Einige
Randbemerkungen zur Eröffnung der „Glück-Ausstellung“
Es
ist viel geschrieben worden – vor und nach der Eröffnung der
aktuellen Ausstellung „Glück im Kunsthaus“. Und als ich als
Vertreter des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins noch am
Abend via FACEBOOK gefragt wurde, ‚wie denn die Vernissage so
gelaufen sei‘, schrieb ich als erste Reaktion: „Es
war in mehrfacher Hinsicht ein glücklicher Abend! Das
Kunsthaus
voller glücklich aussehender Besucher; der ausstellende Künstler
und seine Frau auch sehr zufrieden über sehr glücklich
dreinschauende Menschen; Herr Rose vom Buchhaus sicher nicht
unglücklich über den Verkauf vieler glücklich machender Bücher;
der Kunsthaus Förderverein auch glücklich über das Ergebnis der
zahlreichen werbenden Beiträge in der Presse; glücklich auch über
den Beitrag im MDR Thüringen Journal.... Man könnte weiter
aufzählen. Aber - man sollte ja das Glück nicht überstrapazieren
oder herausfordern!“ Es
gibt viele Sprüche zu und über das Glück. „Das Glück ist
teilbar“ oder wie es Albert Schweitzer sehr schön ausdrückte:
„Das Glück ist das einzige,
das sich verdoppelt, wenn man es teilt“. Und wenn man diese Aussage
wörtlich nimmt, dann hat sich an diesem Abend das Glück nicht nur
verdoppelt, sondern vervielfacht. Die Besucher standen geduldig
Schlange an dem Verkaufsstand der „Glück“-Bücher, danach weiter
zum Signieren; fast alle, die sich die Cartoons anschauten, hatten
mindestens ein Schmunzeln im Gesicht, ab und an auch ein offenes
Lachen. Aber still und fast einsam stand Frau Glück abseits der
Schar der Besucher, gewissermaßen wartend auf ein Gespräch, ein
aufmerksames Hinwenden an sie, die zum ersten Mal in Nordhausen zu
Besuch war. Nach einem suchenden, aber leider nicht erfolgreichen
Blick auf einen anwesenden Vertreter der Stadt-Information oder des
Tourismusverbandes bot ich ihr eine Führung durch das Kunsthaus an –
nicht durch die Ausstellung, sondern durch das Haus an sich, durch
dessen Geschichte, zu seiner Stellung in dieser geschichtlich
bedeutsamen Stadt.
Es wurde ein in jeder Weise schönes Gespräch!
Privat - auch ihre Eltern kamen aus Ostpreußen, nur wenige
Kilometer entfernt wohnend von meinen Großeltern; identisch die
Anzahl der Ehejahre; das Rauchen als bestehendes oder abgelegtes
Laster, die ‚68er‘ in West- und Ostdeutschland. Geschichtlich -
die Stadt, ihre Museen, das Leid im Krieg, die Produktion der
„Wunderwaffen“ und das Elend der Häftlinge im und vor dem Berg.
Finanziell - ähnliche Problemlage bezüglich der Finanzierung der
Museumslandschaft in Kassel wie in Nordhausen. Es war ein großer
Bogen – von der Ausstellung zu Ehren des 70. Geburtstages von
Gerhard Glück im Museum im Schloss auf der Wilhelmshöhe Kassel in
2014 bis hin zum Panorama-Museum in Bad Frankenhausen. Und als unser
achtjähriger Enkel – zufällig zu Besuch aus Coswig bei Dresden –
mit dem selbst ausgewählten Buch „Das große Fabelbuch“ mit
Illustrationen von Gerhard Glück kam, strahlte auch der Künstler:
“Ein Liebhaber etwas ernsterer Literatur“ und signierte mit „Viel
Spass“. Und dieser Spaß kam beim Blättern – nicht zu Unrecht in
der Kritik als ein „Fabel-Schatz für die ganze Familie“
bezeichnet. Man kann Prof. Dr. Bernd Küster als dem Direktor der
Museumslandschaft Hessen Kassel
(MHK) nur zustimmen, wenn er die „bestechende Qualität“, die
„Perfektion im kleinen Format“ von Glücks Arbeiten rühmt.
Sicher wird in den nächsten Wochen über diese Ausstellung noch viel
geschrieben werden. Freuen kann man sich schon jetzt auf die
Führungen und die Veranstaltungen im Kunsthaus, die alle umrahmt
werden von der glücklich machenden ‚Komischen Kunst‘ Gerhard
Glücks. Aber selbst in der Illustration der Fabeln ist viel Komik
und Hintersinn zu finden – bei Aesops „Der Wolf und der Wachhund“
liegt der Hund vollgefressen neben dem fast geleerten Weinglas; bei
La Fontaine „Der Wolf als Schäfer“ die Schafe, die beim Geheul
des als Schäfer verkleideten Wolfs die Flucht ergreifen.
Vielleicht hält das
Glück an, um bei diesem Bild zu bleiben, denn es wurde ein
Tauschgeschäft angebahnt: In Kassel ein Vortrag über die Zerstörung
von Nordhausen und hier eine Führung durch die Stadt und ihre
Sehenswürdigkeiten, vielleicht auch mit Schwenk zum Panorama-Museum.
Das gegenseitige Interesse ist groß. Mindestens ebenso groß ist die
Termindichte im Kalender von Gerhard Glück. Ob diese schöne
Vorstellung also in Erfüllung gehen wird – schauen wir mal!
Dr.
Wolfgang R. Pientka
Vorsitzender des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins
Eingestellt auf Veranlassung
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