Im Internet der „Nordhäuser
Allgemeine“ ist heute unter anderen zu lesen, dass der
Karstwanderweg zwischen der Landstraße Woffleben-Hörningen und dem
Igelsumpf nach der Entfernung mehrerer Stammholzlager seit einigen
Tagen wieder begehbar ist.
Die Mitteilung stammt vom BUND-Mann
Bodo Schwarzberg, der sich seit November vergangenen Jahres um die
Entfernung der Stammholzläger bemühte. Und wenn ich davon ausgehe,
dass es im Landkreis Nordhausen einen „Förderverein
Karstwanderweg“ gibt, ist es schon problematisch, wenn sich
erkennbar lediglich Schwarzberg dieses Wegeproblems in jenem
Abschnitt aktiv annahm.
Es scheint mir im übrigen ein
Beispiel und Beweis für das mangelnde Interesse der Öffentlichkeit
am Tourismus in dieser Region. Und dass bei der Podiumsdiskussion des
NUV am Montag justament beim Thema Tourismus die Lust am Diskutieren
versiegt war, spricht meines Erachtens ja auch dafür. Es fehlt
meines Erachtens an der mangelnden Abstimmung zwischen den
Tourismusförderern und den Grund- und Waldbesitzern, durch deren
Gebiet Wanderwege führen. Dass diese Wege – einschließlich des
Karstwanderweges – vornehmlich für die Forstwirtschaft angelegt
sind, mag ja sein. Dass aber sogar der Vorzeige-Wanderweg durch den
Landkreis teilweise über Monate durch Stammholzlagerungen überhaupt
unbegehbar ist, kommt meines Erachtens schon einer
Tourismusverhinderung gleich. Ich wundere mich auch, dass der
Förderverein Karstwanderweg gerade während der von Bodo Schwarzberg
beschriebene Phase dieser Unpassierbarkeit eines beträchtlichen
Teils dieses Weges Auszeichnungen und Anerkennungen erhielt.
Ich kenne jenen Teil des
Karstwanderweges nicht – dafür den Abschnitt von Niedersachswerfen
bis Steigertal und Kalkhütte umso besser. Der durch eine
wunderschöne Gegend führt, gut ausgeschildert ist mit einer sehr
unterschiedlichen Wegebeschaffenheit (für mich recht
gewöhnungsbedürftig), etwa im Bereich des Harzfelder Holzes. In dem
das Wandern bei und nach schlechtem Wetter zum Abenteuer werden kann.
Zurück zu Schwarzberg, der sich
wünscht, dass von der Wiederbegehbarkeit ein Schub für eine sanfte
Verbesserung der Situation des gesamten Wegenetzes ausgeht. Ansonsten
würden die Bekundungen maßgeblicher Institutionen zur Förderung
des sanften Tourismus im Gebiet Sprechblasen bleiben. Es liegt nicht
am fehlenden Geld, sondern am fehlenden Willen der Politik, an
überalterten Vereinen, an anderen Prioritäten. Zahlreiche Beispiele
gut markierter, waldreicher Regionen auch in Ostdeutschland belegen
das Gegenteil eindrucksvoll. Ein kaum spürbarer Bruchteil der
Investitionen für mehr als fragwürdige Großprojekte im Landkreis
könnte wahre Wunder vollbringen.
Zu letzterem vermag ich nichts zu
sagen. Soweit er aber von der Hoffnung auf eine sanfte Verbesserung
der Situation des gesamten Wegenetzes schreibt, will ich dem doch ein
Beispiel zur gegenwärtigen Situation beifügen: Am 1.Juli wanderte
eine Gruppe des Fördervereins via romea – aus Richtung Rüdigsdorf
kommend - durch den Landkreis. Das war für Nordhausen als Mitglied
dieses Fördervereins Anlass, zumindest die Wegmarkierung der via
romea auch im Bereich der Gumpe, die seit Beginn des Jahres total
vernachlässigt war, wenigstens in eine senkrechte, sichtbare
Stellung zu bringen. Gestern passierte ich die Stelle dieser
Wegmarkierung, die nun ein völlig anderes Bild bietet. (Bild 1 –
3). Und niemand scheint dafür zuständig. Bis wieder einmal eine
Wandergruppe des Fördervereins via romea kommen wird!?. So ist
Tourismus schlecht zu machen, meine ich.
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