Samstag, 19. Juli 2014

Vergeblich Klarheiten erhofft

Noch immer beschäftigt mich die Podiumsdiskussion des Nordhäuser Unternehmerverbandes (NUV) am Montag in der „Friedenseiche“, in der sich unter der Moderation Peter-Stefan Greiners (NA vom 15. Juli) die Direktkandidaten zur Landtagswahl am 14. September den Fragen der Unternehmer im NUV stellen sollten. Der Reporter der nnz lieferte einen ausführlichen Bericht und die „Nordhäuser Allgemeine“ widmete der Veranstaltung eine halbe Seite, an deren Ende es in der Internet-Ausgabe hieß (Auszug): „ NUV-Chef Hans-Joachim Junker rundet die Debatte ab. Es sei wichtig gewesen, auch die neuen Gesichter gesehen zu haben.“ (Ende des Auszugs). Das ist insoweit eine dürftige „Abrundung der Debatte“ und legt die Vermutung nahe, dass von den Mitgliedern des NUV in der Vergangenheit kaum einer eine Stadtrat- und/oder Kreistagssitzung besuchte, denn nahezu alle Kandidaten sind Mitglieder dieser Institutionen, also durchaus seit Jahren allgemein bekannt. Und in der nnz ist von einer „munteren Diskussion“ die Rede – ich schrieb darüber – aber von keinen wirklich sachbezogenen, bemerkenswerten Aussagen der Kandidaten. Etwa zu künftigen Koalitionsvorstellungen. Oder auch zu den Aussagen Heike Tauberts zu Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Bodo Ramelow (TA vom 14.Juli) Die aber wurden vom Moderator auch gar nicht angeregt. Zumindest kann ich das den Berichten nicht entnehmen.
Nun gibt es ja auch noch den „Offiziellen Medienvertreter des Nordhäuser NUV Unternehmerverband e.V“, die „Kleine NZ“ nämlich. Heute fand ich die jüngste Ausgabe dieses Anzeigenblattes im Briefkasten, ein Bericht von oder über den NUV war allerdings nicht darin zu finden. Vielleicht ist das auch gar nicht mehr „Offizieller Medienvertreter“des NUV? Manches, das einmal mit großen Plänen vielversprechend begann, verschwand ja oft genug irgendwann wieder stillschweigend in der Versenkung. Oder aber wurde zum Selbstläufer, der keiner besonderen Erwähnung mehr bedurfte. Das aktuelle Erscheinungsbild dieses Anzeigenblattes ist allerdings keine wirkliche Empfehlung für den Anspruch des „Nordhäuser Unternehmerverbandes“ NUV (falls er das überhaupt jemals war), der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Begonnen hatte diese „Kleine NZ“ und damit die „Offizielle Medienvertretung des NUV“ eigentlich doch recht hoffnungsvoll 2009 „mit freundlicher Unterstützung durch den Presse-Service Greiner“. Nur trifft auch hier zu, was bei vielen anderen Produkten festzustellen ist: das zunächst vielversprechende Niveau verflacht schnell und macht der Beliebigkeit Platz. Heute jedenfalls ist keinerlei redaktionelles Konzept in
dieser „Kleine NZ“ mehr zu erkennen. Wie man beiläufig hört, soll der Initiator des ganzen Projektes in den Reihen des NUV selbst zu finden sein. Es würde manches erklären, nur nicht den journalistischen und redaktionellen Abfall dieser „Kleine NZ“, die meines Erachtens nur noch ein unbeachtliches Schattendasein gegenüber den Anfangsjahren führt. Eine mir bezeichnend anmutende Assoziation zum "Presse-Service Greiner" ist allerdings geblieben.
Doch zurück zur Podiumsdiskussion vom Montag und dem Appell des Nils Neu nach Planungssicherheit für die Unternehmer; die für NUV-Mitglied Axel Heck am Beispiel „Rüdigsdorfer Weg“ angemahnt wurde. Also ein absolut lokaler Vorgang. Dabei hätte mich mehr interessiert, wie denn Nils Neu und der NUV zu dem Ansinnen seiner Mitglieder aus der Gipsindustrie zum weiteren Gipsabbau steht? Die Aussage des Kandidaten Egon Primas in der Debatte war klar, die Haltung des NUV zu dieser Problematik blieb offen. Moderator Greiner ersparte dem NUV auch eine entsprechende Stellungnahme, die möglicherweise einige Brisanz in die Debatte gebracht hätte. Die aber schien gar nicht erwünscht. Und so wurde nach dem Motto: Friede, Freude,Eierkuchen lediglich „munter diskutiert“. Und neue Gesichter angeschaut. Im Garten der „Friedenseiche“ wartete ja auch schon das Buffet. Klare Vorstellungen im Ergebnis der Podiumsdiskussion des NUV mit engagierten Landtagskandidaten brachten mir die Zeitungsberichte darüber jedenfalls nicht.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen