Freitag, 28. März 2014

69. Jahrestag der Zerstörung Nordhausens:

Stadt Nordhausen lädt am 3. April zum Gedenken / In diesem Jahr Nachmittags und mit Gedenkweg /

Beginn an der Frauenberg-Kirche

Nordhausen (psv) Für den Nachmittag des 3. April lädt Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh alle Nordhäuserinnen und Nordhäuser zum Gedenken an die rund  9000 Opfer der Bombardierung der Stadt am 3. und 4. April 1945 ein. Die Veranstaltungen beginnen um 15.30 Uhr mit einer ökumenischen Gedenkandacht in der Frauenbergkirche.

“Seit langem besteht vielfach der Wunsch, für das öffentliche Gedenken der Stadt generell eine andere Form zu finden. Mit einer neuen Gedenkkultur sollen die Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert werden, sich bewusster an die Opfer zu erinnern. Das Gedenken am 3. April 2014 soll bereits ein Zeichen für eine veränderte und neue Kultur der Erinnerung setzen“, sagte Dr. Zeh. „Wir wollen das Gedenken deutlicher ins Bewusstsein rücken.“

Die Kirchen der Stadt laden um 15:30 Uhr zu einer ökumenischen Gedenkandacht in der Frauenbergkirche ein. Ab 16:00 Uhr beginnt dort auf dem Gelände der Kirche der gemeinsame Erinnerungsweg. „Zu dieser Zeit sollen auch die Glocken der Kirche läuten, genau zu jenem Zeitpunkt, als vor 69 Jahren die ersten Bomben auf Nordhausen fielen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh.  

Mit der Verlegung des Gedenkens vom Vormittag auf die Nachmittagsstunden, soll den Berufstätigen die Möglichkeit zum Gedenken gegeben werden, vor allem aber auch den Schulkindern und Jugendlichen. Deshalb würden wir uns freuen, wenn sich die junge Generation dem Gedenkweg anschließt.“

„Nach dem Gedenkhain für die Überlebenden des Konzentrationslagers „Mittelbau-Dora“ wird das Denkmal für die Opfer der Bombardierung am Judentrum auf dem Petersberg eine Station auf dem Gedenkweg sein. Ein zweites Mal laden wir zum Innehalten ein am Petri-Turm. In der Petri-Kirche hatten in den Nordhäuser Schicksalstagen im April 1945 rund 1000 Nordhäuser Schutz gesucht bis auch diese Kirche von einer Bombe getroffen wurde und viele Menschen dort sterben mussten“, sagte der Oberbürgermeister.  „Der Weg endet an der Gedenkstele vor dem Rathaus. Für jene Bürgerinnen und Bürger, die ein Zeichen setzen wollen, werden zu Beginn des  Gedenkwegs Rosen bereit gehalten, die an den Stationen des Weges niedergelegt werden können.“ Sowohl am Denkmal auf dem Petersberg als auch am Petri-Turm werden Jugendliche Zeitzeugenberichte verlesen.

Begleitet wird der Gedenkweg von Kerzen, die von Jugendlichen getragen werden. „Jede dieser Kerzen erinnert auch bildlich an andere Städte, die im 2. Weltkrieg durch Bomben dem Erdboden gleich gemacht wurden. Unter anderem London, Coventry, Liverpool, Dresden und Halberstadt – und sollen verdeutlichen, dass der Krieg seine Ursache in der Politik der deutschen Nationalsozialisten hatte. Mit der Bombardierung u.a. Nordhausens  kehrte der von Deutschlands entfesselte Krieg nach Deutschland zurück. Dafür mussten Nordhausen einen hohen Preis bezahlen.“


Zum Bild: Der Gedenkweg für die Opfer der Bomardierung beginnt an der Nordhäuser Frauenberg-Kirche. 

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