Auch das 16. Forum „Berufsstart“,
das am vergangenen Freitag und Samstag in der Wiedigsburghalle
stattfand, ist Geschichte. Die Kreissparkasse Nordhausen erwies sich
auch diesmal als verdienstvoller Spiritus Rector dieser Messe, die im
Verbund mit einigen anderen Institutionen wie schon in den Jahren
zuvor diese Veranstaltung ausrichtete. Und so, wie diese Gemeinschaft
(neben der Kreissparkasse die IHK, der Firmenausbildungsverbund, die
Kreishandwerkerschaft Nordthüringen, das Landwirtschaftsamt Bad
Frankenhausen, die Agentur für Arbeit und das Staatliche Schulamt
Nordthüringen) tatsächlich auch mit Informationsständen an im
wesentlich gleichen Plätzen wie in den Jahren zuvor vertreten waren,
bot sich mir als Gast dieses Forums auf den ersten Blick ein
gewohntes Bild. Und auch die Atmosphäre mutete zunächst vertraut
an.
Sah man dann genauer hin, fiel zunächst
auf, dass die bisher gewohnte große Bühne gegenüber dem
Haupteingang durch eine sehr viel kleinere ersetzt worden war. Und
mehreren zusätzlichen Firmenständen Platz gemacht hatte. Wie ja
ganz allgemein erkennbar wurde, dass sich diesmal Unternehmen
beteiligten, die man erstmals sah. Unter ihnen Handelsunternehmen
wie Aldi , Edeka, Lidl und einige andere. Insgesamt mögen es an die
hundert Berufe
gewesen sein, die sich an den beiden Tagen empfahlen.
Und was die Atmosphäre betraf, empfand
ich schon beim ersten Rundgang hinter den Organisatoren und Gästen
aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft, was schon in den
Begrüßungsansprachen vom Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse,
Wolfgang Asche und Landrätin Birgit Keller
angeklungen war: das
Geschehen hat sich von jungen Menschen (Schulabgänger) als Bewerber
um einen Ausbildungsplatz als Schwerpunkt zur Werbung der
ausstellenden Unternehmen um ausbildungswillige junge Menschen
verändert. Man merkte vielen jungen Besuchern des Forums an, dass
sie sich ihrer Rolle als Umworbene bewusst sind, während an
zahlreichen Firmenständen junge Auszubildende als Informanten
anregend auf potentielle
Aspiranten wirkten. Als Beobachter des
Geschehens ohne eigene Ambitionen eine interessante Erfahrung. Dass
ich ansonsten viele Bekannte an den Ständen als Informierende ebenso
wie als Besucher traf, machte den Besuch des Forums ganz allgemein
interessant.
Dass ich schließlich am Samstag, dem
Tag der Hochschulen in den Gängen und Vortragsräumen des
Herder-Gymnasiums das
Forum etwas enttäuscht verließ, lag an einen Umstand,
den ich so nicht erwartet hatte: dem Informationsstand der
Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Oft schon erlebte ich bei
Ausstellungen Künstlerinnen, die an dieser Hochschule ihre
Ausbildung absolviert hatten, stets als hoch einzuschätzende
Empfehlung. Nun wollte ich die Gelegenheit wahrnehmen, die
Hochschule hier wenigstens als werbende Institution kennen zu lernen,
die sich dort mit
zahlreichen anderen Hochschulen vorstellte. Und
traf schließlich auf ihren Stand ganz am Ende des
Präsentations-Korridors. Das wäre noch nicht zu beklagen gewesen.
Wohl aber die Aufmachung dieses Standes als Empfehlung einer ganz
hoch angesiedelten künstlerischen Ausbildungsstätte: während alle
anderen Stände mit repräsentativen Aufmachungen geradezu glänzten (Bild),
ließ Burg Giebichenstein gerade mal mit einem bedruckten
Zeichenblatt ihre Identität erkennen. Da half auch das Bemühen der
sehr aufgeschlossenen Vertreterin dieser Institution – einer
Architekturstudentin – nicht viel: die Präsentation einer
Kunsthochschule vom Rang dieser Burg Giebichenstein hatte ich mir
ganz anders vorgestellt. Auch das eine neue Erfahrung.
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