Nordhausen
(psv) Mit einem „Marsch des Lebens“ haben am Sonntag der Evangelische
Kirchenkreis Südharz, die Katholische Gemeinde „Dom zum Heiligen Kreuz“
Nordhausen
und die Stadt Nordhausen 70 Jahre nach den „Todesmärschen“ ein Zeichen
gesetzt. Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh begrüßte die Teilnehmer am
Abend bei ihrer Ankunft vor dem Rathaus, und sagte, dass es wichtig sei,
dieses traurige Kapitel der
Menschheit für die
nachfolgenden Generationen wachzuhalten und zu mahnen.
Der
Marsch, der den traurigen Weg der Häftlinge vor 70 Jahren nachvollzog,
startete vor der „Heimkehle“ in Uftrungen. Danach ging es mit dem PKW
Richtung Südbahnhof
Niedersachswerfen, von wo der Marsch über Harzungen nach Neustadt
fortgeführt wurde. Mit einem Bus erreichten die Teilnehmer über
Buchholz, Petersdorf gegen 19 Uhr Nordhausen.
Die Teilnehmer und Veranstalter waren unter anderem
Pfarrer und Gemeindemitglieder aus
Osterode/Harz, Braunlage, Claustal-Zellerfeld, Wernigerode, Berlin und
Gemeindemitglieder aus der evangelischen und katholischen Kirche
Nordhausen. Sie gaben mit dieser Art der
Aufarbeitung der Vergangenheit den Überlebenden und anderen
Zeitzeugen eine Stimme, die für Versöhnung, Heilung und
Wiederherstellung zwischen den Nachkommen der Täter- und
Opfergeneration steht.
Rund
um Nordhausen gab es ungefähr 40 KZ-Außenlager, beinahe jeder Ort
hatte ein solches Lager und beschäftigte Häftlinge oder Zwangsarbeiter.
Von 1944 bis April 1945 wurden wegen der herannahenden Front
der Alliierten das KZ und seine Außenlager aufgelöst und ca. 34.000
entkräftete Menschen auf Todesmärsche geschickt. 8000 Häftlinge starben auf diesen Routen.
Der
Marsch des Lebens entstand im Jahr 2007. Seitdem wurde er zu einer
Bewegung, an der zehntausende Menschen in über 100 Städten und 14
Ländern beteiligt waren. In
den Jahren 2013-2015, also 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, finden in
über 100 deutschen Städten Märsche des Lebens statt.
Zum
Foto 1: Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh stellten die
Teilnehmer als symbolischen Akt – auch gegen den Antisemitismus unserer
Zeit - einen
lebendigen Davidstern dar. (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle Stadt
Nordhausen)
Foto 2: Teilnehmer des Marsch des Lebens vor dem Rathaus angekommen
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