3. Loh-Konzert am 23. und 24. November
Sie
klingt wie ein Akkordeon, manchmal auch wie eine Orgel, und ist
hierzulande eine absolute Rarität: die chinesische Sheng. Dieses
faszinierende Musikinstrument hat zum 3. Sinfoniekonzert des
Loh-Orchesters am 23. und 24. November der chinesische Künstler Wu Wei
in seinem Gepäck. Er ist einer der weltweit führenden Solisten auf dem
über 3000 Jahre alten Musikinstrument, das zur Familie der Mundorgeln
gehört und in der Musiktradition Chinas eine große Bedeutung hat.
Der
Musiker spielt mit dem Loh-Orchester das Konzert „Veränderungen“ des
deutschen Komponisten Enjott Schneider, das dieser im Jahr 2003 für Wu
Wei geschrieben hat. Für diese Komposition hat Schneider - bekannt durch seine Filmmusik zu „Schlafes Bruder“, „Stalingrad“ und „Nicht alle waren Mörder“
– die chinesische Sheng sehr genau studiert. Heraus kam eine emotionale
und sinnliche Musik, die sehr auf die Möglichkeiten des
Soloinstrumentes eingeht und inzwischen weltweit gespielt wird.
Für
Wu Wei ist die Sheng Ausdruck des chinesischen Bedürfnisses nach
Harmonie. Der volle, räumliche Klang dieser Mundorgel, der auch die
Klarinette, einzelne Streichinstrumente oder ganze Streichergruppen
imitieren kann, gibt ihm die Möglichkeit „durch das Instrument zu
projizieren, was ich über China in der Vergangenheit und Zukunft denke.“
Wu Wei und der Komponist Enjott Schneider arbeiten seit 1996 zusammen.
Aus der Faszination Schneiders für China allgemein und die Sheng im
Besonderen entstand das Konzert „Veränderungen“.
Wu
Wei wurde 1970 in China geboren. Nach einem Meisterschüler-Studium im
Fach Sheng am Musikkonservatorium von Shanghai erhielt er 1995 ein
Stipendium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Wu Wei
beherrscht die klassische chinesische Musik und den Jazz ebenso wie
zeitgenössische Musik und die Kunst der Improvisation. Mit europäischer
Musik kam er schon am Konservatorium in Shanghai in Berührung. Er
studierte traditionelle Musik auf der Sheng ebenso wie westliche
Harmonielehre, Gehörbildung, Tonsatz und Klavier.
Mit
Guan Xias Sinfonischer Ouvertüre Nr. 1 steht außerdem romantische Musik
eines zeitgenössischen chinesischen Komponisten auf dem Programm. Im
zweiten Teil erklingt eine der beliebtesten Sinfonien überhaupt: Antonín
Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“. Die musikalische Leitung hat
ein weiterer Gast: der Chinese Li Biao.
Karten
für das 3. Sinfoniekonzert am 23. November um 19.30 Uhr im Haus der
Kunst Sondershausen und am 24. November um 19.30 Uhr im Theater
Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der
Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) an allen
Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen
GmbH und im Internet unter www.theater-nordhausen.de. In der Einführung jeweils um 18.45 Uhr im Foyer wird Wu Wei sich und sein Instrument dem Publikum vorstellen.
Foto: Wu Wei mit der Sheng; Foto: Agentur
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