Samstag, 19. Juli 2014

Kleine Betrachtung zu Wanderwegen

Im Internet der „Nordhäuser Allgemeine“ ist heute unter anderen zu lesen, dass der Karstwanderweg zwischen der Landstraße Woffleben-Hörningen und dem Igelsumpf nach der Entfernung mehrerer Stammholzlager seit einigen Tagen wieder begehbar ist.
Die Mitteilung stammt vom BUND-Mann Bodo Schwarzberg, der sich seit November vergangenen Jahres um die Entfernung der Stammholzläger bemühte. Und wenn ich davon ausgehe, dass es im Landkreis Nordhausen einen „Förderverein Karstwanderweg“ gibt, ist es schon problematisch, wenn sich erkennbar lediglich Schwarzberg dieses Wegeproblems in jenem Abschnitt aktiv annahm.
Es scheint mir im übrigen ein Beispiel und Beweis für das mangelnde Interesse der Öffentlichkeit am Tourismus in dieser Region. Und dass bei der Podiumsdiskussion des NUV am Montag justament beim Thema Tourismus die Lust am Diskutieren versiegt war, spricht meines Erachtens ja auch dafür. Es fehlt meines Erachtens an der mangelnden Abstimmung zwischen den Tourismusförderern und den Grund- und Waldbesitzern, durch deren Gebiet Wanderwege führen. Dass diese Wege – einschließlich des Karstwanderweges – vornehmlich für die Forstwirtschaft angelegt sind, mag ja sein. Dass aber sogar der Vorzeige-Wanderweg durch den Landkreis teilweise über Monate durch Stammholzlagerungen überhaupt unbegehbar ist, kommt meines Erachtens schon einer Tourismusverhinderung gleich. Ich wundere mich auch, dass der Förderverein Karstwanderweg gerade während der von Bodo Schwarzberg beschriebene Phase dieser Unpassierbarkeit eines beträchtlichen Teils dieses Weges Auszeichnungen und Anerkennungen erhielt.
Ich kenne jenen Teil des Karstwanderweges nicht – dafür den Abschnitt von Niedersachswerfen bis Steigertal und Kalkhütte umso besser. Der durch eine wunderschöne Gegend führt, gut ausgeschildert ist mit einer sehr unterschiedlichen Wegebeschaffenheit (für mich recht gewöhnungsbedürftig), etwa im Bereich des Harzfelder Holzes. In dem das Wandern bei und nach schlechtem Wetter zum Abenteuer werden kann.
Zurück zu Schwarzberg, der sich wünscht, dass von der Wiederbegehbarkeit ein Schub für eine sanfte Verbesserung der Situation des gesamten Wegenetzes ausgeht. Ansonsten würden die Bekundungen maßgeblicher Institutionen zur Förderung des sanften Tourismus im Gebiet Sprechblasen bleiben. Es liegt nicht am fehlenden Geld, sondern am fehlenden Willen der Politik, an überalterten Vereinen, an anderen Prioritäten. Zahlreiche Beispiele gut markierter, waldreicher Regionen auch in Ostdeutschland belegen das Gegenteil eindrucksvoll. Ein kaum spürbarer Bruchteil der Investitionen für mehr als fragwürdige Großprojekte im Landkreis könnte wahre Wunder vollbringen.

Zu letzterem vermag ich nichts zu sagen. Soweit er aber von der Hoffnung auf eine sanfte Verbesserung der Situation des gesamten Wegenetzes schreibt, will ich dem doch ein Beispiel zur gegenwärtigen Situation beifügen: Am 1.Juli wanderte eine Gruppe des Fördervereins via romea – aus Richtung Rüdigsdorf kommend - durch den Landkreis. Das war für Nordhausen als Mitglied dieses Fördervereins Anlass, zumindest die Wegmarkierung der via romea auch im Bereich der Gumpe, die seit Beginn des Jahres total vernachlässigt war, wenigstens in eine senkrechte, sichtbare Stellung zu bringen. Gestern passierte ich die Stelle dieser Wegmarkierung, die nun ein völlig anderes Bild bietet. (Bild 1 – 3). Und niemand scheint dafür zuständig. Bis wieder einmal eine Wandergruppe des Fördervereins via romea kommen wird!?. So ist Tourismus schlecht zu machen, meine ich.

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