesfreund des Männerchores erklärt wurden. Der dann auch zu Erika Schirmers „Rosen für meine Heimatstadt“ Verse aus einem ihrer Gedichte verlas, dessen erster Vers wie folgt lautet:
Was ist es, das die Menschen eint,
das ist fürwahr Musik.
Ein Lied aus frischer Menschenbrust
verschönt den Augenblick...

Dass in das Repertoire des Chores auch „La montanara“ das Bergsteigerlied aus Italien gehört und vorgetragen wurde, ist für solche
Chöre geradezu selbstverständlich, soll aber doch erwähnt sein.

Die dann erfolgte Überleitung zum Konzertchor erfolgte fließend durch einen Gesangsvortrag beider Chöre. Danach begrüßte die Vorsitzende des Konzertchores, die Musikpädagogin Christel Laude, die Zuhörer und führte gleichzeitig in das repräsentative Programm ihres Chores ein, der von Rozalina Gencheva geleitet wird. Es muss hier nicht ausdrücklich die Qualität dieses Chores erwähnt werden, man kennt ihn aus vielen, vielen Auftritten, bei den verschiedensten
Anlässen. Und Christel Laude berichtete dazu im Verlaufe des gestrigen Auftritts ihres Chores von ihrem kürzlich stattgefundenen Besuch der polnischen Partnerstadt Ostrow/Wielkopolski und der bereits seit 30 Jahren bestehenden freundschaftlichen Verbindung zum dortigen Männerchor „Echo“, der in diesem Jahr sein 90jähriges Bestehen feiert. Mit ihm und anderen Chören aus Europa wurde aus diesem Anlass ein gemeinsames Konzert in der Aula des dortigen Gymnasiums „Paul II“ gegeben, während dem der Konzertchor seine Aufgeschlossenheit für Europa mit Liedern in verschiedenen europäischen Sprachen offerierte. In denen sie auch gestern einige Lieder boten. Und dafür viel Beifall erhielt.


Es war schon ein Erlebnis, unter trüben Himmel die beiden Chöre, zunächst jeder für sich und schließlich - nach einem ersten gemeinsamen Zwischenauftritt - zum Abschluss noch einmal im Zusammenwirken zu hören. Das dann allerdings einen fast abrupten Ausklang fand durch den nun heftiger einsetzenden Regen. Dankbarer und anerkennender Applaus war aber doch noch zu hören. Ein feuchtfrohes Konzerterlebnis halt, das in seiner musikalischen Qualität ausgezeichnet zum Anspruch des Meyenburg-Kunsthauses passte.

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