Man kennt inzwischen die Qualität der
alljährlichen Chorkonzerte im Park des Kunsthauses Meyenburg und so
war es nicht weiter verwunderlich, dass auch in diesem Jahr zu Beginn
des Konzertes am heutigen Sonntag Nachmittag gar nicht alle Besucher
im Mittelteil der Grünfläche auf dort stehenden Stühlen Platz
fanden. Die danach Gekommenen mussten sich an den seitlichen Wegen
des Parks Plätze suchen.
Tagsüber war trübes Wetter und Regen
angesagt. Schon deshalb waren die meisten Besucher mit Regenschirmen
bewehrt gekommen. Und tatsächlich setzte kurz vor Beginn des
Konzertes Regen ein und über den Sitzplätzen breitete sich im Nu
ein buntes Bild von aufgespannten Regenschirmen aus. Nur wenige
bedienten sich eines Regenumhangs. Die Frage nach den Auswirkungen
der vielen aufgespannten Schirme auf die Sichtverhältnisse auf die
Chöre stellte sich allerdings nicht, der Regen hörte mit Beginn des
Konzertes auf, die
Regenschirme verschwanden wieder. Und auch die
„beschirmt“ gekommene Leiterin des Kunsthauses, Susanne
Hinsching, konnte ihren bunten Schirm zur Begrüßung der gekommenen
Teilnehmer zur Seite stellen und versah lediglich das Mikrofon mit
einer schützenden Plastikhülle.
Ihre Begrüßung war kurz, der Himmel
drohte weiter und der Männerchor unter Leitung ihres Leiters Herbert
Miller stand schon bereit. Und empfahl sich mit einer Anzahl
volkstümlicher Lieder aus seinem umfangreichen Repertoire, zu dem
der „Jägerchor“ aus dem „Freischütz“ von
Carl Maria von
Weber ebenso gehörte wie ihr fast am Schluss ihrer Vorträge
gesungenes Lied „Rosen für meine Heimatstadt“ von der Nordhäuser
Ehrenbürgerin Erika Schirmer, die sich auch unter den Zuhörern
befand. Ich will und kann hier nicht die einzelnen Liedtitel
aufführen, die der Männerchor und danach der Nordhäuser
Konzertchor zu Gehör brachten, es würde auch den Rahmen dieses
Eintrags und meine Sprachkenntnisse überfordern. Angemerkt sei hier
aber, dass die einzelnen Lieder nach Textern und Komponisten von
einem Sangesfreund des Männerchores erklärt wurden. Der dann auch zu Erika Schirmers „Rosen für meine Heimatstadt“ Verse aus einem ihrer Gedichte verlas, dessen erster Vers wie folgt lautet:
Was ist es, das die Menschen eint,
das ist fürwahr Musik.
Ein Lied aus frischer Menschenbrust
verschönt den Augenblick...
Dass in das Repertoire des Chores auch
„La montanara“ das Bergsteigerlied aus Italien gehört und
vorgetragen wurde, ist für solche
Chöre geradezu
selbstverständlich, soll aber doch erwähnt sein.
Die dann erfolgte Überleitung zum
Konzertchor erfolgte fließend durch einen Gesangsvortrag beider
Chöre. Danach begrüßte die Vorsitzende des Konzertchores, die
Musikpädagogin Christel Laude, die Zuhörer und führte gleichzeitig
in das repräsentative Programm ihres Chores ein, der von Rozalina
Gencheva geleitet wird. Es muss hier nicht ausdrücklich die Qualität
dieses Chores erwähnt werden, man kennt ihn aus vielen, vielen
Auftritten, bei den verschiedensten
Anlässen. Und Christel Laude
berichtete dazu im Verlaufe des gestrigen Auftritts ihres Chores von
ihrem kürzlich stattgefundenen Besuch der polnischen Partnerstadt
Ostrow/Wielkopolski und der bereits seit 30 Jahren bestehenden
freundschaftlichen Verbindung zum dortigen Männerchor „Echo“,
der in diesem Jahr sein 90jähriges Bestehen feiert. Mit ihm und
anderen Chören aus Europa wurde aus diesem Anlass ein gemeinsames
Konzert in der Aula des dortigen Gymnasiums „Paul II“ gegeben,
während dem der Konzertchor seine Aufgeschlossenheit für Europa mit
Liedern in verschiedenen europäischen Sprachen offerierte. In denen
sie auch gestern einige Lieder boten. Und dafür viel Beifall
erhielt.
Es war schon ein Erlebnis, unter trüben
Himmel die beiden Chöre, zunächst jeder für sich und schließlich
- nach einem ersten gemeinsamen Zwischenauftritt - zum Abschluss noch
einmal im Zusammenwirken zu hören. Das dann allerdings einen fast
abrupten Ausklang fand durch den nun heftiger einsetzenden Regen.
Dankbarer und anerkennender Applaus war aber doch noch zu hören. Ein
feuchtfrohes Konzerterlebnis halt, das in seiner musikalischen
Qualität ausgezeichnet zum Anspruch des Meyenburg-Kunsthauses
passte.
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