Dienstag, 30. Juni 2020

Jazzsommer open air


Der Jazzclub Nordhausen, läd zu einem open air Sommerkonzert mit der Band „Pro Art“, am 04. Juli 2020 auf den Hof der Jugendkunstschule in Nordhausen ein.
Das Konzert wird mit einem Hygienekonzept umgesetzt. Dies bedeutet u.a. es gibt nur Sitzplätze, nur max. 2 Haushalte an einem Tisch, Verkauf von Getränken nur in Flaschen, dazu bitte eigene Gläser mitbringen. Speisen können sich die Besucher selbst mitbringen.
Das Hygienekonzept ist auf dem gesamten Gelände ausgehangen.
Der großzügige Hof erlaubt eine angenehme Athmosphäre und trotz der erforderlichen Auflagen eine ungetrübten Musikgenuss.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass ist 19 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es ab sofort bei Werner Optik in Nordhausen - Weberstraße Ecke Rautenstraße.

Nun zum Eigentlichen, der Musik.
Welcher Wahnsinnige schleppt heutzutage noch freiwillig 5-6 Zentner in Form von Hammondorgel, Lesliekabinett und Fender-Rhodes-Piano auf die Bühne, verzichtet auf machbare Gagen, um sich einen vierstimmigen Bläsersatz zu leisten und spielt dann auch noch frech eine Musik, die alles „Gestylte“ und „Trendige“, was heute so als Klangtapete im Quotenradio läuft, konsequent ignoriert????
und wer hält das nun inzwischen schon über 35 Jahre durch, und hat auch keineswegs die Absicht in nächster Zeit damit aufzuhören? Die Band „Pro Art“ aus Ilmenau.
Wenn man „Pro Art“ erlebt, kann man verstehen, warum das so ist. Die Band hat einfach nur Spaß am Groove. Ein Wort, das so oft und gern missbraucht wird, hier lebt es.
Diese Mischung aus alten, gestandenen Thüringer Blues- und Soulmusikern mit den jungen „Wilden“, die mit der Musik der „Alten“ aufgewachsen sind und das mit dem mischen, was ihr heutiges Lebensgefühl ist: Nu’Jazz, Triphop, Drum’n Bass. Hier spielen Väter mit ihren Söhnen. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Band immer wieder verjüngt, und mit jedem Neuankömmling werden auch die seit Jahren fest im Programm verankerten Nummern farbiger und facettenreicher.
Was dabei herauskommt ist traditionell, aber frisch.
Da groovt der Bassist wie ein Uhrwerk, knochentrocken und trotzdem “läß’sch“ (wie der Erfurter sagen würde), mit einem Drummer, der so wunderbar spröde und modern spielt, dass da ein Rhythmusfundament entsteht, auf dem sich die „fette“ (und diese Orgel verdient dieses Wort wirklich) Hammond B3 von Andi Geyer so richtig austoben kann.
Da perlt das alte Fender-Rhodes, funkt die Gitarre, schieben sie zusammen mit dem vierstimmigen Bläsersatz den Tanzwütigen die Soul-, Funk- und Latinriffs auf die Ohren.
Die Band spielt sich die Seele aus dem Leib. Abende mit 3-4 Stunden Spielzeit sind keine Seltenheit.
Viele eigene Stücke neben Coverversionen alter Klassiker von Johnny Guitar Watson, den Crusaders oder Dr.John kommen von der Bühne. Die Band hat einen großen Fundus an Musik, aber am spannendsten sind die immer wieder neu entstehenden Situationen bei den vielen Improvisationsstrecken, wenn „Pro Art“ mal wieder einfach nur „groovt“.

Der Jazzclub Nordhausen freut sich, seit langen mal wieder ein Konzert anbieten zu können und auf die zahlreichen Gäste.

Leidenschaftlich, spritzig, humorvoll: Operetten- und Schlagergala mit dem Loh-Orchester Sondershausen

Drittes Galaprogramm der „TN LOS! Sommernächte 2020“

Kulturellen Genuss versprechen die „TN LOS! Sommernächte 2020“ nach langer Pause mit drei unterschiedlichen Galakonzerten des Loh-Orchesters Sondershausen, Sängerinnen und Sängern des Nordhäuser Musiktheaters und Gästen. Die Operetten- und Schlagergala, die am 4. Juli 2020 im Schlosshof Heringen ihre Premiere feiert, vervollständigt den Konzertreigen, zu dem noch eine Opern- und eine Musicalgala gehören.
Unter der musikalischen Leitung von Henning Ehlert unterhalten in der Operetten- und Schlagergala das Loh-Orchester sowie bekannte und beliebte Sängerinnen und Sänger des Theaters Nordhausen einen ganzen Abend lang mit einem bunten, humorvollen wie leidenschaftlichen Programm aus mitreißender Musik, vielen Ohrwürmern und Geschichten aus dem Leben. Schlager der Comedian Harmonists, freche Lieder von Walter Kollo (u. a. „Die Männer sind alle Verbrecher“) oder französisches Chanson („Je ne regrette rien“) fehlen hier ebenso wenig wie Höhepunkte aus Operetten von Johann Strauß („Die Fledermaus“), Franz Lehár („Die lustige Witwe“), Emmerich Kálmán („Gräfin Mariza“), Ralph Benatzky („Im weißen Rössl“) oder Eduard Künneke („Der Vetter aus Dingsda“). Zusätzliche Unterhaltung verspricht der Schauspieler Sven Mattke, der den Theaterbesuchern im Südharz aus Inszenierungen wie „Die Comedian Harmonists“ oder „Cabaret“ bereits bekannt sein dürfte. Er führt als Moderator mit Esprit durch das Programm.
Karten für die Vorstellungen der Operetten- und Schlagergala am 4., 12., und 17. Juli jeweils um 19.30 Uhr sowie am 26. Juli um 17.00 Uhr und für die weiteren Galakonzerte der „TN LOS! Sommernächte 2020“ gibt es im Internet unter www.theater-nordhausen.de, an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an den meisten, wieder geöffneten Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Marco Kneise


Sonntag, 28. Juni 2020

Erneuter Anlauf zur gesellschaftspolitischen Teilhabe


Dazu schicke ich diesen Anlauf erneut die Bemerkung voraus, dass ich hier und im weiteren Verlaufe lediglich meine ganz persönliche Meinung formuliere, ohne Anspruch auf Verbindlichkeit.
Das wäre schon deshalb nicht möglich, weil ich mich bei meiner Orientierung an die Medien halten muss, die mit ihren politischen Tendenzen, Kommentaren, Kolumnen und Meinungen längst die Grundlage von Fakten verlassen haben. Und einen Konsumenten mit einer Flut derartiger Berichte überschütten, von denen man auch als engagierter Bürger und Rentner nicht mehr weiß, was (verbürgte) Wahrheit und was persönliche Meinungen,  Spekulationen oder Vermutungen sind.
Abgesehen von dem „Fall Claas Relotius“ vor einigen Jahren im „Spiegel“, werde ich da
immer wieder an die Einschätzung des Journalisten-Berufsstandes durch die Leiterin des ARD-Politmagazins Monitor, Sonia Seymour Mikich, (2002) erinnert: (Auszug) "Außerhalb des Medien-Biotops, nämlich in der Wirklichkeit, ist der Blick auf unseren Berufsstand eher unfreundlich und es wird nicht unterschieden zwischen den Genres, Wir alle sind „die Medien“. Betrüblich, aber wahr: Die Mitmenschen unterstellen, wir seien allesamt nur noch getrieben von guten Quoten, Auflagen, Klickzahlen. Dass wir Fehler schön reden, gern hart austeilen, aber ein gläsernes Kinn haben, wenn es um Kritik an uns selber geht. Dass wir Weltmeister im Ätzen und Besserwissen sind. Ob Print, Radio, Fernsehen oder Online: Viele Nutzer bekriteln – nicht grundlos – den Mangel an Tiefgang, an Persönlichkeiten, an Meinungsfreude.. Sie erleben intellektuelles Versagen beim Deuten großer Zusammenhänge. Sie erleben intellektuelles Versagen beim Deuten großer Zusammenhänge und geringe Lust am Einmischen. Und merken an, dass Feuerwehrleute, Lehrer, Briefträger oder Ärzte höhere Vertrauenswerte vorweisen können als „die“ Journalisten. Nebenbei: Jeder telegene Kleiderstände, jedes Model darf sich inzwischen Moderatorin nennen, jeder Handyschwenker Reporter. Das kann nicht gut sein für das Ansehen der Branche.". (Entnommen der Broschüre: Wozu noch Journalismus?“ sueddeutsche.de) 
Das mag genügen um verständlich zu machen, dass man sich im Bestreben um eine eigene, zuverlässige Meinungsbildung oft genug alleingelassen fühlt.

Freitag, 26. Juni 2020

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen:

 Dem Beispiel Thüringens folgen – Lobbyregister auch im Bund gefordert
Astrid Rothe-Beinlich für vollständige Offenlegung von Nebeneinkünften Abgeordneter
 Seit Tagen macht der Fall des CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor Schlagzeilen. Dieser steht in der Kritik, weil er sich bei der Bundesregierung für das US-Unternehmen Augustus Intelligence eingesetzt und von diesem zugleich unterstützen lassen hatte.
Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Die Affäre Amthor zeigt einmal mehr, wie dringend es ein Lobbyregister und volle Transparenz bei Nebeneinkünften auch für Abgeordnete im Bundestag braucht. Dafür könnte Thüringen mit den Regelungen zum „legislativen Fußabdruck“ als Vorbild dienen. Seit dem Inkrafttreten des Thüringer Beteiligtentransparenzdokumentationsgesetzes im März 2019 ist für jede und jeden nachvollziehbar, wer in welcher Weise wie und in welcher Form Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse genommen hat.“
Thüringen war damit das erste Bundesland, das mit der Mehrheit von Rot-Rot-Grün eine derart umfangreiche Regelung auf den Weg gebracht hatte.
„Für uns bündnisgrüne Landtagsabgeordnete ist es wichtig und selbstverständlich, unsere Einkünfte offenzulegen. Unter der Rubrik „gläserne Abgeordnete“ veröffentlichen wir auf der Website der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN seit unserem Einzug in den Landtag 2009 sowohl alle Angaben zu unseren Abgeordnetendiäten als auch Entschädigungen aus Mitgliedschaften in kommunalen Gremien und Geldleistungen für Nebentätigkeiten“, betont Rothe-Beinlich.
„Mit vollumfänglicher Transparenz leisten wir als Politikerinnen und Politiker einen wichtigen Beitrag gegen Politikverdrossenheit und für das Vertrauen in unsere Demokratie“, ist die Fraktionsvorsitzende abschließend überzeugt.
Hintergrund:

Bereits seit dem 1. März 2019 ist im Freistaat, dass unter Rot-Rot-Grün verabschiedete Gesetz über die Errichtung einer Beteiligtentransparenzdokumentation beim Landtag, das sogenannte Thüringer Beteiligtentransparenzdokumentationsgesetz, in Kraft. Das Gesetz regelt die Einrichtung einer öffentlich abrufbaren Dokumentation, in der alle an Gesetzgebungsverfahren des Landtags oder der Landesregierung mitwirkenden natürlichen und juristischen Personen erfasst werden. Thüringen nimmt damit eine Vorreiterrolle im bundes- und europaweiten Vergleich ein.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
Erfurt, 26. Juni 2020

CDU-Fraktion fordert Abschaffung des Windkrafterlasses und bekräftigt Ablehnung von Wind im Wald

Voigt: „Planungsgemeinschaften nicht länger mit 1 Prozent-Erlass knebeln“

Erfurt – „Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung zwingt die regionalen Akteure mit dem Windenergieerlass zu unsinnigen Planungen von Windvorranggebieten. Wir lehnen diese Politik von Bevormundung und rot-rot-grünem Zwang ab.“ Mit diesen Worten hat der CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Mario Voigt, auf den heutigen Beschluss der Planungsversammlung der Regionalen Planungsgemeinschaft Ostthüringen reagiert. In dem geänderten Regionalplan sind neue Windvorrangflächen ausgewiesen. Gemäß dem rot-rot-grünen Windenergieerlasses von 2016 und dem Thüringer Klimagesetz von 2018 sind die Planungsgemeinschaften gezwungen, 1 Prozent ihrer Fläche als Vorranggebiete für Windkraft auszuweisen. „Regionalplanung ist und bleibt Sache der Gemeinden. Die CDU-Fraktion wird sich auch weiterhin für die Abschaffung dieses Erlasses einsetzen. Daneben müssen aber auch das Thüringer Klimagesetz und der Landesentwicklungsplan 2025 an die Realitäten angepasst werden. Der ländliche Raum in Thüringen und seine Bewohner dürfen nicht weiter zu Lasten des Stromhungers der Städte belastet werden“, so Voigt weiter.

Der umwelt- und energiepolitische Sprecher der Landtags-CDU, Thomas Gottweiss, machte deutlich, dass die Fraktion nicht gewillt ist, „auch nur einen einzigen Quadratmeter Wald für Windräder zu opfern. Deshalb werden wir uns weiterhin mit aller Kraft für ein gesetzliches Verbot von Windkraft im Wald einsetzen.“ Gottweiss berichtete von einem für kommende Woche anberaumten Treffen mit den betroffenen Bürgerinitiativen, um über die Anhörung im Landtag zu beraten. Die CDU- Fraktion strebt gemeinsam mit der FDP ein gesetzliches Verbot von Wind im Wald an. „Windräder haben im Wald nichts zu suchen. Es kann nicht sein, dass einerseits Wiederaufforstungen durch die Landesregierung im dreistelligen Millionenbereich versprochen und gleichzeitig Wald für Windkraftanlagen geopfert wird“, erklärte Gottweiss. Dies wolle und werde man nur durch ein Verbot von Windanlagen im Wald und einer entsprechenden Änderung des Thüringer Waldgesetzes erreichen.

Die Argumentation der rot-rot-grünen Landesregierung, es würde kein gesunder Baum gefällt und man wolle nur Kalamitätsflächen mit geschädigten Bäumen in Wirtschaftswäldern für die Windkraft nutzen, führe die Bürger im wahrsten Sinne des Wortes hinter die Fichte, so Gottweiss weiter. „Für uns steht fest: Die unzweifelhaft vorhandenen Kalamitätsflächen müssen als wichtige CO2-Senken mit geeigneten Gehölzen sofort wieder aufgeforstet werden.“

Felix Voigt

Pressesprecher

Stadtbibliothek Nordhausen:


Wöchentliche Lesetipps - Fokus „Gesundheit“

Nordhausen (psv) Das Lesecafé der Stadtbibliothek Nordhausen hat sich als schönes, generationsübergreifendes und für viele Bürgerinnen und Bürger interessantes Angebot am ersten Mittwoch im Monat etabliert. Aufgrund der gegenwärtig beschränkten Öffnung der Bibliothek unter strikten Hygieneauflagen, sind Veranstaltungen - so auch das Lesecafé - bis auf weiteres ausgesetzt. Die Beschäftigten der Stadtbibliothek haben zu speziellen Themen wöchentliche Lesetipps zusammengestellt und werden diese in der folgenden Serie vorstellen. In dieser Woche richtet sich der Fokus auf „Gesundheit“.

„Bleiben sie gesund“ hört man jetzt häufig, denn es ist so: „Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein.“ Ein Besuch der Stadtbibliothek Nordhausen kann helfen, um das Ziel „Gesundheit“ zu erreichen oder um gesund zu bleiben. Angefangen von allgemeinen Gesundheitsratgebern bis hin zu speziellen Krankheiten sind unter der Rubrik „Gesundheit“ im Regal 204 im zweiten Obergeschoss zahlreiche Anregungen und Tipps zu finden.

Ob es um bewährte Hausmittel, über die Heilkunde der Hildegard von Bingen, asiatische Heilkunde, Alternativmedizin oder darum, wie Krankheiten mit der modernen Medizin heute effektiv behandelt werden, die Stadtbibliothek Nordhausen kann weiterhelfen. Vor allem erfahren interessierte Leserinnen und Leser in den zahlreichen Ratgebern, was man selbst tun kann, um die Behandlung zu unterstützen und den Gesundungsprozess günstig zu beeinflussen.

Die Stadtbibliothek empfiehlt daher:
-        Akhtar, Miriam: Mit Positiver Psychologie aus der Depression,
-        Die bewährte Heilkunde der Hildegard von Bingen,
-        Dobos, Gustav: Endlich schmerzfrei und wieder gut leben : die eigenen Heilkräfte stärken mit moderner Naturheilkunde,
-        Grams, Natalie: Was wirklich wirkt,
-        Kämmerer, Ulrike: Krebszellen lieben Zucker - Patienten brauchen Fett,
-        Lekutat, Carsten: Arthrose : der Weg aus dem Schmerz,
-        Schnack, Gerd: Sitzen macht krank,
-        Storl, Wolf-Dieter: Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor.

Die komplette Übersicht der Lesetipps zu den Fokus-Themen finden Sie auf der Homepage der Stadtbibliothek Nordhausen.

Die wöchentliche Serie wird fortgesetzt:
1.            Reiseland Deutschland (aktuell)
2.            Garten
3.            Comics
4.            Harz
5.            Essen, Trinken
6.            Jugendbücher
7.            Gesundheit
8.            Sommerbücher
9.            Verschwörung
10.          Ferien zu Hause
11.          starke Frauen
12.          Videospiele


Foto:
Buchauswahl Fokus Gesundheit
©Stadtbibliothek Nordhausen

In den Startlöchern: SWG Objektmanagement GmbH nimmt Arbeit auf


Elf Mitarbeiter in neuer Tochterfirma der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft beschäftigt

Es ist die fixe Handwerkertruppe der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG): Seit Mai hat die neu gegründete SWG Objektmanagement GmbH ihre eigenen Räume in der Geseniusstraße 26 in Nordhausen bezogen, vis-á-vis zur Geschäftsstelle der Mutterfirma. „In den vergangenen Wochen haben wir die Räume saniert. Hier befinden sich jetzt die Büro-, Sozial- und Besprechungsräume“, berichtet Prokurist Stefan Klaube, der sich mit SWG-Chefin Inge Klaan die Geschäftsführung der 100-prozentigen Tochterfirma teilt.
Elf Mitarbeiter zählt die SWG Objektmanagement GmbH derzeit: Fünf Handwerker, darunter zwei Meister, drei Hauswarte, zwei Reinigungskräfte und ein Fliesenleger. Sieben Mitarbeiter sind von der SWG in die Tochterfirma gewechselt. „Vier neue Mitarbeiter haben wir zusätzlich eingestellt“, sagt Stefan Klaube. Langfristig soll das Handwerkerteam noch vergrößert werden, unter anderem mit einem Kollegen für den Elektrobereich. Im kommenden Jahr soll auch ein Auszubildender eingestellt werden.
Mit der Gründung der SWG Objektmanagement GmbH hat der kommunale Wohnungsanbieter auf den angespannten Handwerkermarkt reagiert. „Mit unseren eigenen Handwerkern können wir schnell, flexibel und verlässlich für unsere Mieter arbeiten und unsere Dienstleistung verbessern“ sagt Klaan.
Wichtig: Die Objektmanagement GmbH arbeitet ausschließlich für die SWG und übernimmt nur Aufgaben, für die sich am Markt Handwerker nur schlecht finden lassen. Das Tochterunternehmen soll das technische Gebäude- und Liegenschaftsmanagement erbringen. Dazu zählen die Wartung der technischen Anlagen, die Hauswartdienstleistungen, der Havarie- und Bereitschaftsdienst, der Einkauf von Gütern und Leistungen sowie die handwerklichen Dienstleistungen für SWG-Liegenschaften.
Für die Mieter ändert sich nichts: Ansprechpartner für Handwerkeraufträge bleibt der Wohnungswirtschaftler, der dann den Kontakt mit der Objektmanagement GmbH herstellt. Das Handwerkerteam ist an den eigenen Dienstfahrzeugen erkennbar, auch Dienstausweise erhalten die Mitarbeiter, um sich bei den Mietern ausweisen zu können.

Foto: Das Team der SWG Objektmanagement GmbH vor der neuen Geschäftsstelle in der Geseniusstraße. Die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft teilen sich SWG-Chefin Inge Klaan und Stefan Klaube. Foto: SWG/Susanne Schedwill

CDU-Fraktion kritisiert rot-rot-grünes Klimaprogramm

Voigt: „Keine CDU-Stimmen für grünes Deindustrialisierungsprogramm“

Erfurt – „Die CDU-Fraktion wird nicht zulassen, dass die rot-rot-grüne Minderheitsregierung ein grünes Deindustrialisierungsprogramm beschließt, das eher dazu geeignet ist, Arbeitsplätze zu gefährden, als welche zu schaffen.“ Mit diesen Worten hat der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Prof. Dr. Mario Voigt, auf die von den Grünen formulierten und offenbar von den LINKEN mitgetragenen Vorstellungen zu einem „Klima-Konjunkturprogramm“ reagiert. „Wem auf die Frage, wie wir unsere Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder in Gang bekommen, als erstes mehr Radverkehr, die Schließung des einzigen internationalen Verkehrsflughafens in Thüringen, Gender-Budgeting und mehr Geld für Umweltbildungsstellen einfällt, der sollte vielleicht besser in Volkswirtschaftslehre noch einmal nachsitzen“, erklärte Voigt.

„Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung will das Land mit Windrädern zustellen, fordert aber gleichzeitig eine großangelegte Flächenentsiegelung. Sie wollen mehr Geld für Radwege, aber Haushaltsmittel beim Straßenbau einsparen. Dieses Spartenprogramm geht an den Bedürfnissen der Thüringer Wirtschaft völlig vorbei“, machte der CDU-Politiker deutlich. Voigt kündigte an, seine Fraktion werde ihre Vorschläge für ein Konjunkturprogramm für die Thüringer Wirtschaft im Zuge der Haushaltsverhandlungen einbringen. „Für uns stehen wirkungsvolle Investitionen in Arbeitsplätze und die Innovationskraft unserer mittelständischen Wirtschaft im Mittelpunkt. Wir müssen Einnahmeausfälle kompensieren und gleichzeitig Investitionen möglich machen“, sagte Voigt. Er verwies auf entsprechende Umfragen der Thüringer Industrie- und Handwerkskammern, wonach fast jedes dritte Thüringer Unternehmen im Zuge der Corona-Krise Arbeitsplätze in Gefahr sieht. „Wir müssen jetzt um jeden Arbeitsplatz in Thüringen kämpfen. Ein grüner Komplettumbau unserer Wirtschaft dient diesem Ziel sicher nicht.“

Felix Voigt

Pressesprecher

Gehegetreppe bis Liebestunnel wieder begehbar

Nordhausen (psv) Die Gehegetreppe ist vom Geiersberg bis zum „Liebestunnel“ wieder begehbar.
Diese drei ersten Treppenabschnitte und ein 70 Meter langer Gehweg zum „Liebestunnel“ wurden heute durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofes fertiggestellt. Die zwei Meter breite Treppe erhielt unter anderem eine komplette neue Beleuchtungsanlage und ein neues Geländer mit Kinderhandlauf. Anfang Dezember 2019 hat der Bauhof mit dem Abriss der alten Treppe, die bis zur unteren Wallrothstraße führt, begonnen. Die Fertigstellung des 4. Treppenabschnittes vom Liebestunnel bis zur Wallrothstraße ist noch im Sommer geplant.
Die Gehegetreppe wurde in den Jahren 1976 bis 1978 vom Geiersberg bis zur Wallrothstraße, Höhe Bingerhof, neu gebaut. Davor bestand die Treppe teilweise aus Holzbohlen aus den 1930er Jahren. Seit 2013 war die Gehegetreppe aufgrund von Baufälligkeit gesperrt.


Foto: Gehegetreppe bei Nacht , ©Stadtverwaltung Nordhausen

Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik

 Geringe Kirschenernte in Thüringen erwartet

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik rechnen die auf Marktobstbau ausgerichteten Thüringer Obstbaubetriebe für dieses Jahr bei Süßkirschen mit einem Ertrag von 4,2 Tonnen je Hektar. Die Ertragserwartung liegt somit um knapp die Hälfte (45 Prozent) unter dem Vorjahr. Das langjährige Mittel der Jahre 2014/2019 (7,4 Tonnen je Hektar) wird nach dieser ersten Schätzung um 42 Prozent unterschritten. Es wird eine Erntemenge von rund 1 100 Tonnen Süßkirschen erwartet. Die ertragsfähige Fläche der Süßkirschen beläuft sich auf rund 269 Hektar.
Thüringer Landesamt für Statistik
Erfurt, 26. Juni 2020

CDU-Fraktion fordert ein tragfähiges Geschäftsmodell für den Erfurter Flughafen

Malsch: „Schließungspläne der Grünen sind wenig konstruktiv“

Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kritisiert die Schließungspläne der Grünen für den Erfurter Flughafen als „Rückzug aus der konstruktiven Politik“. So verweist der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marcus Malsch, auf die Bedeutung von Erfurt als Logistikdrehkreuz: „Wenn wir dieses weiterentwickeln wollen, benötigen wir einen leistungsfähigen und gut ausgelasteten Flughafen. Die Überlegungen der Grünen laufen dagegen auf ein großes Sonnenblumenfeld hinaus.“ Malsch forderte zugleich ein Konzept der Landesregierung ein, gemeinsam mit dem Flughafen eine konzeptionelle Perspektive zu entwickeln. Es gehe darum, Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro zu schützen und die Arbeitsplätze auf dem Rollfeld sowie im Umfeld des Flughafens zu sichern. Die Kosten müssten minimiert werden. Dafür brauche es endlich ein tragfähiges Geschäftsmodell, das Erfurt von anderen Flughäfen unterscheide. Einen kostendeckenden Betrieb hält Malsch – zumal nach Corona - mittelfristig für unrealistisch.

„Der Flughafen wird immer ein Zuschussgeschäft bleiben, ähnlich wie der öffentliche Personennahverkehr“, so Malsch. Bei Bussen und Bahnen käme auch niemand auf die Idee, die Nahverkehrsgesellschaften einfach abzuwickeln. Genau hier zeige sich die Voreingenommenheit der Grünen in der Verkehrspolitik. „Die Flugreise nach Mallorca ist böse, weil überflüssig und klimaschädlich. Der Omnibus, der mich zur Arbeit bringt, ist dagegen eine tolle Sache“, so Malsch. Der Mensch brauche beides – Arbeit und Erholung.

Matthias Thüsing

Stellv. Pressesprecher

Die Landkreisverwaltung Nordhausen teilt mit:

Führung im Zweckverband Nahverkehr bestätigt

Die Mitglieder des Zweckverbandes Nahverkehr Nordthüringen haben in dieser Woche zu ihrer Verbandsversammlung den Nordhäuser Landrat Matthias Jendricke einstimmig als Verbandsvorsitzenden wiedergewählt. Harald Zanker, Landrat des Unstrut-Hainich-Kreises, wird ebenfalls seine Arbeit als stellvertretender Verbandsvorsitzender fortsetzen. Im Zweckverband Nahverkehr Nordthüringen sind die Landkreise Nordhausen, Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis und die Stadt Nordhausen als ÖPNV-Aufgabenträger organisiert. Aufgabe des Zweckverbandes ist es, die kreisüberschreitenden ÖPNV-Linien besser für die Einwohner zu verknüpfen und die landkreisübergreifenden Leistungen im Nahverkehrsraum in enger Kooperation mit dem Freistaat Thüringen und den Schienenverkehrsunternehmen zu verbessern.


Ein wesentliches Ziel für die nächsten Jahre ist für den Verbandsvorsitzenden Matthias Jendricke, gemeinsam die Einführung neuer Antriebs- und Vertriebstechnologien in Nordthüringen voranzubringen. Die Landkreise Nordhausen und Eichsfeld beschaffen aktuell bereits Elektrobusse, um ihre Fahrzeugflotte zu modernisieren. Auch in der Wasserstofftechnologie sieht Jendricke einen weiteren Energieträger der Zukunft. „Hier gilt es, sich möglichst breit aufzustellen und die Chancen neuer Technologien zu nutzen“, betont Jendricke. „Ich sehe insbesondere im Schienenverkehr und im Busbereich große Chancen für den Wasserstoff. Mein Ziel ist es daher, den Zweckverband noch stärker als bislang als Forum des Austausches zu nutzen und eine gemeinsame Strategie zu verfolgen, denn nur gemeinsam können wir die hohen Klimaschutz-Forderungen praktikabel umsetzen.“ Bei der Sitzung diskutierten die Mitglieder auch die Studie zu einem durchgängigen Fahrschein aus dem vergangenen Jahr, die auch die Gremien der Verbandsmitglieder bis Ende des Jahres beraten werden. „Sofern man sich auf eine der vorgeschlagenen Varianten einigen kann, gilt es im nächsten Schritt den Freistaat Thüringen von einer Lösung zu überzeugen und damit die bestehenden Tarif-Barrieren im Nahverkehr weiter abzubauen“, so Jendricke. Der neue Regionalfahrplan Nordthüringen wird nach den aktuellen Planungen kurz vor Weihnachten erscheinen. Dabei sollen auch wieder die Bahnfahrpläne enthalten sein.

Tierschutz erhöhen, Abhängigkeit verringern:

Grüne fordern mehr dezentrale Schlachtstätten

Anlässlich der ersten nachgewiesenen Corona-Infektion im Schlachthof Weißenfels fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen erneut mehr dezentrale sowie mobile Schlachtstätten.
Dazu erklärt Bernhard Stengele, Landessprecher der Bündnisgrünen: „Seit es in Thüringen keine großen Schlachthöfe mehr gibt, ist der Schlachthof in Weißenfels von zentraler Bedeutung für Thüringer Landwirt*innen. Sollte dieser nun ebenfalls wegen eines Corona-Ausbruchs heruntergefahren werden müssen, wäre das fatal für die Nutztierhaltung in Thüringen, die derzeit in weiten Teilen auf die Kapazitäten des Schlachthofes in Weißenfels angewiesen ist. Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen müssen schnellstens verbessert werden, um auch den Schutz der Angestellten zu gewährleisten. Unser Bundesvorsitzender Robert Habeck hat vor einigen Wochen bereits einen 7-Punkte-Plan zur Verbesserung der Lage in den Schlachthöfen vorgelegt, der dringend umgesetzt werden muss.“

Landessprecherin Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt ergänzt: „In den letzten Jahren ist die Zahl der Schlachthöfe und Schlachtstätten in Thüringen stark zurückgegangen. Wir brauchen jedoch mehr dezentrale Schlachtstätten – nicht nur um lange Anfahrtswege und Tiertransporte zu vermeiden, sondern auch um die wirtschaftliche Abhängigkeit von Großschlachthöfen wie jenen in Weißenfels zu verringern. Das Land sollte endlich die Förderung von mobilen Schlachtstätten überarbeiten und niedrigschwelliger gestalten sowie die Zulassung von alternativen, hofnahen Schlachtungen wie dem Weideschuss auf den Weg bringen. Landwirtschaftliche Betriebe, die selbst eine Schlachtung betreiben oder aufbauen möchten, sollten vom Land Unterstützung durch Schulungen und Weiterbildungen erhalten. Denn kleinere, dezentrale Schlachtstätten bieten nicht nur bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten, sondern tragen zur Wertschöpfung vor Ort sowie zu regionalen Wirtschaftskreisläufen bei. Und auch die Schlachtung selbst ist durch eine höhere handwerkliche Qualität fehlerfreier.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
25.06.2020
Pressemitteilung

Donnerstag, 25. Juni 2020

Urteil der Verfassungsrichter aus Weimar war abzusehen

Schard: „Showveranstaltung der AfD soll vom gesundheitspolitischen Schlingerkurs ablenken“

Erfurt – Die Niederlage der AfD-Fraktion vor dem Verfassungsgericht nannte der justizpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Stefan Schard, „vorhersehbar.“ Die Weimarer Richter hatten es abgelehnt, per Eilentscheidung die Corona-Beschränkungen in Thüringen wegen vermuteter Grundrechtseinschränkungen außer Kraft zu setzen. „Es ist völlig offensichtlich, dass der Schutzzweck Menschenleben zu retten, die Anordnungen auf der Basis des Infektionsschutzgesetzes rechtfertigt und im Verhältnis angemessen ist“, so Schard. Er bezeichnete die Klage als „Showveranstaltung, um vom gesundheitspolitischen Schlingerkurs der AfD abzulenken.“ Zu Beginn der Pandemie in Deutschland und Thüringen habe die Partei nicht schnell und nicht laut genug nach den jetzt beanstandeten Grundrechtseinschränkungen rufen können. „Nun wettern dieselben Politiker genauso laut und heftig gegen diese Beschränkungen", so Schard. Dieser 180-Grad-Schwenk sei wenig glaubwürdig und sachlich nicht zu begründen.

Zugleich verdeutlichte Schard, dass mit dem Richterspruch aus Weimar nicht über die generelle Qualität der Krisenbewältigung der rot-rot-grünen Minderheitsregierung geurteilt worden sei. „Diese war teilweise in sich widersprüchlich. Warum etwa durften Baumärkte öffnen, Elektronikfachgeschäfte aber nicht? Und zum Teil auch juristisch fehlerhaft“, so Schard. So wurde die Landesregierung verurteilt, auch die Schließung der Fitnessstudios rückgängig zu machen. „Gerade auch diese Fehler haben ihren Teil dazu beigetragen, das Vertrauen der Bürger in die Corona-Beschränkungen zu beschädigen“, kritisierte Schard die Minderheitsregierung.

Matthias Thüsing

Stellv. Pressesprecher

Derzeitige Situation der Corona-Pandemie im Landkreis Nordhausen:

Aktuell noch drei Erkrankte


Seit der zuletzt festgestellten Corona-Infektion vom vergangenen Freitag sind bei den weiteren Tests keine neuen Infektionsfälle festgestellt worden. Aktuell sind damit nur noch drei Personen akut erkrankt, von denen eine stationär behandelt wird. Zwei Erkrankte befinden sich in häuslicher Quarantäne, ebenso wie 16 ermittelte Kontaktpersonen. „Zurzeit muss in unseren Kliniken in Nordhausen und Neustadt niemand mehr intensivmedizinisch behandelt werden, das ist für mich ein positives Signal“, betont Landrat Matthias Jendricke. In der Fachklinik in Neustadt wird weiterhin ein Patient aus Frankreich auf Normalstation behandelt. Landrat Jendricke unterstrich noch einmal, dass die Corona-Warn-App ein wichtiges Instrument in der Pandemiebekämpfung ist – wie er selbst haben sich bereits mehr als 12 Millionen Bundesbürger die App heruntergeladen. Daher hofft er, dass in den nächsten Wochen noch mehr Menschen zu dieser digitalen Unterstützung greifen werden.

Das teilt die Verwaltung des Landratsamtes Nordhausen am 25.06.3030 mit

Corona-Unterstützung der Kommunen von Land und Bund

 Mit insgesamt rund 7 Millionen Euro können die Kommunen und der Landkreis Nordhausen an zusätzlichen Mitteln aus dem Corona-Hilfspaket des Freistaats rechnen. Davon gehen rund 4,9 Millionen Euro allein an die Städte und Gemeinden. Diese positive Botschaft hatte
Katharina Schenk, Staatssekretärin im Thüringer Innenministerium, zu einer Beratung der Bürgermeister mitgebracht. Gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Klante, zugleich Vorsitzender des hiesigen Gemeinde- und Städtebundes, hatte Landrat Matthias Jendricke die haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeister in dieser Woche zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Dabei stand insbesondere die Finanzsituation der Kommunen im Mittelpunkt, gerade angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie.


Insgesamt plant die Landesregierung in ihrem Hilfspaket rund 185 Millionen Euro für die kommunale Ebene ein. „Die Steuerausfälle in diesem Jahr werden bei unseren Kommunen sicher nahezu ausgeglichen, denn die Thüringer Städte und Gemeinden können zusätzlich zu den bereits zugesagten Landesmitteln mit weiteren 90 Millionen Euro vom Bund
rechnen, um die gesunkenen Einnahmen aus der Gewerbesteuer auszugleichen. Dies bedeutet eine große Entlastung für die kommunalen Haushalte“, unterstreicht Landrat Matthias Jendricke. „Ich rechne jedoch damit, dass unsere Städte und Gemeinden ganz unterschiedlich von der Corona-Pandemie betroffen sein werden, denn das hängt natürlich auch von der Struktur der Unternehmen vor Ort ab.“ Auch die Bürgermeister schilderten die aktuelle Unsicherheit, wie hoch die Steuerausfälle tatsächlich sein werden. Der Landkreis Nordhausen erhält gut 2,1 Millionen Euro zusätzlich vom Land für die Ausgaben für Infektionsschutzmaßnahmen während der Pandemie. „Damit können wir unsere Mehrausgaben decken“, so Jendricke.

Mitgeteilt von der Landkreisverwaltung Nordhausen am 25.06.2020

Grüne Fraktion beschließt Klima-Konjunkturprogramm

Astrid Rothe-Beinlich und Laura Wahl: Maßnahmen gegen Klimakrise und Folgen der Corona-Pandemie müssen zusammen gedacht werden
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat heute auf ihrer Pressekonferenz den einstimmigen Beschluss der Fraktion für ein Klima-Konjunkturprogramm vorgestellt.
„Mit diesem Beschluss machen wir deutlich, dass es uns allen darum gehen muss, in eine möglichst krisenfeste Zukunft zu investieren. Für uns ist klar, dass dies nur gelingt, wenn wir dabei die Corona-Pandemie mit ihren wirtschaftlichen Folgen und die Klimakrise zwingend zusammen denken. Wir sind davon überzeugt, dass sich alles politische Handeln daran messen lassen muss, ob es auch ökologischen und sozialen Standards gerecht wird“, so Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion im Thüringer Landtag.
Der Beschluss umfasst unterschiedlichste Bereiche und beinhaltet zahlreiche konkrete Maßnahmen. Dazu erklärt Laura Wahl, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Dreiviertel der Treibhausgasemissionen in Thüringen sind energiebedingt. Gleichzeitig wurde der Zukunftssektor erneuerbare Energien in den letzten Jahren, wie z.B. durch den 52-Gigawatt-Solardeckel, massiv ausgebremst. Wir möchten daher unter anderem eine Offensive für Solarenergie starten und die Mittel des erfolgreichen Programms Solar Invest kräftig erhöhen. Darüber hinaus ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Mobilitätswende anzugehen. Viele Leute sind während des Lock-Downs auf das Fahrrad umgestiegen. Wir wollen den Kommunen und Landkreisen mehr Mittel zur Verfügung stellen, um in eine gute Radinfrastruktur investieren zu können. Außerdem machen wir uns für ein landesweites 2€-Ticket für den ÖPNV stark, um allen Menschen klimafreundliche Mobilität zu ermöglichen.“
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
Erfurt, 25. Juni 2020

„Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“


Zuckertütenbaum im Nordhäuser Borntal

Nordhausen (psv) Große Überraschung im Nordhäuser Borntal: Wie durch Zauberhand sind über Nacht Zuckertüten für die Vorschulkinder der Nordhäuser Kindertageseinrichtung „Kleine Strolche“ am Zuckertütenbaum gewachsen. Nachdem die kommenden Erstklässler gestern bereits die Mini-Zuckertüten mit „Schnellwachswasser“ gegossen haben, konnte heute jedes Kind eine eigene Zuckertüte abholen. Die Kita hat eine besondere Beziehung zum Projekt Borntal. Denn im letzten Jahr wurden die seitens der Kindergartenkinder gestalteten Nistkästen an den Obstbäumen angebracht.

„Die fehlende Bewirtschaftung in den letzten Jahren hat zu einer Verbuschung des Areals geführt“, resümiert der Projektleiter Karsten Jakschik (Natur- und Umweltpädagoge beim BBZ Nordhausen). In diesem Jahr haben die Projektmitarbeitenden der Maßnahme „Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“ die Wiederherstellung der typischen Struktur und Artenvielfalt des Areals Borntal als Streuobstwiese Beerensträucher und Obstbäume fast vollständig freigestellt. Das rund ein Hektar große Areal befand sich bis dato in einem waldähnlichen Zustand. Seit Arbeiten Oktober 2019 laufenden Arbeiten, darunter die Durchführung von Baumpflegemaßnahmen, Entbuschung und Neupflanzungen mussten Corona-bedingt unterbrochen werden und werden jetzt wieder fortgesetzt, so Jakschik weiter.

Projekt "Spurensuche Gartenschläfer“
Neben der Grünpflege auf dem Areal widmet sich das Projekt auch dem ökologischen Wert als Lebensraum. „Streuobstwiesen haben seit jeher neben der wirtschaftlichen Bedeutung auch einen hohen ökologischen Wert, denn sie bilden Lebensraum für zahlreiche Kleinsäugetiere, Vögel und unzählige Insekten, die wiederum wichtige Glieder in der Nahrungskette darstellen,“ führt Jakschik aus. Deshalb freut er sich auch, dass in Zusammenarbeit mit dem BUND derzeit das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ durchgeführt wird. Hier wurden 13 „Spurentunnel“ an den Bäumen angebracht. Ziel ist es, den möglichen Bestand des geschützten "kleinen Bruders" des Siebenschläfers zu dokumentieren. BUND-Experten werten die Spuren dann aus.

Hintergrund des Projekts „Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“
Ein gemeinsames Projekt vom Berufsbildungszentrum Nordhausen (BBZ), Jobcenter und dem Amt für Stadtentwicklung der Stadt Nordhausen lässt die alte Streuobstwiese im Borntal wieder erblühen. Teilnehmer einer geförderten Maßnahme (AGH) des Jobcenters Nordhausen arbeiten seit April 2019 im Rahmen des Projekts „Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“ an der Rekultivierung und nachhaltigen Pflege der Streuobstwiese Borntal.

Übrigens: Die Nutzung und Verwertung des reifen Obstes und der Früchte durch Bürgerinnen und Bürger ist stets willkommen.



Fotos:
Zuckertütenbaum mit Kindern der Kita
Karsten Jakschik mit Spurentunnel

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen:

Zum Weltdrogentag am 26. Juni

Babett Pfefferlein: Drug-Checking-Projekt in Thüringen muss beginnen
Am 26. Juni ist Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr, kurz Weltdrogentag. Der Aktionstag wurde im Dezember 1987 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgelegt und ist gegen den Missbrauch von Drogen gerichtet.
Dazu äußert sich Babett Pfefferlein, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Der Konsum von Drogen ist auch in Thüringen ein Problem, davor dürfen wir nicht die Augen verschließen. Wir brauchen deshalb neue Wege und neue Ansätze in der Drogenpolitik. Abhängige und auch nur gelegentlich Konsumierende brauchen Hilfe und keine Strafverfolgung. Deshalb setzt sich unsere Fraktion unter anderem seit Jahren für ein Drug-Checking-Projekt ein. Dafür sind 150.000 € im Landeshaushalt eingestellt, jetzt muss das Projekt laufen.“
Drug-Checking gilt in Fachkreisen als wirksame Maßnahme zur Verminderung der Begleitrisiken von Drogenkonsum. Solche Risiken können neben der Gesundheitsschädigung durch Wirkstoffe - etwa von Cannabis, Kokain und Ecstasy - auch Verunreinigungen, das Strecken der Stoffe oder eine zu hohe Konzentration sein.
„Um den Gesundheitsschutz der Konsumierenden zu verbessern, sollten Substanzanalysen und Drug-Checking zur Regel werden“, fordert Pfefferlein. In Österreich, Spanien und den Niederlanden ist das Drug-Checking bereits etabliert, Vorreiter war die Schweiz. Dort ist das Beratungsangebot bereits seit 20 Jahren gesetzlich erlaubt.
„Wir haben in Thüringen engagierte Suchthilfeinitiativen, gut ausgerüstete Labore und innovative Start-Ups, mit denen die Umsetzung schnell möglich wäre. Wir brauchen jetzt schnell eine laute Startklappe, um zu den Vorreitern in Deutschland zu werden“, schließt Pfefferlein.

Hintergrund: Aus einer Studie des Bundesgesundheitsministeriums für Deutschland geht hervor, dass 12 Millionen Menschen rauchen, 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig und 2,3 Millionen Menschen medikamentensüchtig sind. Rund 600.000 Menschen weisen einen problematischen Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen auf, ca. 500.000 Menschen zeigen ein pathologisches Glücksspielverhalten, etwa 560.000 Menschen sind wahrscheinlich onlineabhängig.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
Erfurt, 25. Juni 2020

Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums

 Ministerin Giffey stellt Zahlen zu weiblicher Genitalverstümmelung vor

Knapp 68.000 Frauen und Mädchen in Deutschland betroffen

Die Zahl der weiblichen Genitalverstümmelungen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. 67.975 Frauen mussten hierzulande eine solche Menschenrechtsverletzung erleiden, hat eine neue Untersuchung ergeben, die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey heute vorgestellt hat. 

Die Erhebung wurde im Auftrag des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) nach einer von dem Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen entwickelten Methodik erstellt. Im Vergleich zu den im Februar 2017 vom BMFSFJ veröffentlichten Zahlen ist das ein Anstieg von 44 %. Die meisten betroffenen Frauen stammen aus Eritrea, Somalia, Indonesien, Ägypten und Nigeria. 

Die deutliche Steigerung der Zahl der betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen ist darauf zurückzuführen, dass mehr Menschen aus Herkunftsländern, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird, nach Deutschland gekommen sind. 

Auch bei den Minderjährigen sind die Zahlen erschreckend hoch: Zwischen 2.810 und 14.880 Mädchen sind in Deutschland von weiblicher Genitalverstümmelung bedroht. Im Vergleich zu 2017 ist das ein Anstieg um bis zu 162 %. Mädchen aus den Herkunftsländern Somalia, Eritrea, Ägypten, Nigeria und Irak sind dabei zahlenmäßig besonders in Gefahr. Die beiden sich stark unterscheidenden Zahlen liegen darin begründet, dass zwei verschiedene Szenarien berechnet wurden: Im Minimalszenario wird davon ausgegangen, dass in der zweiten Generation keine weiblichen Genitalverstümmelungen mehr durchgeführt werden. Beim Maximalszenario wurde angenommen, dass auch in der zweiten Generation weibliche Genitalbeschneidungen durchgeführt werden. 

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und eine archaische Straftat, die Mädchen und Frauen in ihrem Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung verletzt. Sie hat lebenslange physische und psychische Folgen für die Betroffenen. Unser Ziel im Bundesfamilienministerium ist es, dass keine weiblichen Genitalverstümmelungen mehr in Deutschland stattfinden. Wir wollen Mädchen und junge Frauen davor schützen und ihnen Hilfe anbieten.“ 

Unterstützung für Betroffene können etwa die Hebammen leisten. Ein großer Erfolg ist deshalb die Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen, die zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist. Sie berücksichtigt erstmalig die besonderen Belange von Frauen, die von einer weiblichen Genitalverstümmelung betroffen sind. Ministerin Giffey betont: „Es ist essentiell, dass Hebammen Wissen und Kenntnisse über weibliche Genitalverstümmelung besitzen. Nur so können sie die Betroffenen angemessen begleiten und unterstützen.“

Bei der Vorstellung der neuen Zahlen hat Ministerin Giffey heute von Faduma Korn, die 1. Vorsitzende von NALA – Bildung statt Beschneidung e.V., die Petition „Genitalverstümmelung in Deutschland bekämpfen“ entgegengenommen. 

Ministerin Giffey: „Wir im Bundesfamilienministerium arbeiten gemeinsam mit Ländern und NGOs an Maßnahmen zu Prävention, Schutz und Aufklärung. Der enge Zusammenschluss mit den NGOs ist mir ein besonders wichtiges Anliegen, denn diese Organisationen schaffen es, Aufklärung und präventive Maßnahmen in die jeweiligen Communities hineinzubringen. Deswegen unterstütze ich Faduma Korn, die 1. Vorsitzende von NALA, bei ihrem Einsatz gegen weibliche Genitalverstümmelung. NALA bedeutet in der Sprache der Kisuaheli „Die Löwin“. Ich finde, das ist ein sehr passendes Bild für all das, was wir für den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung brauchen: Kraft, Mut und Engagement gegen diese Menschenrechtsverletzung und den gemeinsamen Schulterschluss.“

Das BMFSFJ leitet die Arbeitsgruppe zur Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland, in der sechs Bundesressorts, die Bundesländer, die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, die Bundesärztekammer, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie Integra, die Dachorganisation von NGOs, die sich in Deutschland gegen weibliche Genitalverstümmelung einsetzen, vertreten sind. 

In dieser Bund-Länder-NGO-Arbeitsgruppe wird auch die Einführung eines von der Bundesregierung herausgegebenen Schutzbriefes gegen weibliche Genitalverstümmelung diskutiert. Er soll dazu dienen, Familien, die in ihre Heimatländer reisen, durch die Information über drohende Gefängnisstrafen davon abzuhalten, eine Genitalverstümmelung im Heimatland durchzuführen. Durch den Verweis auf die strafrechtlichen Konsequenzen wäre der Schutzbrief ein wichtiges Instrument der Prävention. 

Bundesweites Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Unterstützung erhalten Betroffene von weiblicher Genitalverstümmelung auch über das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 - 116 016.  Neben den betroffenen Frauen können sich auch Angehörige, Freunde und Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie Fachkräfte an das Hilfetelefon wenden. Das barrierefreie, anonyme und mehrsprachige Angebot steht rund um die Uhr zur Verfügung.

