Dienstag, 23. Februar 2016

Umweltministerin vor Ort

Heute Nachmittag hat die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund den Erdfall in Nordhausen besichtigt. Von der Drehleiter der Nordhäuser Berufsfeuerwehr aus konnte die Ministerin einen nachhaltigen Eindruck der Ausmaße des Kraters gewinnen. Nach aktuellen Messungen ist der Erdfall jetzt zehn Meter tief, wobei drei Meter unter Wasser stehen, und hat einen Durchmesser von rund 30 Metern. "Wenn wir um
Amtshilfe gebeten werden, werden wir dem auch nachkommen", sagte Anja Siegesmund. Sie werde morgen dem Kabinett von dem Erdfall berichten und in Abstimmung mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ein Georisikomonitoring empfehlen. Dies halte sie für unausweichlich, so die Ministerin. "Jede Tiefenbohrung ist nur ein Nadelstich", sagte Siegesmund heute in Nordhausen. Bohrungen ermöglichten nur punktuelle Ergebnisse zu möglichen Hohlräumen in tieferen Erdschichten, gäben jedoch keinen Gesamtüberblick. Hier sei ein Messnetz der bessere Weg. Deshalb sollen in einem gewissen Umkreis um den Erdfall zusätzliche Messungen zeigen, ob Erdbewegungen oder Absenkungen auftreten. Bereits am Wochenende wurden erste Messpunkte im unmittelbaren Umfeld des Erdfalls angebracht. Nun wird darüber nachgedacht, bis in die angrenzende Wohnbebauung und das Schulgelände weitere Messpunkte zu installieren.

Es müsse dann auch mit der kommunalen Ebene diskutiert werden, wie dieses Monitoring finanziert werden kann, ergänzte Anja Siegesmund. Die Entscheidungen dazu sollten in Ruhe getroffen werden. Dafür sprach sich auch Landrat Matthias Jendricke aus, es sei nicht angebracht, in Hektik zu verfallen. "Die Geologen gehen nicht davon aus, dass von diesem Erdfall eine Gefährdung für die Gebäude jenseits der Salza ausgeht",
so der Landrat. Man werde die Art und Weise der Senkungsmessung jetzt gemeinsam mit den Geologen und Vermessern vor Ort besprechen, um dann die konkrete Umsetzung und Finanzierung gemeinsam mit dem Land festzulegen, zog die Ministerin als Zwischenfazit der heutigen Abstimmung der Vertreter des Umweltministeriums, der TLUG, des Landkreises und der Stadt Nordhausen. Zum anschließenden Vorgehen werde man in engem Kontakt bleiben. Der Landrat warb auch um eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes im Hinblick auf die Schadensregulierung für die Gebäude, die die Service Gesellschaft des Landkreises Nordhausen gerade erst als neuen Betriebshof instand gesetzt hatte und die nun durch den Erdfall nicht mehr nutzbar sind. Abschließend dankte die Ministerin ebenso wie die kommunalen Vertreter allen Einsatzkräften vor Ort, die Zusammenarbeit auch mit den Landesbehörden habe reibungslos geklappt.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 22. Februar 2016

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