Ich besuchte also die Ausstellung am Sonntag und hatte Muße, mir zumindest die im Erdgeschoß ausgestellten Bilder, Zeichnungen und Buchausschnitte in Ruhe zu betrachten, die aufschlussreich genug sind, um eine Vorstellung der Kunstentwicklung der Ilsetraut Glock zu erhalten, der diese Ausstellung zu ihrem 100. Geburtstag gewidmet ist. Dazu nun gibt es zur Gesamtausstellung im Kunsthaus eine Verlautbarung der Stadtverwaltung, die wie folgt lautet:
„Ilsetraut Glock – Ein Leben für die Kunst“:
Ausstellung
im Beisein der Familienangehörigen im Kunsthaus eröffnet
Nordhausen
(psv) Vor 100 Jahren, am 8. April 1915, wurde die Künstlerin,
Kunstsammlerin und Kunstmäzenin und Ehrenbürgerin der Stadt
Nordhausen Ilsetraut Glock, als Ilsetraut Grabe in Nordhausen
geboren. Anlässlich ihres 100. Geburtstages wurde jetzt die
Sonderausstellung „Ein Leben für die
Kunst“ im Kunsthaus
Meyenburg eröffnet. Kulturdezernentin Hannelore Haase konnte zur
Eröffnung der Ausstellung auch ihre Tochter Frau Roswitha
Tafertshofer und ihren Sohn Ludwig Glock mit ihren Familien
begrüßen. „Wir kommen gern nach Nordhausen, denn hier fühlen wir
uns - auch wegen der entgegen gebrachten Herzlichkeit - sehr
aufgehoben“, sagte die Schwiegertochter Susanne Kastir-Glock.
„Ilsetraut
Glock ist in unserer Stadt nicht nur durch ihre Kunst, sondern
insbesondere auch durch ihre Stiftung
bekannt geworden“, sagte Frau
Haase in ihrer Begrüßung weiter. Seit 1998 habe es mehrere
Ausstellungen mit Werken von ihr hier in der Stadt gegeben,
aber die derzeitige sei mit 95 Arbeiten die bisher umfangreichste
Ausstellung von Ilsetraut Glock in Nordhausen.
„Ilsetraut
Glock war nicht nur eine bekannte Künstlerin, sondern auch
Kunstsammlerin und Stifterin. Ihrer Geburtsstadt Nordhausen war sie
trotz Entfernung und Teilung Deutschlands immer eng verbunden“, so
Haase. Nach
der Wiedervereinigung habe sie die früheren Verbindungen
belebt und mit Ambitionen der Kunstförderung neue Kontakte in ihrer
Heimatstadt geknüpft. So wurde dann 1998 im Rahmen einer Ausstellung
von Ilsetraut Glock im damaligen Meyenburg-Museum die Ilsetraut
Glock-Grabe Stiftung gegründet, deren Ziel es auch heute noch sei,
die Kulturarbeit auf dem Gebiet der Bildenden Kunst zu fördern.
„Für
die Stiftung wählte sie als Namen die Verbindung aus ihrem Nachnamen
Glock
mit ihrem Geburtsnamen Grabe, um auch damit die Verbundenheit
mit ihrer Heimat zu verdeutlichen“, erinnert sich die
Kulturdezernentin. Die Stiftung besteht aus einer Kapital-Schenkung
an die Stadt Nordhausen, aus dessen Zinsen alle zwei Jahre der
„Nordhäuser Grafikpreis der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung“
vergeben wird, aber auch eine umfangreiche Kunstsammlung mit Werken
vieler verschiedener bekannter Künstler.
Ilsetraut
Glock habe sich um die Förderung der Kunst in unserer Stadt sehr
verdient gemacht, so Haase in ihrer Rede, „uns aber durch ihr
engagiertes Wirken und ihre Stiftung auch eine Aufgabe und
Verpflichtung überlassen, ihr Wirken für die Kunst in der Zukunft
fortzuführen.“
Auch
Kunsthausleiterin Susanne Hinsching spricht in ihrer Laudatio von
einer ganz besonderen Frau und Künstlerin, die sie auch persönlich
sehr schätzte und die ihre eigene Arbeit im Kunsthaus Meyenburg seit
2002 intensiv prägte.
Am
13. Mai 2002 wurde Ilsetraut Glock als Dank für ihr Engagement für
die Kunst zur Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen und trug sich bei
einem Festakt im Theater in das „Goldene Buch“ der Stadt
Nordhausen ein. 2003 wurde ihr für ihr „uneigennütziges Wirken
und ihr Mäzenatentum als anerkannte Künstlerin“ vom damaligen
Thüringer Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel der Thüringische
Verdienstorden verliehen.

Zum letzten Bild: Tochter Roswitha Tafertshofer und Sohn Ludwig Glock mit Kunsthausleiterin Susanne Hinsching (Mitte). (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle Stadtverwaltung Nordhausen)
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