Heute Nachmittag hat die Thüringer
Umweltministerin Anja Siegesmund den Erdfall in Nordhausen besichtigt.
Von der Drehleiter der Nordhäuser Berufsfeuerwehr aus konnte die
Ministerin einen nachhaltigen Eindruck der Ausmaße des Kraters
gewinnen. Nach aktuellen Messungen ist der Erdfall jetzt zehn Meter
tief, wobei drei Meter unter Wasser stehen, und hat einen Durchmesser
von rund 30 Metern. "Wenn wir um
Amtshilfe gebeten werden, werden wir
dem auch nachkommen", sagte Anja Siegesmund. Sie
werde morgen dem Kabinett von dem Erdfall berichten und in Abstimmung
mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ein
Georisikomonitoring empfehlen. Dies halte sie für unausweichlich, so die
Ministerin. "Jede Tiefenbohrung ist nur ein Nadelstich",
sagte Siegesmund heute in Nordhausen. Bohrungen ermöglichten nur
punktuelle Ergebnisse zu möglichen Hohlräumen in tieferen Erdschichten,
gäben jedoch keinen Gesamtüberblick. Hier sei ein Messnetz der bessere
Weg. Deshalb sollen in einem gewissen Umkreis um
den Erdfall zusätzliche Messungen zeigen, ob Erdbewegungen oder
Absenkungen auftreten. Bereits am Wochenende wurden erste Messpunkte im
unmittelbaren Umfeld des Erdfalls angebracht. Nun wird darüber
nachgedacht, bis in die angrenzende Wohnbebauung und das
Schulgelände weitere Messpunkte zu installieren.
Es müsse dann auch mit der kommunalen Ebene
diskutiert werden, wie dieses Monitoring finanziert werden kann,
ergänzte Anja Siegesmund. Die Entscheidungen dazu sollten in Ruhe
getroffen werden. Dafür sprach sich auch Landrat Matthias
Jendricke aus, es sei nicht angebracht, in Hektik zu verfallen. "Die
Geologen gehen nicht davon aus, dass von diesem Erdfall eine Gefährdung
für die Gebäude jenseits der Salza ausgeht",
so der Landrat. Man werde
die Art und Weise der Senkungsmessung jetzt
gemeinsam mit den Geologen und Vermessern vor Ort besprechen, um dann
die konkrete Umsetzung und Finanzierung gemeinsam mit dem Land
festzulegen, zog die Ministerin als Zwischenfazit der heutigen
Abstimmung der Vertreter des Umweltministeriums, der TLUG, des
Landkreises und der Stadt Nordhausen. Zum anschließenden Vorgehen werde
man in engem Kontakt bleiben. Der Landrat warb auch um eine finanzielle
Unterstützung seitens des Landes im Hinblick auf die
Schadensregulierung für die Gebäude, die die Service Gesellschaft
des Landkreises Nordhausen gerade erst als neuen Betriebshof instand
gesetzt hatte und die nun durch den Erdfall nicht mehr nutzbar sind.
Abschließend dankte die Ministerin ebenso wie die kommunalen Vertreter
allen Einsatzkräften vor Ort, die Zusammenarbeit
auch mit den Landesbehörden habe reibungslos geklappt.Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 22. Februar 2016
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen