Deutsche
Bischofskonferenz veröffentlicht Flyer zum 50. Jahrestag der
Verabschiedung des Ökumenismusdekretes „Unitatis redintegratio“
Christen
sind zur Einheit gerufen – daran erinnern die deutschen Bischöfe in
ihrem „Wort zur Ökumene“, das auf der Herbst-Vollversammlung im
September in Fulda verabschiedet wurde und jetzt als Flyer erschienen
ist. 50 Jahre nach Veröffentlichung des Ökumenismusdekretes des Zweiten
Vatikanischen Konzils heben die Bischöfe neu ins Bewusstsein, dass
Christus die Menschen zur Einheit verpflichtet hat: „Nur das Evangelium,
das in Einheit und Liebe bezeugt wird, ist auch glaubwürdig. Wir laden
alle Gläubigen ein, mit uns um die volle Einheit zu beten und dafür zu
wirken, damit sich der Auftrag Jesu Christi erfüllt: Alle sollen eins
sein, damit die Welt glaubt (Joh 17,21)“, so die Bischöfe.
Trotz
mancher Schwierigkeiten und neuen Fragen, die sich in der Ökumene
stellen, bekräftigen die deutschen Bischöfe, weiterhin den Weg zur
vollen und sichtbaren Einheit der Kirche zu beschreiten. Sie ermutigen
die Gläubigen und insbesondere diejenigen, die in den Gemeinden
Verantwortung tragen, mit ihnen gemeinsam diesen Weg zu gehen: „Wir
freuen uns mit allen Gläubigen, wenn der ökumenische Impuls im Leben, in
den Familien, in der Gesellschaft und im beruflichen Umfeld ergriffen
und immer mehr zum gemeinsamen Selbstverständnis wird.“
Im
Rückblick auf 50 Jahre ökumenischen Dialog wird festgestellt, dass in
vielen strittigen Fragen ein bemerkenswertes Maß an Verständigung
erreicht wurde. Daran solle weitergearbeitet werden mit dem Ziel, dass
die Kirchen die erreichten Annäherungen und Übereinstimmungen in
ähnlicher Weise rezipieren, wie dies in der Gemeinsamen Erklärung zur
Rechtfertigungslehre von 1999 bereits gelungen ist.
Der
Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz,
Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg), wünscht sich eine möglichst große
Verbreitung des Wortes. „Ich freue mich, wenn der Flyer in den
Gemeinden aufgenommen und von möglichst vielen gelesen wird. Das
Ökumenismusdekret ist wie das Zweite Vatikanische Konzil überhaupt ein
klares Bekenntnis der katholischen Kirche, sich nach Kräften in der
Ökumene zu engagieren und sich in der Gemeinschaft mit anderen Christen
für die Wiederherstellung der vollen sichtbaren Einheit der Kirche
einzusetzen.“ So hat es, wie das „Wort zur Ökumene“ feststellt, eine
enorme Bedeutung für die ganze Christenheit gewonnen. Als entscheidende
Mittel und Wege zur Überwindung der Spaltungen werden die geistliche
Ökumene, der ökumenische Dialog und das gemeinsame Handeln in Zeugnis
und Dienst genannt. „Wir haben in der Ökumene derzeit noch keine klare
Vorstellung davon, wie die volle sichtbare Einheit konkret aussehen
kann“, so Bischof Feige, „aber wir machen in unserem ‚Wort zur Ökumene‘
klar, dass Einheit nicht einfach Uniformität bedeutetet. Umgekehrt darf
Vielfalt nicht zur Beliebigkeit werden. Das Verhältnis von Einheit und
Vielfalt auszuloten, bleibt eine dringende Aufgabe, der wir uns
gemeinsam stellen müssen.“
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