Donnerstag, 30. April 2015

An die Ränder gehen

Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion am 3. Mai 2015

Die diesjährige Renovabis-Pfingstaktion beginnt am 3. Mai 2015 mit einem Gottesdienst im Regensburger Dom. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer wird die 23. Renovabis-Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerkes der deutschen Katholiken eröffnen. Die bundesweite Kampagne stellt 2015 Menschen am Rande der Gesellschaften der osteuropäischen Länder in den Mittelpunkt. Es geht um Obdachlose, Menschen mit Behinderungen, alte Menschen in Not, arme Familien und ausgegrenzte Minderheiten. Wie der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Pater Stefan Dartmann SJ, erläutert, unterstützt das Osteuropa-Hilfswerk die Projektpartner in 29 Ländern dabei, sich in der Nachfolge Christi für alle benachteiligten Menschen einzusetzen. Deren solidarische Arbeit brauche, wie Dartmann betonte, auch unsere Solidarität.
„Die Pfingstaktion 2015 greift ein Wort von Papst Franziskus auf“, sagt Bischof Voderholzer und zitiert dabei den Heiligen Vater: „… dass die Kirche an die Ränder, an die Grenzen der menschlichen Existenz“ gehen muss, „die des Schmerzes, die der Ungerechtigkeit, die der fehlenden religiösen Praxis, die des Denkens, die jeglichen Elends“. Aus der Erfahrung des Bistums Regensburg berichtet er, dass kürzlich eine neue Beratungsstelle für die Opfer von Zwangsprostitution im Bistum eröffnet worden sei. Dort würden Frauen, die meist durch fadenscheinige Versprechungen in diese menschenverachtende Lage geraten, auf ihren Weg zurück in ein menschenwürdiges Leben nachhaltig unterstützt. Die geografische Lage von Regensburg privilegiere das Bistum dazu, nach Norden in die tschechische Diözese Plzeň/Pilsen Kontakte zu pflegen, ebenso donauabwärts in die Anrainerstaaten des Flusses, insbesondere über die Mallersdorfer Schwestern nach Rumänien.
Die Renovabis-Pfingstaktion dauert bis zum Pfingstsonntag (24. Mai 2015). Sie wird dann mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom mit Kardinal Karl Lehmann abgeschlossen. An diesem Tag wird in allen katholischen Kirchen Deutschlands die Renovabis-Pfingstkollekte gehalten. Dazu rufen die deutsche Bischöfe in einem Hirtenwort auf. Sie schreiben: „Ein Vierteljahrhundert nach der Wende hat sich in den ehemals kommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas vieles zum Besseren verändert. Aber längst nicht alle Menschen profitieren von dieser Entwicklung. Aus unterschiedlichen Gründen ist es für viele schwierig, am Bildungssystem, an der Arbeitswelt, an medizinischer Versorgung und sonstigen sozialen Leistungen teilzuhaben. Mit der diesjährigen Pfingstaktion will Renovabis die Menschen am Rande der Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa in den Blick nehmen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Angehörige von Minderheiten, Flüchtlinge und Asylbewerber, Opfer des Menschenhandels, Menschen mit Behinderungen, psychisch Kranke oder HIV-Infizierte. Papst Franziskus hat die Kirche aufgefordert, aus sich selbst heraus und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Das Renovabis-Leitwort ‚An die Ränder gehen! - Solidarisch mit ausgegrenzten Menschen im Osten Europas‘ nimmt diesen Appell auf. Zusammen mit der Kirche vor Ort will Renovabis Menschen am Rande zur Seite stehen, ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und eine Stimme geben.“
Hinweis:
Weitere Hintergründe und Fakten zur Renovabis-Pfingstaktion finden Sie unter www.renovabis.de.

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