Freitag, 8. November 2013

Alles zu seiner Zeit

Reden, hören und zu gegebener Zeit auch schweigen. Das sind die Grundformen einer kultivierten Kommunikation. Dem Münchner Kardinal Reinhard Marx ist insofern zuzustimmen, wenn er gestern zum Fall des Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gesagt hat, er wünsche sich, "dass einige jetzt einfach den Mund halten" und abwarten, welche Ergebnisse die Untersuchung der eingesetzten kirchlichen Prüfungskommission erbringen wird. In einer anderen Angelegenheit ist zu intensives Schweigen wohl weniger angebracht. Mit dem Satz "Der Präfekt der Glaubenskongregation kann die Diskussion nicht beenden," kritisierte Marx den römischen Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, der kürzlich erklärt hatte, die Kirche könne auch zukünftig geschiedenen Katholiken, die zivil wieder geheiratet haben, den Kommunionempfang nicht erlauben. Genau darüber will nämlich Papst Franziskus bei einer Bischofssynode diskutieren. Und wohl auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Der Präfekt der Glaubenskongregation wird sich dem nicht entziehen können, denn das Schweigen allein bringt noch keine Lösung. Genauso wenig wie im Fall des Limburger Bischofs. Reden, hören und schweigen gehören zusammen, aber jedes zu seiner Zeit, meint

Wolfgang Küpper (Kirchen news am 08.11.13)

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