Es sollte ein ungeteiltes Erlebnis der
Sinne sein, diese Fuchsienschau am Wochenende in der Echte Nordhäuser
Traditionsbrennerei. Und dann blieb es bei ersten Eindrücken am
Samstag, die ich gestern in einem Eintrag festhielt. Am Sonntag
wollte ich noch einmal eintauchen in diese überwältigende Vielfalt
an Blüten und Farben. Es kam nicht dazu.
Ursache war die Übertragung eines
Konzertes im Bayerischen Fernsehen am gestrigen Vormittag. Ein
hervorragendes Konzert aus der Münchner Michaelskirche, nur war halt
der Anlass dieses Konzertes ein denkbar trauriger: es war das
Gedenkkonzert für den am 13. Juli verstorbenen Dirigenten Lorin
Maazel, mit dem sich die Münchner Philharmoniker, der
Philharmonische Chor München, das Symphonieorchester und der Chor
des BR (Christiane Karg, Sopran, Georg Zeppenfeld, Bass) mit Johannes Brahms' "Deutsches Requiem" (Leitung
Valery Gergiev) von dem großen Pultstar verabschiedeten. Von dem die
Münchner tz zum Ort des Konzertes schrieb (Auszug): Renaissance
bedeutet Wiedergeburt – und ist die schönste Epoche der
Kulturgeschichte, weil der Mensch hier heraustritt aus vielen Zwängen
und sich seiner selbst bewusst wird. Die Michaelskirche ist im
Renaissance-Stil erbaut. Welcher Ort könnte würdiger, menschlicher
sein als Münchens schönste Kirche?(Ende des Auszugs).
„Klassik Akzente“ widmete dem
„Beherrscher der Klassikszene“ (u.a.Träger des Großen
Bundesverdienstkreuzes mit Stern) Lorin Maazel einen ausführlichen
Nachruf, angesichts dessen jeder eigene Versuch einer Würdigung
kläglich wirken müsste. Ich erlebte den Dirigenten 1962 erstmals
als „Einspringer“ für Herbert von Karajan bei den Wiener
Philharmonikern und in einigen Konzerten anlässlich der Festspiele
in Salzburg. Mir wurde allerdings auch bewusst, dass Maazel gerade
mal zwei Monate älter war als ich selber!?
Dieses Brahms-Requiem mit seinen
Eindruck durch die Mitwirkenden war nachhaltig. Und auch deshalb
beließ ich es dann (auch wegen der Hitze des Tages) bei dem
Vortagsbesuch
der Fuchsienschau, die ja auch durch ihre schier
orgienhafte Farbenvielfalt und -pracht nachhaltig wirkte. Und dazu
gehörte nicht zuletzt auch der Blütencocktail, der in den kleinen
Glasschalen ja auch höchst angenehm die Sinne berührte.
Dem Geschäftsführer der
Traditionsbrennerei, Jochen Einenkel danke ich jedenfalls
ausdrücklich für die Einladung zu dieser Ausstellung. Und dem
Fuchsien-Freundekreis Harz mit Jürgen Domeyer an der Spitze für die
Gestaltung dieser Ausstellung, die geradezu ideal in den Hof der
Traditionsbrennerei passte. Für mich im übrigen auch Anregung, die
Gärtnerei Jürgen Domeyers in Walkenried demnächst zu besuchen. In
zwei Jahren wird es (hoffentlich) eine Neuauflage geben.
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