Zum 5. Mal fand am Freitag im
Nordhäuser Dom zum heiligen Kreuz eine Hubertusmesse statt,
über die die hiesige Presse im
Internet ausführlich berichtete. Wobei mir bekannt ist, dass die
„Nordhäuser Allgemeine“ in ihrer gedruckten Ausgabe, die mir
noch nicht vorliegt, angeblich noch ausführlicher berichtet. Und das
mahnt mich zur Vorsicht, hatte diese Zeitung doch unlängst über
einen Vortrag mit theologischem Hintergrund des emeritierten Erfurter
Bischofs Joachim Wanke (10.Okt. Im Audimax) doch mit
unterschiedlichem Tenor zwischen Internet- und Printausgabe
berichtet. Deren Grundkonsens allerdings übereinstimmend war. Und
vermuten ließ, dass die Autorin mit Kirche und Religion „nicht
viel im Sinn hat“.
Was von der Redaktion zumindest in der
dargebotenen Weise offensichtlich toleriert wurde. Immerhin aber
lässt der Berichterstatter der Hubertusmesse in seinem
(Internet-)Bericht einen ganz anderen, nämlich einen religiösen,
Konsens erkennen, von dem sein Bericht gekennzeichnet ist. Das ist
zwar erfreulich und gibt Inhalt und Verlauf dieser Hubertusmesse
sicher authentisch wieder, lässt allerdings die Zeitung bzw. deren
Redaktion einmal als atheistisch (angehaucht) erscheinen, während
sie sich mit diesem Hubertusmesse-Bericht geradezu dem Stil eines
Kirchenblattes nähert. Und zu der Vermutung führt, dass sie in
Sachen Kirche überhaupt keinen Grundkonsens hat bzw. vertritt.
Eine solche Überlegung ergibt sich bei
der Internetzeitung aus konzeptionellen Gründen von vornherein
nicht. Deren Bericht über die Hubertusmesse lässt dabei freilich
den Eindruck aufkommen, es habe sich um eine Veranstaltung mit
religiösem Anstrich für ältere, alte und noch ältere Leute
gehandelt, bei der es um Besucherzahlen ging. Und der „neue
Besucherrekord“ wäre zumindest eines der herausragenden Ergebnisse
gewesen. Was diese Hubertusmesse im Verständnis des Lesers in die
Nähe eines zwar sehr festlichen und religiös verbrämten Spektakels
rückt, aber eben nicht als Gottesdienst mit tiefem Inhalt
identifiziert. Was sie ja wohl wirklich war. Ganz persönlich ergibt
sich für mich der Eindruck, dass in dieser unterschiedlichen
Berichtsweise der Osten Deutschlands erkennbar wird. Sicher nicht so
deutlich mehr, wie es die Autorin nach dem Vortrag Bischof Wankes im
Audimax der Fachhochschule formulierte: „. . . versuchte sich der
Bischof in seinem Vortrag in einer Art Analyse darüber, warum der
Osten bis heute so atheistisch ist.“
(Bild: Graph.Sammlung Albertina, Wien)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen