Nordhausen (psv) „Am
Cranach-Jahr wird sich im April auch das Museum Tabakspeicher im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst, Gott und die Welt“ mit einem hochkarätigen Vortrag über
die Malerfamilie CranachBeteiligen“, das kündigte jetzt Museumsleiter Jürgen Rennebach an.
Am
Dienstag, dem 21. April, um 19:30 Uhr, wird Walter Martin Rehahn in
einer Präsentation mit Musik einen Überblick über das
Wirken der berühmten Künstlerfamilie in ihrer Zeit geben. Dabei wird
auch der wenig bekannte, weil früh verstorbene, Hans Cranach (um
1513-1537) gewürdigt werden.
Walter Martin Rehahn
hat einen
Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst an der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Eintritt beträgt 5 Euro,
ermäßigt 3 Euro. Kartenvorbestellungen werden ab sofort unter Telefon:
03631-98 27 37 entgegen genommen.
„Der lange Schatten des Vaters - Lucas der Jüngere und die Malerfamilie Cranach.“, so der Titel der Veranstaltung, zeigt
auf, dass Lucas Cranach der Ältere (um 1472-1553) neben Albrecht
Dürer und Matthias Grünewald einer der bedeutendsten Maler und Grafiker
der Renaissance und Reformationszeit in Deutschland war. Er wirkte ab
1505 als Hofmaler der kursächsischen Fürsten
in Wittenberg und war eine vielseitige Persönlichkeit. So betrieb er
unter anderem eine Apotheke mit Weinausschank und diente seiner Stadt
als Ratsherr und Bürgermeister. Nach Beginn der Reformation malte er
sowohl für evangelische wie für katholische Auftraggeber.
Bekannt sind seine Bildnisse Luthers und anderer Reformatoren. Aber
auch deren Gegenspieler, wie zum Beispiel Kardinal Albrecht von
Brandenburg,
setzte Cranach prächtig ins Bild. Er und sein Sohn Lucas
Cranach der Jüngere dürfen durchaus als
die Maler der Reformation angesehen werden. Mit
Grafikwerken, durch Bibelillustrationen und auf neuen Altären wurde die
evangelische Lehre verbildlicht und unters Volk gebracht. Ebenso spielen
antike und mythologische Motive in ihrem Werk eine
wichtige Rolle.
Der
Sohn Lucas (1515-1586) stand wegen des einheitlichen Werkstattstils
lange im Schatten des Vaters. Das wird sich in diesem
seinem 500. Geburtsjahr ändern, denn Forscher und Ausstellungskuratoren
werden ihn 2015 erstmals deutlicher aus diesem Schatten heraustreten
lassen. Vor allem als Porträtmaler und Schöpfer zahlreicher gemalter
Epitaphien (Grabmäler) ist er bislang bekannt.
Ein solches Epitaph war das für Michael Meyenburg und seine Familie
hier in Nordhausen. Das Original ist leider seit 1945 verschollen, aber
in der Blasiikirche befindet sich eine Kopie. Interessant ist das Bild
besonders wegen eines Gruppenporträts der Reformatoren.
Bild1: Porträt Lucas Cranach der Ältere, gemalt von Lucas Cranach dem Älteren oder Lucas Cranach dem Jüngeren, 1550
Bild 2: Die Bekehrung des Heiligen Paulus, gemalt von Lucas Cranach dem Jüngeren, 1547-49 (Fotos: Museum Tabakspeicher)
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