Nötige Sanierung des Nordhäuser Theaters:
Klaan rät Stadt zu Realisierungswettbewerb – „Mit dem Ergebnis hat man eine fachliche und politische Diskussionsgrundlage“
Zeh: Prüfen alternative Betreiberformen für Theatergebäude / Tietje: Theater Nordhausen wirkt überregional
Nordhausen (psv)
Mit Blick auf die dringend
nötige Sanierung des Nordhäuser Theatergebäudes hat Bau-Staatsekretärin
Inge Klaan der Stadtverwaltung zu einem Realisierungswettbewerb
geraten. “Die Stadt sollte den Mut dazu haben. Mit dem Wettbewerb kommen
Ideen aufs Papier, das Projekt bekommt damit quasi
Hände und Füße. Und man hat mit dem Wettbewerbsergebnis einen
Vorschlag, den man dann konkret mit den Menschen und den Fachplanern
diskutieren kann“, so Frau Klaan bei einem weiteren Gespräch mit der
Theaterleitung und Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh.
Ein
Gutachten hatte jüngst für das Theatergebäude – Eigentümerin ist die
Stadt Nordhausen – einen dringenden Sanierungsbedarf in zweistelliger
Millionenhöhe
festgestellt u.a. bei den Sicherheitseinrichtungen. Darüber hinaus
entspricht ein Großteil der Technik Nachkriegsniveau. Zur Behebung der
Mängel ist unter anderem ein Anbau vorgesehen.
Ein
solcher Wettbewerb sei bis zu 70 Prozent durch Bauministerium
förderfähig. Und da auch das Thüringer Kultusministerium Fördermittel
zugesagt
habe, „muss man vor der Herkulesaufgabe der Theater-Sanierung auch
nicht kapitulieren, sondern im Gegenteil als interessante
Herausforderung sehen. Die Sanierung ist sowieso alternativlos. Das
Gebäude ist die Geschäftsgrundlage des Theaterbetriebs. Kein Gebäude
– keine Kunst und Kultur mehr. Das wäre eine Katastrophe für
Nordhausen. Und ist deshalb keine Option. Das Theater – eigenbespielt
und eigenproduzierend - gehört zur Stadt wie der Roland“, so Frau Klaan.
Oberbürgermeister
Dr. Klaus Zeh sagte, man müsse finanzielles Augenmaß behalten. „Wir
stecken mitten in der Haushaltsgesundung und haben noch andere
Projekte zu schultern.“ Allerdings sei er optimistisch: „In Erfurt wird
man erkennen: Jetzt ist der Norden dran. Die meisten Theater im
Freistaat sind bereits auf dem neusten technischen Stand. Es ist gut,
sowohl vom Bau- als auch vom Kultusministerium zu
hören, dass man Unterstützung geben will. Die Höhe muss nur angemessen
sein.“ Im Rathaus prüften die Fachleute derzeit neue Betriebsformen
für das Theatergebäude. „Finanzielle Zwänge setzen oft neue Ideen
frei.“, so Dr. Zeh.
Auch
Intendant Lars Tietje sagte, dass es nunmehr eines grundsätzlichen
Ansatzes bedürfe. „Wir haben bis in die jüngste Vergangenheit mit
jahrelangen
Reparaturprovisorien gelebt. Packen wir die grundsätzliche Lösung an,
hat Nordhausen nicht nur einen städtebaulichen Gewinn. Unsere
Mitarbeiter können endlich entsprechend dem Stand
der Technik
arbeiten. Und ein Gebäude, das nach der Sanierung auch energetisch auf
der Höhe der Zeit ist, spart auf Dauer immense Kosten.“
Wichtig
sei, so Tietje, dass man in der Landesregierung erkenn, dass das
Theater Nordhausen eine überregionale Bedeutung habe. „Die aktuell 105 000 Besucher generieren sich nicht nur aus Thüringen. Deshalb ist es mehr
als sachlich geboten, dass sich unser Theater im nächsten Kulturkonzept
der Landesregierung endlich unter der Kategorie jener Bühnen
wiederfindet, die über die Region hinaus wirken.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen