Montag, 18. November 2013

Keine Rücksicht auf Behinderte?

Für den vergangenen Samstag wurde von der Stadt Nordhausen zur Ausstellung „GEGENÜBER“ ins Kunsthaus Meyenburg eingeladen: Elvira Franz (Malerei) und Ekkehard Franz (Holzobjekte) stellten Werke ihrer Kunst aus, von denen die Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching, bei der Eröffnung meinte, die Arbeiten würden sich so gut ergänzen, dass sie sogar die Wirkung der Werke des jeweils Anderen steigern können.

Es war die sechste und im Jahr 2013 die letzte Kunstausstellung, die im Kunsthaus eröffnet wurde. Und nun bis 10.01.2014 zu sehen ist. Ich habe an allen Eröffnungsveranstaltungen teilgenommen und darüber berichtet. Und bin der Kunsthausleiterin dankbar, dass mir ob meiner Körperbehinderungen (ich bin 80% behindert und erheblich gehbehindert (Merkzeichen G)) ein Platz reserviert wird. Von dem aus ich unter normalen Umständen die Möglichkeit habe, den Verlauf der jeweiligen Vernissage zu verfolgen, um danach berichten und bebildern zu können. Und ich meine, meine Bilder sind nach den Umständen nicht schlecht. Das alles ist unter normalen Umständen überhaupt kein Problem. Umso mehr, als man mich kennt und Rücksicht nimmt.

Nun befand sich unter den Gästen der Eröffnung am Samstag unter anderen als Teilnehmer Hans-Georg Backhaus, den ich als Mitarbeiter in der Abfallwirtschaft des Landratsamtes kenne. Der sich jedoch im Verlaufe der Vernissage in einer Art „produzierte“ als wäre er als Reporter tätig. Mich berührte das nur insoweit, als er dabei jede Rücksicht auf andere Besucher – jedenfalls mir gegenüber - vermissen ließ. Nicht nur, dass er mir die Sicht nahm (Bild), versuchte er sich im weiteren Verlauf auch so dicht vor mir zu positionieren, dass ich mich gegen körperliche Kontaktnahme verwahren musste.

Wie ich inzwischen feststellte, war Hans-Georg Backhaus im Auftrag der Internetzeitung nnz als Reporter tätig, obwohl er meines Wissens nichts mit Journalismus zu tun hat. Sein Bericht über die Franz-Ausstellung ist meines Erachtens sehr gut, umso fragwürdiger ist die Art und Weise, wie er sich anderen Menschen und Teilnehmern gegenüber verhält. Und ich wehre mich gegen Rücksichtslosigkeiten mir gegenüber. Die Woche der Senioren liegt kaum zurück, in der es auch um gesellschaftliche Teilhabe am praktischen Leben ging. Wenn ein in der Abfallwirtschaft tätiger Mensch nichts davon weiß und hält, sollte es Aufgabe der Redaktion einer (Internet-)Zeitung sein, ihn darüber zu informieren, bevor sie ihn beauftragt, als Reporter tätig zu werden. Es sei denn, sie legt selbst keinen Wert darauf. Oder der verantwortliche Redakteur hält selbst nichts davon. Und bekannt ist ja, dass die nnz keine fest angestellten Reporter und schon gar keinen ausgebildeten Journalisten beschäftigt. 

Bei der Vernissage am Samstag waren auch wirkliche (Bild-)Journalisten und der Pressesprecher der Stadtverwaltung präsent. Ihnen danke ich für ihre Rücksichtnahme, die mich für die Zukunft hoffnungsvoll stimmt. Einem rücksichtslosem „Abfallreporter“ gegenüber werde ich mich dann wohl erwehren müssen.

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