Die Landtagsabgeordneten Dagmar
Becker (SPD) und Katja Mitteldorf (DIE LINKE) zeigen sich entsetzt
über die Aussagen des Schuldezernenten des Landkreises Stefan Nüßle
(CDU), der in einem TA- Artikel behauptet hat, ein Verordnungsentwurf
über Mindestschülerzahlen sei von der Hausspitze des
Bildungsministeriums gebilligt. „Bereits letzte Woche hat die
Bildungsministerin Birgit Klaubert dem Verordnungsentwurf entschieden
widersprochen und deutlich gemacht, dass so ein Entwurf zu keiner
Zeit beauftragt oder legitimiert worden ist. Für das Land und die
rot-rot-grüne Koalition werden keine Mindestschülerzahlen gelten.
Vielmehr geht es um die Sicherung und den Erhalt von kleinen
Schulstandorten. Dafür werden gerade verschiedene Modelle
diskutiert, die im Entwurf eines Konzeptes im Laufe des Jahres mit
der Öffentlichkeit diskutiert werden sollen“, erklärt Katja
Mitteldorf. „Wer jetzt der Öffentlichkeit vermittelt, es wären
tatsächlich Schulstandorte im Kreis Nordhausen aufgrund von
Schülerzahlen gefährdet, der macht bewusst schlechte Stimmung“,
ergänzt Dagmar Becker.
Dagmar Becker, ebenfalls Mitglied
des Nordhäuser Kreistags, erinnert daran, dass Schulnetzplanung
Kreissache ist und man es sich im Kreistag in den vergangen Jahren
nicht leicht gemacht habe. „Wir haben beispielweise die Regelschule
in Sollstedt geschlossen, aber die Grundschule saniert mit der
Option, dass die Kinder auch von der Niedergebraer Grundschule nach
Sollstedt kommen. Dort passiert seit Jahren nichts.“
Die beiden Abgeordneten mahnen zur
Sachlichkeit in der Debatte. „Wir sind uns einig, dass auch kleine
Schulstandorte erhalten bleiben müssen, um kurze Wege für die
Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu
erreichen, müssen aber alle an einem Strang ziehen Wir müssen
gemeinsam mit dem Ministerium, den Schulträgern, den Lehrerinnen und
Lehrern aber vor allem auch mit den Eltern und Schülerinnen und
Schülern ins Gespräch kommen. Das geht nicht, wenn man nicht
legitimierte Papiere als Ausgangspunkt für eine Diskussion nimmt und
damit Horrorszenarien malt, die gar nicht zur Debatte stehen“, so
Becker und Mitteldorf abschließend.
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