So
betitelt sich ein Buch, in dem sich u.a. zwei renommierte
Medienwissenschaftler von der Macromedia Hochschule für Medien und
Kommunikation (MHMK) in Hamburg (Prof.Dr. Stephan Weichert und
Dozent Leif Kramp) mit der Frage beschäftigen, wie es mit dem
Journalismus im Zeitalter des Internet weitergehen soll. Prof.
Heribert Prantl, stellvertretender Chefredakteur der „Süddeutschen
Zeitung“ schrieb dazu das Geleitwort. Auf das ich mich hier erst
einmal beschränke
Ich
nahm mir das Buch zu meinen jüngsten Terminen im MVZ mit, um mich
während der Wartezeit anhand seines Inhalts zu erinnern, wie das
früher mit dem klassischen (Qualitäts-)Journalismus war. Und wie er
sich nun im Zeitalter des Internet, das ich ja im Zuge der
demographischen Entwicklung nur noch von der Peripherie aus begleite
(zumal sich um mich kein Universum dreht) und betrachten kann. Wobei
ich mich als praktische Veranschaulichung nur an die „Thüringer
Allgemeine“ halten kann, die (auch) nach wie vor auch im lokalen
Bereich als einziges Publikationsorgan (noch) ausgebildete
Journalisten beschäftigt, überall sonst sind es Bürgerreporter
oder halt gelegentlich tätige Berichterstatter.
Ich
könnte hier schon meine Betrachtung angesichts des erwähnten Buches
beenden, denn wenn es im Untertitel heißt „Wie das Internet einen
Beruf verändert“ bedeutet das zumindest auf der lokalen Ebene,
dass Journalisten vom Aussterben bedroht sind. Als Leser einer
Zeitung oder Nutzer des Internet könnte man darüber leichthin die
Schultern zucken und damit zufrieden sein, dass „irgendwer“ über
aktuelles Geschehen berichtet. Als diesem Berufsstand weiter
verbunden und in der Mediengewerkschaft (Ver.di und dju) nach wie vor
verwurzelt, kann ich die so geartete Entwicklung nur bedauern. Und
ebenso den geringen Anspruch der Nutzer des Internet.
Heribert
Prantl zitiert in seinem Geleitwort u.a. Sascha Lobo, einen der
profiliertesten Blogger im Journalismus, mit dessen Überzeugung,
nach der die Gesellschaft „professionellen“ Journalismus
dringender als je zuvor brauche, weil die Flut der Informationen den
Bedarf an Einordnung, Sortierung und Bewertung der Fakten und ihrer
Zusammenhänge exponentiell erhöht. Und Prantl ergänzt: Es gibt in
Deutschland zigtausend professionelle Journalisten. Es gibt aber noch
viele, viele andere Leute, die auch gut lesen und schreiben können,
aber nicht recherchieren, reportieren, kommentieren und pointieren
gelernt haben. Wenn es darum geht, vertraut man den Profis. Ein
Möbelverkäufer, Fitnesstrainer oder Geschäftsführer, ein Richter,
Polizist, Pädagoge oder Meteorologe, der wissen will, was in der
Welt oder seiner Umgebung passiert und was er davon halten soll,
will normalerweise nicht lesen und hören, was andere Möbelverkäufer,
Fitnesstrainer oder Geschäftsführer davon halten, sondern was ein
professioneller Journalismus, ein Experte also, dazu sagt oder
schreibt. Professioneller Journalismus erklärt verlässlich was
passiert, nach professionellen Kriterien. Wenn ein Möbelverkäufer
oder ein Fitnesstrainer das aus irgendwelchen Gründen auch kann,
dann – herzlichen Glückwunsch. Dem kann man meines Erachtens nur beistimmen.
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