Stadt Nordhausen lädt am 3. April zum Gedenken / In diesem Jahr Nachmittags und mit Gedenkweg /
Beginn an der Frauenberg-Kirche
Nordhausen (psv)
Für den Nachmittag des 3. April lädt Oberbürgermeister
Dr. Klaus Zeh alle Nordhäuserinnen und Nordhäuser zum Gedenken an die
rund 9000 Opfer der Bombardierung der Stadt am 3. und 4. April 1945
ein. Die Veranstaltungen beginnen um 15.30 Uhr mit einer ökumenischen
Gedenkandacht in der Frauenbergkirche.
“Seit
langem besteht vielfach der Wunsch, für das öffentliche Gedenken der
Stadt generell eine andere Form zu finden. Mit einer neuen Gedenkkultur
sollen die Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert werden, sich bewusster
an die Opfer zu erinnern. Das Gedenken am 3. April 2014 soll bereits
ein Zeichen für eine veränderte und neue Kultur der Erinnerung setzen“,
sagte Dr. Zeh. „Wir wollen das Gedenken deutlicher
ins Bewusstsein rücken.“
Die
Kirchen der Stadt laden um 15:30 Uhr zu einer ökumenischen Gedenkandacht in
der Frauenbergkirche ein. Ab 16:00 Uhr beginnt dort auf dem Gelände der
Kirche der gemeinsame Erinnerungsweg. „Zu dieser Zeit sollen auch die
Glocken der Kirche läuten, genau zu jenem Zeitpunkt, als vor 69 Jahren
die ersten Bomben auf Nordhausen fielen“, sagte Oberbürgermeister Dr.
Klaus Zeh.
Mit
der Verlegung des Gedenkens vom Vormittag auf die Nachmittagsstunden,
soll den Berufstätigen die Möglichkeit zum Gedenken gegeben werden, vor
allem aber auch den Schulkindern und Jugendlichen. Deshalb würden wir
uns freuen, wenn sich die junge Generation dem Gedenkweg anschließt.“
„Nach
dem Gedenkhain für die Überlebenden des Konzentrationslagers
„Mittelbau-Dora“ wird das Denkmal für die Opfer der Bombardierung am
Judentrum
auf dem Petersberg eine Station auf dem Gedenkweg sein. Ein zweites Mal
laden wir zum Innehalten ein am Petri-Turm. In der Petri-Kirche hatten
in den Nordhäuser Schicksalstagen im April 1945 rund 1000 Nordhäuser
Schutz gesucht bis auch diese Kirche von einer
Bombe getroffen wurde und viele Menschen dort sterben mussten“, sagte
der Oberbürgermeister. „Der Weg endet an der Gedenkstele vor dem
Rathaus. Für jene Bürgerinnen und Bürger, die ein Zeichen setzen wollen,
werden zu Beginn des Gedenkwegs Rosen bereit gehalten,
die an den Stationen des Weges niedergelegt werden können.“ Sowohl am
Denkmal auf dem Petersberg als auch am Petri-Turm werden Jugendliche
Zeitzeugenberichte verlesen.
Begleitet
wird der Gedenkweg von Kerzen, die von Jugendlichen getragen werden.
„Jede dieser Kerzen erinnert auch bildlich an andere Städte, die
im 2. Weltkrieg durch Bomben dem Erdboden gleich gemacht wurden. Unter
anderem London, Coventry, Liverpool, Dresden und Halberstadt – und
sollen verdeutlichen, dass der Krieg seine Ursache in der Politik der
deutschen Nationalsozialisten hatte. Mit der Bombardierung
u.a. Nordhausens kehrte der von Deutschlands entfesselte Krieg nach
Deutschland zurück. Dafür mussten Nordhausen einen hohen Preis
bezahlen.“
Zum Bild: Der Gedenkweg für die Opfer der Bomardierung beginnt an der Nordhäuser Frauenberg-Kirche.
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