Mittwoch, 27. November 2013

Thüringer CDU-Fraktion zu Gesprächen in Brüssel

"EU-Standards dürfen Alltag der Menschen nicht erschweren"

Brüssel - Die Thüringer Landtagsfraktion der CDU tagt derzeit in Brüssel. Gemeinsam mit hochkarätigen Gesprächspartnern machen sich die Abgeordneten noch bis Donnerstag vor Ort ein Bild von der Arbeit der EU-Parlamentarier und der Bedeutung der EU für die Thüringer Landespolitik.
Als Gesprächspartner traf die Landtagsfraktion am Dienstag den Leiter der EU-Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau, Dr. Edmund Stoiber. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring nach dem Treffen in Brüssel: „Die Ausführungen illustrieren, wie notwendig es ist, dass die EU ihre Hausaufgaben in den Bereichen Standard- und Bürokratieabbau angeht. Wenn, wie von Edmund Stoiber ausgeführt, bisher Einsparungen in Höhe von 32 Milliarden Euro realisiert werden konnten, zeigt dies, wie wichtig das Thema für den effizienten Einsatz öffentlicher Mittel ist. Wir nehmen das Gespräch als Ansporn, uns gegen unnötige
Standards einzusetzen und auch die Verwaltungsstrukturen in Thüringen schlanker auszugestalten.“
Innenminister Jörg Geibert (CDU) warnte im Zuge der Diskussion allgemein vor vermeidbaren Belastungen durch überzogene Standards. Die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats dürfe nicht unter solchen Vorgaben leiden. Sonst, so der Minister, verhindere dies den optimalen Einsatz vorhandener Mittel im jeweiligen Fördergebiet.
Verkehrsminister Christian Carius (CDU) fordert im Rahmen der Brüsselreise die Öffnung des EFRE-Fonds für wichtige Infrastrukturprojekte des Freistaats. Die Neuausrichtung der Förderkriterien dürfe nicht dazu führen, dass Infrastrukturprojekte im ländlichen Raum nicht mehr gegenfinanziert werden können.
Wichtig ist der CDU-Fraktion, dass Förderbedingungen für EU-Strukturfonds zielgerichteter zur Lösung der Probleme vor Ort eingesetzt werden können. Ein Gespräch mit Dr. Walter Deefaa, Generaldirektor für Regionalpolitik, bestärkte die Abgeordneten. Gemeinsam mit Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) fordert die CDU-Fraktion die Öffnung des EFRE-Strukturfonds zur Realisierung der Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Thüringen leidet in diesem Bereich weiterhin in besonderer Weise unter den teilungsbedingten Lasten. Die CDU-Landtagsfraktion macht sich für eine Überarbeitung der EU-Vorgaben ein.
Fraktionschef Mike Mohring resümiert: „Unsere Fraktion setzt sich für gute Lebensbedingungen aller Thüringer ein. Wenn 80 Prozent unserer Bevölkerung im ländlichen Raum leben, müssen wir auch hier einen Schwerpunkt setzen. Um die Attraktivität aller Regionen in Thüringen zu erhalten, bedarf es weiterhin großer Bemühungen und Investitionen. Da die Landesmittel in den nächsten Jahren deutlich sinken werden, ist es umso wichtiger, Strukturfondsmittel der EU an den Bedürfnissen der Zielländer auszurichten. So ist aus unserer Sicht beispielsweise die zügige Realisierung eines flächendeckenden Breitbandzugangs unabdingbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

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