Vom Vorsitzenden des Fördervereins Kunsthaus Meyenburg, Dr.
Wolfgang Pientka, erhalte ich zum Zwecke der Veröffentlichung die
folgende Einladung:
„Gezeichnetes Gewissen - Käthe Kollwitz und Otto Pankok“
Unter dem Titel „Gezeichnetes Gewissen“ präsentiert das
Kunsthaus Meyenburg wird vom 13. September bis 9. November 100
Kohlezeichnungen, Radierungen, Lithographien, Holzschnitte und
Skulpturen von Käthe Kollwitz und Otto Pankok. Die Leihgaben zu
dieser einmaligen und eigens für das Kunsthaus Meyenburg
konzipierten Ausstellung stammen aus der
Ernst-Barlach-Museumsgesellschaft Hamburg und dem Otto-Pankok-Museum
Hünxe sowie von mehreren privaten Leihgebern. Finanziell unterstützt
wurde dieses außergewöhnliche Ausstellungsprojekt durch die
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Kreissparkasse
Nordhausen. Die Vernissage zur Ausstellung findet am 12. September
2014, um 19.00 Uhr, statt.
Ausgangspunkt für die Idee, im Kunsthaus Meyenburg nach der
großen Eröffnung 2002, wieder zahlreiche Werke von Käthe Kollwitz
zu zeigen, ist die Bedeutung, die diese Künstlerin für die Stadt
Nordhausen hat. Käthe Kollwitz hat während des 2. Weltkrieges
Unterschlupf bei der mit ihr befreundeten Künstlerin Marga Böning
gefunden und in Nordhausen auch einige Werke geschaffen. Aber Käthe
Kollwitz gehört auch zu den herausragenden Künstlerinnen des 20.
Jahrhunderts, einerseits, weil sie trotz schwieriger Lebensumstände
mit ihren Lithografien, Radierungen und Holzschnitten einen zeitlosen
Kunststil entwickelt hat. Aber vor allem, weil sie in ihrem
Kunstschaffen soziales, gesellschaftskritisches und sozialpolitisches
Engagement thematisiert hat.
Auch Otto Pankok stellte den Menschen und seine Würde in das
Zentrum seiner Kunst. Pankok war ein führender Künstler des
expressiven Realismus in Deutschland, der in den 1920er Jahren seine
eigene künstlerische Sprache entwickelt hat. Die Inhalte seiner
Werke waren ihm wichtiger als stilistische Experimente und die
Botschaft war stets der Form übergeordnet. Er war auf der Suche nach
dem Wesen des Menschlichen bei armen, verhärmten Tagelöhnern,
Knechten, Zigeunern und Verfolgten. Sie wurden bereits früh seine
bevorzugten Modelle für die großformatigen Kohlezeichnungen. Otto
Pankok war als Maler ein Einzelgänger, der seine eigene Bildwelt
erschaffen hat, in der sich die reale Welt stets widerspiegelte. Sein
Mitgefühl galt den Verachteten, den Unterdrückten und den
Verfolgten – ähnlich wie Käthe Kollwitz. Sein Schaffen reagierte
sensibel und prompt auf die historischen und politischen Ereignisse
seiner Zeit und findet damit in der Zeichnung, der Druckgrafik und
der Skulptur eine Nähe zu Käthe Kollwitz.
Die gemeinsame Ausstellung mit Werken von Käthe Kollwitz
und Otto Pankok soll bei aller Nähe zwischen diesen beiden Künstlern
auch zeigen, wie unterschiedlich doch ihre geistigen Positionen
waren: während Käthe Kollwitz, stets aus einem zutiefst weiblichen,
der Welt zugewandten, in die Welt hinein zielenden Ansatz vertritt,
zeigt sich Pankok‘s Werk hingegen sehr engagiert und humanistisch.
Die Ausstellung wird deshalb einen sehr spannenden Blick auf zwei
herausragende Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. werfen, der sowohl die Gemeinsamkeiten – vor allem
bedingt durch die historische und gesellschaftliche Einordnung beider
Künstler –, aber auch deren künstlerische Unterschiede beleuchten
will.
Ich denke, hier nichts hinzufügen zu müssen, denn auch wir
Pientka's haben eine in mehrfacher Hinsicht private Beziehung zu
dem Wirken Käthe Kollwitz - angefangen von der Kollwitz-Schule, die
unsere Töchter besuchten, bis hin zu Moritzburg bei Dresden, wo
Käthe Kollwitz ab Sommer 1944 bis zu ihrem Tod Aufnahme fand.
Übrigens - auch eine besuchenswerte Stätte, nicht nur immer die
bekannte Moritzburg ...... ;-))
Also bitte am 12.09. oder wer nicht kann in den Folgetagen und -
wochen kommen und schauen. Es lohnt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen