Dienstag, 5. November 2013

Hubertusmesse im Lichte der Berichterstattung

Zum 5. Mal fand am Freitag im Nordhäuser Dom zum heiligen Kreuz eine Hubertusmesse statt,
über die die hiesige Presse im Internet ausführlich berichtete. Wobei mir bekannt ist, dass die „Nordhäuser Allgemeine“ in ihrer gedruckten Ausgabe, die mir noch nicht vorliegt, angeblich noch ausführlicher berichtet. Und das mahnt mich zur Vorsicht, hatte diese Zeitung doch unlängst über einen Vortrag mit theologischem Hintergrund des emeritierten Erfurter Bischofs Joachim Wanke (10.Okt. Im Audimax) doch mit unterschiedlichem Tenor zwischen Internet- und Printausgabe berichtet. Deren Grundkonsens allerdings übereinstimmend war. Und vermuten ließ, dass die Autorin mit Kirche und Religion „nicht viel im Sinn hat“.
Was von der Redaktion zumindest in der dargebotenen Weise offensichtlich toleriert wurde. Immerhin aber lässt der Berichterstatter der Hubertusmesse in seinem (Internet-)Bericht einen ganz anderen, nämlich einen religiösen, Konsens erkennen, von dem sein Bericht gekennzeichnet ist. Das ist zwar erfreulich und gibt Inhalt und Verlauf dieser Hubertusmesse sicher authentisch wieder, lässt allerdings die Zeitung bzw. deren Redaktion einmal als atheistisch (angehaucht) erscheinen, während sie sich mit diesem Hubertusmesse-Bericht geradezu dem Stil eines Kirchenblattes nähert. Und zu der Vermutung führt, dass sie in Sachen Kirche überhaupt keinen Grundkonsens hat bzw. vertritt.

Eine solche Überlegung ergibt sich bei der Internetzeitung aus konzeptionellen Gründen von vornherein nicht. Deren Bericht über die Hubertusmesse lässt dabei freilich den Eindruck aufkommen, es habe sich um eine Veranstaltung mit religiösem Anstrich für ältere, alte und noch ältere Leute gehandelt, bei der es um Besucherzahlen ging. Und der „neue Besucherrekord“ wäre zumindest eines der herausragenden Ergebnisse gewesen. Was diese Hubertusmesse im Verständnis des Lesers in die Nähe eines zwar sehr festlichen und religiös verbrämten Spektakels rückt, aber eben nicht als Gottesdienst mit tiefem Inhalt identifiziert. Was sie ja wohl wirklich war. Ganz persönlich ergibt sich für mich der Eindruck, dass in dieser unterschiedlichen Berichtsweise der Osten Deutschlands erkennbar wird. Sicher nicht so deutlich mehr, wie es die Autorin nach dem Vortrag Bischof Wankes im Audimax der Fachhochschule formulierte: „. . . versuchte sich der Bischof in seinem Vortrag in einer Art Analyse darüber, warum der Osten bis heute so atheistisch ist.“
(Bild: Graph.Sammlung Albertina, Wien)


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