Nordhausen
(FHPN) "Es reicht nicht, nur Energie zu sparen und konventionelle durch
grüne Energie zu ersetzen!" Dieter D. Genske, Professor an der
Fachhochschule Nordhausen, gelang es mit seinem Team, zum ersten Mal in
Deutschland eine "Plus-Minus-Region" zu entwickeln: Einen Landschafts-
und Siedlungsraum, der mehr grüne Energie erzeugt als er benötigt und
mehr Kohlenstoff bindet als er ausstößt. Zusammen mit der
Energie-Klima-Plan GmbH Nordhausen wies Genske nach, dass dies für die
Bodensee-Alpenrhein Energieregion (BAER) funktionieren kann.
Der
BAER-Raum ist etwa so groß wie der Freistaat Thüringen und hat ebenso
viele Einwohner. Er erstreckt sich über vier Länder: Österreich, die
Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein und die deutschen Bundesländer
Bayern und Baden-Württemberg. Bereits vor vierzig Jahren beschossen die
Anrainer in der
Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), den stark
verschmutzten Bodensee wieder sauber zu bekommen, was auch gelang. Nun
soll der Bodenseeraum unabhängig werden von fossilen Brennstoffen und
gleichzeitig Treibhausgase binden. Genske und sein Team wiesen nach,
dass dies für alle Energieparteien – Wohnen, Arbeiten, Mobilität – und
für alle Verbrauchsarten – Strom, Wärme, Treibstoffe – bis zum Jahr 2050
möglich wäre. Und nicht nur das: In einer Kosten-Nutzen-Analyse wurde
berechnet, dass ab 2030 die Einsparungen größer wären als die Ausgaben.
Weiterhin entstünden regionalen Wertschöpfungsketten, die den Städten
und Gemeinden zugute kommen und mindestens fünftausend Arbeitsplätze
schaffen würden. Für Dieter Genske ist das der Beweis: "Die Energiewende
zahlt sich aus. Je entschiedener sie vorangetrieben wird, desto
schneller wächst der Wohlstand".
Übrigens:
Energetisch-Ökologischen Stadtumbau kann man auch studieren. An der
Fachhochschule Nordhausen wurde der bundesweit einzige Studiengang
gegründet, der diese Fachkompetenz vermittelt.
Bild: Das Forscherteam präsentiert den Forschungsbericht
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