Fachleute von der Bauhaus-Uni analysieren Stein und Mörtel / Renaissance-Rathaus trug früher Putz
Nordhausen (psv)
Zur Vorbereitung auf die geplante
Sanierung der Fassade des Nordhäuser Rathauses haben gestern Fachleute
der Bauhaus-Universität um Dr. Hans-Werner Zier Gesteins- und
Mörtelproben vom Gebäude genommen.
Dr.
Zier sagte, „dass die Proben Orientierung geben zu den früher
verwendeten Materialen, zu Feuchtigkeits- und Salzgehalt, zur
Steinbeschaffenheit,
Druckfestigkeit und
Wasseraufnahmefähigkeit. Aufgrund der erhobenen
Daten geben wir dann Empfehlungen, auf welche Art und Weise
Ausbesserungen bzw. die Sanierung vorgenommen werden sollten.“ Trotz
einiger Schäden an der Fassade gebe es keine Probleme mit der
Standfestigkeit des Rathauses.
Nordhauens
Denkmalschutzbeauftragte Susanne Hinsching sagte, dass das
Renaissance-Rathaus, gebaut in den Jahren von 1608 bis 1610,
ursprünglich
einen Putz getragen habe. „Das ist noch deutlich zu sehen an den
Putzkanten entlang der roten Sandstein-Fenstergewände.“
Im
19. Jahrhundert dann, der Epoche der Neo-Gothik, „galt die
Steinsichtigkeit von Gebäuden als zeitgemäß. In jener Zeit hat man den
Putz aus ästhetischen
Gründen abgetragen.“
Das
Rathaus stehe unter Denkmalschutz. „Deshalb ist es sehr wichtig, dass
man fachgerecht saniert. Und dabei ist die Materialverträglichkeit der
alten Baustoffe mit den jetzt eingesetzten Sanierungsmitteln
ausschlaggebend. Deshalb gibt es die aufwändigen Untersuchungen, um
spätere Schäden auszuschließen“, sagte Frau Hinsching.
<b>Zum
Bild: Bei der Probenentnahme wurde auch mit einem Kernbohrgerät
gearbeitet. Im Bild von links nach
rechts: Dr. Hans-Werner Zier von der Materialforschungs- und
prüfanstalt an der Bauhausuniversität Weimar, sein Kollege Marko Krüger
und Sandro Kleinschmidt von den Stadtwerken Nordhausen.
Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen</b>
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