Freitag, 24. April 2015

Nordhäuser Labortechnik für Europa

Nordhausen (FHPN) Am 21. April fand in Brüssel ein Ausschusstreffen des Europäischen Komitees für Normung statt (CEN/TC 343 „Solid recovered Fuels“). Zusammen mit Vertretern des Deutschen Instituts für Normung (DIN) stellte die Hochschule Nordhausen zwei ihrer wichtigsten Forschungsprojekte der vergangenen Jahre vor.


Mit Hilfe der Pressbohrmethode (DIN 54385 - Vornorm) können repräsentative Proben aus Wertstoffgemischen mit unterschiedlicher Zusammensetzung entnommen werden. Innovativ ist hierbei die zufällige Probenentnahme, welche den Fehler bei der Entnahme von Proben nach „Lust und Laune“ (Willkür) drastisch reduziert.
Die Pressmethode (54388 – Vornorm) konzentriert sich auf wasserlösliche Stoffe in Ersatzbrennstoffen. Mit ihr können deutlich schneller Proben für eine Schadstoffanalytik, zum
Beispiel von anorganischem Chlor, vorbereitet werden. Gegenüber dem gleichwertigen Verfahren der Elution erreicht die Pressmethode eine Zeitersparnis von 24 Stunden zur Probenvorbereitung.
Von 2007 bis 2013 entwickelte das Forschungsteam der Hochschule Nordhausen rund um Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz in mehreren europäisch geförderten Projekten diese beiden Verfahren. Als Vortragende der deutschen Seite stellten u. a. Dr. Jürgen Poerschke und Christian Borowski die Vornormen der CEN Arbeitsgruppe Ersatzbrennstoffe vor. Nach dem guten und schlüssigen Vortrag wurde entschieden, dass beide Verfahren in die entsprechenden europäischen Arbeitsgruppen aufgenommen werden, um im weiteren Verlauf die europäische Normung zu erarbeiten. Die CEN bzw. DIN Norm gibt die anerkannten Regeln der Technik wieder.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Hochschule Nordhausen sind bereits heute auf dem Weg vom Leuchtturmprojekt in Deutschland hin zum Maßstab in Europa.

Bild: Probenvorbereitung für die Chloranalytik mit Hilfe der Pressmethode (DIN 54388 – Vornorm)

(Foto: Hochschule Nordhausen)


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