Donnerstag, 9. April 2015

Am 21. April, 19:30 Uhr: Vortrag im Tabakspeicher „Der lange Schatten des Vaters - Lucas der Jüngere und die Malerfamilie Cranach.“

Nordhausen (psv) „Am Cranach-Jahr wird sich im April auch das Museum Tabakspeicher im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst, Gott und die Welt“  mit einem hochkarätigen Vortrag über die Malerfamilie CranachBeteiligen“, das kündigte jetzt Museumsleiter Jürgen Rennebach an.

Am Dienstag, dem 21. April, um 19:30 Uhr, wird Walter Martin Rehahn in einer Präsentation mit Musik einen Überblick über das Wirken der berühmten Künstlerfamilie in ihrer Zeit geben. Dabei wird auch der wenig bekannte, weil früh verstorbene, Hans Cranach (um 1513-1537) gewürdigt werden.

Walter Martin Rehahn hat einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kartenvorbestellungen werden ab sofort unter Telefon: 03631-98 27 37 entgegen genommen.

„Der lange Schatten des Vaters -  Lucas der Jüngere und die Malerfamilie Cranach.“, so der Titel der Veranstaltung, zeigt auf, dass Lucas Cranach der Ältere (um 1472-1553) neben Albrecht Dürer und Matthias Grünewald einer der bedeutendsten Maler und Grafiker der Renaissance und Reformationszeit in Deutschland war. Er wirkte ab 1505 als Hofmaler der kursächsischen Fürsten in Wittenberg und war eine vielseitige Persönlichkeit. So betrieb er unter anderem eine Apotheke mit Weinausschank und diente seiner Stadt als Ratsherr und Bürgermeister. Nach Beginn der Reformation malte er sowohl für evangelische wie für katholische Auftraggeber. Bekannt sind seine Bildnisse Luthers und anderer Reformatoren. Aber auch deren Gegenspieler, wie zum Beispiel Kardinal Albrecht von Brandenburg,
setzte Cranach prächtig ins Bild. Er und sein Sohn Lucas Cranach der Jüngere dürfen durchaus als die Maler der Reformation angesehen werden. Mit Grafikwerken, durch Bibelillustrationen und auf neuen Altären wurde die evangelische Lehre verbildlicht und unters Volk gebracht. Ebenso spielen antike und mythologische Motive in ihrem Werk eine wichtige Rolle.
Der Sohn Lucas (1515-1586) stand wegen des einheitlichen Werkstattstils lange im Schatten des Vaters. Das wird sich in diesem seinem 500. Geburtsjahr ändern, denn Forscher und Ausstellungskuratoren werden ihn 2015 erstmals deutlicher aus diesem Schatten heraustreten lassen. Vor allem als Porträtmaler und Schöpfer zahlreicher gemalter Epitaphien (Grabmäler) ist er bislang bekannt. Ein solches Epitaph war das für Michael Meyenburg und seine Familie hier in Nordhausen. Das Original ist leider seit 1945 verschollen, aber in der Blasiikirche befindet sich eine Kopie. Interessant ist das Bild besonders wegen eines Gruppenporträts der Reformatoren.

Bild1: Porträt Lucas Cranach der Ältere, gemalt von Lucas Cranach dem Älteren oder Lucas Cranach dem Jüngeren, 1550


Bild 2: Die Bekehrung des Heiligen Paulus, gemalt von Lucas Cranach dem Jüngeren, 1547-49 (Fotos: Museum Tabakspeicher)

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