Nordhausen (psv) Trotz des
eingeschlagenen Kurses zur Gesundung der Stadtfinanzen werde die Stadt
auch künftig ihrer Verantwortung gerecht werden. „Vielmehr werden wir
uns mit dem freiwilligen Konsolidierungskurs neue Handlungsspielräume
erarbeiten“ Das sagte jetzt Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh beim 1.
Nordhäuser Unternehmerfrühstück. „Es gilt der Satz: `Auf Schuldenbergen
können keine Kinder spielen.´“
Natürlich
müsse man für Investitionen und Projekte auch Kredite in Anspruch
nehmen. „Das geht gar nicht anders. Allerdings müssen wir durch eine
kluge und vor allem nachhaltige Investitions- und Haushaltspolitik die
Tilgungslasten zugleich schrittweise senken“, so Zeh bei dem Treffen mit
den Nordhäuser Unternehmern.
Die
Stadt habe ein Schuldenabbaukonzept, das unter anderem vorsehe, die
Verbindlichkeiten bis zum Jahr 2023 um 15 Millionen abzubauen und auf
unter
15 Millionen zu senken bis zum Jahr 2033. Es sei nötig, dass künftig
insbesondere Großprojekte ab 50.000 Euro einer Notwendigkeits- und
Wirtschaftlichkeitsprüfung gemäß der Thüringer
Gemeindehaushaltsverordnung unterzogen werden müssen.
„Das
heißt: Zweck und Nutzen eines Projektes müssen mit den dafür
notwendigen Mitteln in Relation gebracht werden. Konkret bedeutet dies,
dass man
analysiert: Wie nachhaltig ist das Projekt für die Stadtentwicklung?
Welchen Nutzen hat es für die Bürger der Stadt, oder sind nur Einzelne
Nutznießer dieses Vorhabens? Welchen wirtschaftlichen bzw. für die Stadt
ökonomischen Vorteil hat das Projekt nach der
Umsetzung? Welche Folgekosten entstehen?“
Dies
sei wichtig, um die vorhandenen Mittel zu konzentrieren, und um auch in
den Folgejahren Investitionen leisten zu können. Dabei werde die
Fortschreibung
des Stadtentwicklungskonzeptes bis zum Jahr 2030 eine wichtige Rolle
spielen. „Und darin die Entwicklung eines Leitbildes für Nordhausen.
Deshalb werden wir in diesen Prozess die Bürgerinnen und Bürger – und
auch die Unternehmerschaft – intensiv einbinden
und auch ein wenig in die Pflicht nehmen. Denn mit dem Konzept werden
die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Auch finanziell. “, sagte
der Oberbürgermeister.
„Wie
wichtig Investitionen sind, kann man unter konkret an der schadhaften
Brücke in der Thomas-Müntzer-Straße sehen: Durch die Einschränkung auf
eine Fahrbahn sind unter anderem Unternehmen in diesem Stadtbereich mit
nicht unerheblichen Problemen konfrontiert, was die Logistik betrifft“, so Dr. Zeh.
Städte
und Gemeinden seien die größten öffentlichen Auftraggeber in
Deutschland. „Insofern spielen wir als Stadt und unsere angeschlossenen
Unternehmen
eine große Rolle bei der Schaffung aber auch bei der Sicherung von
Arbeitsplätzen.“
Finanzielle
Handlungsspielräume seien auch wichtig, um die beispielgebend gute
soziale, Bildungs- – und kulturelle Infrastruktur in Nordhausen auf
hohem Niveau zu halten. „Ein qualitativ hohes und breites
Schulspektrum, ein gutes Angebot an Kindergartenplätzen, ein
vernünftiges und anspruchsvolles Angebot an Kultur ist für die Zukunft
unserer Stadt und auch für ihre Attraktivität als Investitionsstandort
mit entscheidend“, sagte der Oberbürgermeister.
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