Aus
dem Nordhäuser Rathaus kamen in den vergangenen Tagen gute
Nachrichten. Gerade wurde über den positiven Verlauf eines ersten
Unternehmerfrühstücks berichtet, zu dem der Oberbürgermeister Dr.
Klaus Zeh ins IFA-Museum eingeladen hatte. In der Mitteilung heißt
es – siehe vorhergehenden Eintrag – (Auszug): „Das
wirtschaftliche Klima in Nordhausen ist sehr gut. Ich denke, wir
dürfen zufrieden sein.“ (Ende des Auszugs.)
Der Mitteilung ging vor Tagen schon eine nicht weniger erfreuliche Mitteilung voraus, in dem vom 1. Spatenstich der SWG für einen Wohnungsneubau auf dem Gelände der früheren Schule „Nord“ in der Semmelweisstraße berichtet wird. Geplant seien dort 3 Stadthäuser mit insgesamt 50 barrierefreien Wohnungen, deren Wohnflächen zwischen 80 und 100 qm variieren. Alle Häuser und Wohnungen sind ebenerdig erreichbar und über die Tiefgarage mit einem Fahrstuhl erschlossen. Küchen und Bäder werden über Fenster. verfügen. Auf Grund der hochwertigen und großzügigen Ausstattung werden die Wohnungen im höheren Preissegment vermietet. (Auch diese Mitteilung findet sich als Eintrag in meinem Blog.) OB Dr. Zeh, Beteiligter am 1. Spatenstich konstatierte, es sei Anlass zum Freuen, „denn es werden sich wieder die Kräne drehen und zeigen, dass sich in unserer Stadt etwas bewegt.“ Auch zeige die Nachfrage, dass es wieder einen Bedarf an höherwertigen und altersgerechten, sprich barrierefreien Wohnungen gebe.
Und gerade diese Aussage scheint mir interessant angesichts der Berichte über zunehmende Altersarmut .Das zeigte im Juli vergangenen Jahres eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Damit nicht genug: Auch insgesamt steigt das Armutsrisiko, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Vor allem ältere Arbeitnehmer, die zwischen 54 und 64 Jahre alt sind, droht ein großer Einkommensverlust im Rentenalter.
Bringe ich demzufolge die Aussage des Oberbürgermeisters mit den Feststellungen aus erwähnten Instituten zusammen, dann scheint die gerade erwähnte Entwicklung an Nordhausen vobeigegangen zu sein. Sie grenzen sich aber auch von der Situation und den Erfordernissen in größeren Städten ab, denn Experten bezweifeln, dass die Zahl der neuen Wohnungen ausreicht, um das Wohnen gerade in den Großstädten wieder erschwinglicher zu machen. Gebaut werde vor allem im Luxussegment, kritisierte der Mieterschutzbund. Die Probleme von Normal- oder Geringverdienern blieben deshalb ungelöst. Das zeige sich zum Beispiel daran, dass von den 270.000 neuen Wohnungen in 2013 schätzungsweise nur 20.000 der Mietpreisbindung unterlägen - das sind Wohnungen, deren Mieter vor Mieterhöhungen besonders geschützt sind.
Insgesamt gesehen, findet man sich also in Nordhausen sowohl kommunalpolitisch, wirtschaftlich als auch sozial in einer relativ komfortablen Situation. Und es ist letztlich m Vorfeld der Kommunalwahl eine Empfehlung für Kontinuität.
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