Dienstag, 19. November 2013

Loh-Orchester Sondershausen musiziert mit chinesischen Gästen

3. Loh-Konzert am 23. und 24. November

Sie klingt wie ein Akkordeon, manchmal auch wie eine Orgel, und ist hierzulande eine absolute Rarität: die chinesische Sheng. Dieses faszinierende Musikinstrument hat zum 3. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters am 23. und 24. November der chinesische Künstler Wu Wei in seinem Gepäck. Er ist einer der weltweit führenden Solisten auf dem über 3000 Jahre alten Musikinstrument, das zur Familie der Mundorgeln gehört und in der Musiktradition Chinas eine große Bedeutung hat.

Der Musiker spielt mit dem Loh-Orchester das Konzert „Veränderungen“ des deutschen Komponisten Enjott Schneider, das dieser im Jahr 2003 für Wu Wei geschrieben hat. Für diese Komposition hat Schneider - bekannt durch seine Filmmusik zu „Schlafes Bruder“, „Stalingrad“ und „Nicht alle waren Mörder“ – die chinesische Sheng sehr genau studiert. Heraus kam eine emotionale und sinnliche Musik, die sehr auf die Möglichkeiten des Soloinstrumentes eingeht und inzwischen weltweit gespielt wird.

Für Wu Wei ist die Sheng Ausdruck des chinesischen Bedürfnisses nach Harmonie. Der volle, räumliche Klang dieser Mundorgel, der auch die Klarinette, einzelne Streichinstrumente oder ganze Streichergruppen imitieren kann, gibt ihm die Möglichkeit „durch das Instrument zu projizieren, was ich über China in der Vergangenheit und Zukunft denke.“ Wu Wei und der Komponist Enjott Schneider arbeiten seit 1996 zusammen. Aus der Faszination Schneiders für China allgemein und die Sheng im Besonderen entstand das Konzert „Veränderungen“.

Wu Wei wurde 1970 in China geboren. Nach einem Meisterschüler-Studium im Fach Sheng am Musikkonservatorium von Shanghai erhielt er 1995 ein Stipendium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Wu Wei beherrscht die klassische chinesische Musik und den Jazz ebenso wie zeitgenössische Musik und die Kunst der Improvisation. Mit europäischer Musik kam er schon am Konservatorium in Shanghai in Berührung. Er studierte traditionelle Musik auf der Sheng ebenso wie westliche Harmonielehre, Gehörbildung, Tonsatz und Klavier.

Mit Guan Xias Sinfonischer Ouvertüre Nr. 1 steht außerdem romantische Musik eines zeitgenössischen chinesischen Komponisten auf dem Programm. Im zweiten Teil erklingt eine der beliebtesten Sinfonien überhaupt: Antonín Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“. Die musikalische Leitung hat ein weiterer Gast: der Chinese Li Biao.

Karten für das 3. Sinfoniekonzert am 23. November um 19.30 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen und am 24. November um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH und im Internet unter www.theater-nordhausen.de. In der Einführung jeweils um 18.45 Uhr im Foyer wird Wu Wei sich und sein Instrument dem Publikum vorstellen.

Foto: Wu Wei mit der Sheng; Foto: Agentur

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