das wurde auch tatsächlich bewirkt, wie ich meine. Und abgesehen von meinen ganz persönlichen emotionalen Eindrücken war dieses Requiem ja auch darauf angelegt, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen und ihnen die Eindringlichkeit der vertonten Gedichte bewusst werden zu lassen.
Die
Aufführung der Kantorei war vor allen den Angehörigen der
Gedenkstätte Mittelbau Dora gewidmet, wie in der Einführungsphase
leicht zu erkennen war. Alle anderen Zuhörer suchten und fanden
Platz hinter den reservierten Bankreihen. Die Qualität der
Aufführung selbst mag einer möglichen Rezension überlassen sein,
die Aufführung des Werkes durch die Nordhäuser Kantorei wirkte
jedenfalls höchst emotional und eindrucksvoll. Die sich mit ihrer
Musik ganz in den Dienst des Wortes stellte, wie immerhin leicht zu
erkennen war. Und sie fand, wie ich meine, stets den treffenden Ton,
rüttelte auf und zog die Zuhörer in ihren Bann, der – nicht zuletzt auch durch
seine jugendlichen Sopranstimmen - zum Herzen sprach. Ganz abgesehen
von dem Mezzosopran Viola Kremzows. Man konnte den musikalischen
Sätzen mit ihren verständlichen Aussagen leicht folgen, auch wenn
ich selbst damit gewisse Probleme hatte (siehe oben).
Ein insgesamt
höchst anspruchsvolles Werk, dem die Kantorei unter ihrem Leiter
Michael Kremzow bravourös gerecht wurde. Dass dieser Eindruck zum
Ausklang durch das Abwenden der Chormitglieder von ihrem Leiter nach
allen Seiten des Raumes hin dem abschließenden Gedicht „Ein
jüdisch Kind“ der Deutung anheim stellte und man diesen Eindruck
nach Beendigung still auf sich wirken ließ, erhöhte noch diesen
Eindruck. Es sollte dies ohne ausdrücklichen Hinweis auch bei
anderen Aufführungen der Kantorei möglich sein.
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