Nordhausen (psv) Vor
100 Jahren, am 8. April 1915, wurde die Künstlerin, Kunstsammlerin und
Kunstmäzenin und Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen Ilsetraut Glock, als
Ilsetraut Grabe in Nordhausen geboren.
Anlässlich ihres 100. Geburtstages widmet ihr die Stadt Nordhausen die Sonderausstellung im Kunsthaus Meyenburg „Ilsetraut Glock – Ein Leben für die Kunst: Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages der Künstlerin und Kunst-Mäzenin“. Die Ausstellung wird am Samstag, dem 18. April, um 18 Uhr, eröffnet und ist bis zum 21. Juni im Kunsthaus zu sehen.
Nach ihrem Abitur
hatte sie den ersten Kontakt zur Kunst durch die Nordhäuser Malerin
Maria Schmidt-Franken. Von 1935 – 37 studierte sie Malerei und Grafik
bei Prof. Wöhler in Hannover, anschließend an der
Werkkunstschule Hildesheim. Kurz nach der Aufnahme an die
Kunsthochschule Berlin brach der II. Weltkrieg ihre Ausbildung leider
ab. 1941 heiratete sie ihren Mann, mit dem sie 63 Jahre glücklich
zusammenlebte und übersiedelte kurzeitig nach Berlin. Ihre Tätigkeit
als Bühnenbildnerin am Stadttheater Nordhausen von 1947 bis 1948
brachte ihr eine besondere Freundschaft mit dem Künstler Hann Trier und
eine Begegnung mit Rudolf Hagelstange. 1950 zog sie als freischaffende
Künstlerin nach Bonn.
Ilsetraut Glock lebte und arbeitete über 6 Jahrzehnte in Alfter-Oedekoven bei Bonn und zählt zu den bedeutendsten Rheinischen Künstlern. Auszeichnungen und Kunstpreise, wie die August-Macke-Medaille der Stadt Bonn 1991 oder "Werkwechsel 2" , der Katalogpreis der Bundes-Gedok 1991 und die Ehrenmitgliedschaft
der Gedok Bonn 2000
würdigten ihr künstlerisches Schaffen. Ihre Werke sind u.a. im
Rheinischen Landesmuseum und dem Kunstmuseum Bonn vertreten. Auch an der
Jubiläumsausstellung der Bonner Künstlerinnen-Gemeinschaft
anlässlich des 60 jährigen Jubiläums 2012 war Ilsetraut Glock mit einem
Werk vertreten, eine Tatsache, auf die sie sehr stolz war.Ilsetraut Glock lebte und arbeitete über 6 Jahrzehnte in Alfter-Oedekoven bei Bonn und zählt zu den bedeutendsten Rheinischen Künstlern. Auszeichnungen und Kunstpreise, wie die August-Macke-Medaille der Stadt Bonn 1991 oder "Werkwechsel 2" , der Katalogpreis der Bundes-Gedok 1991 und die Ehrenmitgliedschaft
In Verbindung mit der 1998 gegründeten Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung kamen Werke aus allen Schaffensphasen der Künstlerin ins Kunsthaus Meyenburg nach Nordhausen. Ihre letzte Schenkung erfolgte im Juli 2012 mit ihrem malerischen Spätwerk, eine 6-teilige Arbeit mit dem Titel: „Erinnerungen an den Hades“. Mit der Stiftung verband sie die Intention, die Kunst und Kultur ihrer Heimatstadt zu fördern.
Sie war aber nicht nur selbst eine gute Künstlerin, sondern erkannte auch das Talent anderer Künstler frühzeitig und vor allem deren ansteigende künstlerische Bedeutung, wie z.B. von Max Ernst oder Horst Janssen. Ein Grund dafür, dass sie in vielen Jahrzehnten Sammlungstätigkeit eine faszinierende Kunstsammlung zusammengetragen hat, die die bekanntesten Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts in Europa beinhaltet. Einen Großteil der Sammlung, mit über 650 Kunstwerken, hat sie in den letzten 14 Jahren der Stadt Nordhausen geschenkt, dazu gehören Werke so namhafter Künstler wie Henri Matisse, Joan Miró, Otto Pankok, Ernst Barlach, Hundertwasser oder Horst Janssen. Hinzu kommen Werke von HAP Grieshaber, Hansen-Bahia sowie Werner Tübke bis hin zu Bernhard Schulze, H. A. Schult und Joseph Beuys. Von William Hogarth und Honoré Daumier stammen die ältesten Grafiken.
Durch diese beeindruckende Kunstsammlung wurden und werden die Nordhäuser Museen in die Lage versetzt, weit über ihre Grenzen hinaus zu wirken. Als Dank für ihr großes Engagement für die Kunst in unserer Region wurde Ilsetraut Glock 2002 zur Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen ernannt. 2003 wurde ihr vom Thüringer Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel der Thüringische Verdienstorden verliehen. Eine besondere Eigenschaft, die Ilsetraut Glock auszeichnete, war neben ihrem uneingeschränkten Engagement für die Kunst, auch ihre Fähigkeit, Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen – Musik, Literatur, Theater, Journalismus und Kunst - zusammenzubringen und damit genreübergreifende Ideen zu entwickeln und auch zu verwirklichen.
Foto: privat (Aufnahme in Oedekoven bei Bonn)
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