Sonntag, 30. März 2014

Erneut stellt sich Kunst weiblich vor

Noch fünf Tage haben Interessenten Gelegenheit, die Ausstellung „Farbklänge“ der Künstlerin Dr. Ingeborg Pommer in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen zu besuchen. Von der die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching anlässlich der Vernissage am 11. März als Laudatorin meinte, dass Nordhausen zwar nicht New York ist, aber es doch schön zu wissen ist, dass hier die Werke von Künstlerinnen und Künstlern gleichermaßen geschätzt und präsentiert werden. Und sie verwies in diesem Zusammenhang u.a. auf die Tatsache, dass auch im Vergleich zu Ausstellungen wie etwa dem Düsseldorfer Kunstmuseum, in dem es in den letzten dreißig Jahren 167 Einzelausstellungen von Männern, aber nur 8 von Frauen gab, Nordhausen eine ganz andere „Frauenquote“ vorweisen kann: die Galerie der Kreissparkasse Nordhausen hat im Zeitraum von 2000 – 2013 54 Einzelausstellungen von Künstlern und 48 Einzelausstellungen von Künstlerinnen präsentiert (siehe auch meinen Eintrag „Frauen in der Kunst gewürdigt“ am 27. März).
Und wenn die „Farbklänge“ am 04. April ausgeklungen sind, erwartet die Kunstliebhaber ab 08. April eine weitere Künstlerin mit ihren Werken: „Ulrike Theusner, Malerei und Grafik“. In Nordhausen längst keine Unbekannte mehr, gehört sie doch zu den Preisträgerinnen des Grafikpreises der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung des Kunsthauses Meyenburg, deren Werke aus der Ausstellung im Oktober 2013 (auch aus 2009) noch in guter Erinnerung sein dürften. Die ihren ausgereiften Stil selbst als figurativ-expressiv bezeichnet. „Ich versuche über Farbe und Formen meine inneren Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Meist sind es erlebte Situationen oder Erkenntnisse, die visualisiert werden. Meine Bilder haben oft einen Tagebuchstil“, meinte die Künstlerin in einem kürzlichen gegebenen Interview. Man darf also neugierig sein.

Wobei ich unter dem langsam zur Erinnerung werdenden Eindruck der derzeitigen Pommer-Ausstellung insgeheim hoffe, dass die dann ausgestellten Werke auch tatsächlich alle eine Betrachtung ermöglichen. Das nämlich war in dieser Ausstellung nicht in jedem Fall möglich. Wenn Bilder auch zum Kauf anregen sollen, müssen sie meines Erachtens dafür auch die Möglichkeit bieten, sie eingehend zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. Und das ist nur möglich aus einem angemessenen Abstand. Die Galerie der Kreissparkasse bietet dazu ausreichend Möglichkeiten, wie ich meine.

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