Weltweit wurden nach WHO-Angaben über 200 Millionen Frauen und Mädchen einer weiblichen Genitalverstümmelung unterzogen, geschätzte drei Millionen Mädchen sind von ihr bedroht. 

Hintergrundinformationen zur weiblichen Genitalverstümmelung finden Sie hier:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/migrantinnen-schuetzen/genitale-verstuemmelung-bei-frauen-und-maedchen/genitale-verstuemmelung-bei-frauen-und-maedchen/80720

Bundesfamilienministerium  
Veröffentlicht am 25.06.2020 

Grüne Fraktion begrüßt Vorschlag zu Polizeistudie

Henfling: Studie muss unabhängig und nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt werden
Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag begrüßt den Vorschlag der Fraktion DIE LINKE zur Erstellung einer Studie zu etwaigem Fehlverhalten, Einstellungen und den zugrundeliegenden Ursachen bei der Thüringer Polizei.
„Wir als Bündnisgrüne hatten die Forderung nach einer solchen Studie bereits in unserem Wahlprogramm für die zurückliegende Landtagswahl aufgenommen, deshalb nehmen wir diesen Vorschlag erfreut zur Kenntnis“, so Madeleine Henfling, innenpolitische Sprecherin der bündnsigrünen Fraktion im Thüringer Landtag.

„Die Debatte um diskriminierende Einstellungen bei der Polizei sowie Gewalt durch die Polizei hat nach dem Mord an George Floyd in den USA an Fahrt aufgenommen. Bereits seit den spektakulären Aufdeckungen rechtsextremer Netzwerke in den Sicherheitsbehörden, wie zum Beispiel bei den Ermittlungen um ‚Nordkreuz‘ und beim KSK läuft die Debatte um Extreme Rechte in den Behörden. Nach unserem Empfinden werden diese Debatten sehr unsachlich geführt. Das liegt zum großen Teil auch daran, dass die Daten- und Forschungslage zu diesen Themen in Deutschland sehr dürftig ist. Die letzte Studie zu Einstellungen bei der Polizei liegt bereits Jahrzehnte zurück, die Studienlage zu Diskriminierung ist noch dürftiger. Mit einer solchen, neuen Studie können wir wieder etwas mehr Sachlichkeit in die Debatte bringen. Wichtig dabei ist aber auch, dass die Studie zeitnah begonnen wird und wirklich unabhängig nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt wird. Der Antrag der LINKEN ist dafür eine gute Grundlage und wir sehen der Debatte mit unseren Koalitionspartnern mit Spannung entgegen“, schließt Henfling
.BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
Erfurt, 24. Juni 2020

Ab 29. Juni Kunsthaus und Museum Flohburg wegen Ausstellungsaufbau geschlossen | Erweiterte Öffnungszeiten der städtischen Museen ab 5. Juli

Nordhausen (psv) „Durch die Corona bedingten Verschiebungen der Sonderausstellungen sind im Kunsthaus Meyenburg und im Museum Flohburg gleich zwei neue Ausstellungen in Vorbereitung“, kündigt jetzt die Leiterin der städtischen Museen, Susanne Hinsching, an. Aus diesem Grund sei das Kunsthaus Meyenburg vom 29. Juni bis zum 4. Juli geschlossen. Am 5. Juli öffnet dann die Ausstellung „Einfach tierisch – Vom Hahn zum Pferd“.

Das stadthistorische Museum Flohburg ist vom 29. Juni bis zum 11. Juli komplett geschlossen, da auch die Schließung der Dauerausstellung aufgrund der zahlreichen Bedienelemente und Interaktionsstationen Corona bedingt noch erforderlich ist. Die Sonderausstellungsbereiche öffnen mit der neuen Ausstellung „Reichsstadt ist… Herrschaftszeichen und Recht“ zum Auftakt des 800. Jubiläums Reichsstadt Nordhausen am 12. Juli.

Ab dem 5. Juli werden auch die Öffnungszeiten der Museen wieder erweitert, zuerst im Kunsthaus Meyenburg und im Museum Tabakspeicher, ab 12. Juli dann im Museum Flohburg. Die städtischen Museen sind dann einheitlich am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag von 13 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Montags und dienstags sind die Museen geschlossen.


Foto-Collage: Die drei städtischen Museen Flohburg, Kunsthaus und Tabakspeicher haben ab 5. Juli wieder von Mittwoch bis Samstag geöffnet. ©Stadtverwaltung Nordhausen

Mittwoch, 24. Juni 2020

Die Sommernächte zelebrieren

Musicaldarstellerin Anna Preckeler freut sich auf die Musicalgala „Broadway Forever“ im Heringer Schloss ab 26. Juni

 Von Birgit Susemihl

Ihr erster Auftritt in Nordhausen war ein sogenannter „Einspringer“: Anna Preckeler sang für zwei Vorstellungen die Mina in Ivan Alboresis Inszenierung des Musicals „Dracula“, als die eigentliche Darstellerin erkrankt war. Schon damals empfand sie die Atmosphäre am Haus als sehr warm und familiär, die Inszenierung des Nordhäuser Ballettdirektors gefiel ihr gut. Nun kehrt die junge Musicaldarstellerin in den Südharz zurück – aber nicht wie eigentlich geplant für „3 Musketiere“ bei den Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen, sondern für die Musicalgala „Broadway Forever“, die am Freitag, 26. Juni, um 19.30 Uhr im Rahmen der TN LOS! Sommernächte Premiere im Schlosshof von Heringen hat.

In der Gala singt die junge Künstlerin viele große Klassiker des Genres und zeigt damit verschiedene Facetten ihres Gesangs. Mit Maria Magdalenas gefühlvollem „Wie soll ich ihn nur lieben“ knüpft sie an die Erfolgsinszenierung „Jesus Christ Superstar“ der Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen 2019 an. Sie singt „Ich gehör‘ nur mir“ aus „Elisabeth“ und interpretiert gemeinsam mit Femke Soetenga das Duett „Nur sein Blick“ aus „Jekyll and Hyde“. Mit „Tonight“ aus „West Side Story“ und „Wart’s nur ab“ aus „My Fair Lady“ beweist sie, dass sie auch im klassischen Musical zu Hause ist. Als Ausblick auf „3 Musketiere“, das die Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen nun für den Sommer 2021 planen, darf auch das große Liebesduett zwischen D’Artagnan und Constance nicht fehlen.

Anna Preckeler hat schon als Kind gerne gesungen – im Kinderchor, bei Mini-Playback-Shows im Karneval, „ich war immer vorne mit dabei“, erinnert sie sich. Als sie elf Jahre alt war, schlugen ihre Eltern ihr vor, Gesangsunterricht zu nehmen. Dass man die Stimme ausbilden kann, das war ein ganz neuer Gedanke für die Schülerin, den sie begeistert aufgriff. „Ich habe querbeet alles gesungen – klassisch, Pop, Disney, Musical“, erzählt Anna Preckeler. Auch in ihrer Schule wurde ihr Talent stark gefördert durch eine Musiktheater-AG, in der sie ihre Leidenschaft für das Musical entdeckte.

Schon mit 16 bekam sie einen Platz als Jungstudentin im Hauptfach Operngesang an der Musikhochschule Münster. Nach dem Abitur – bei dem sie, wie auch in der Musicalgala, die Maria Magdalena aus „Jesus Christ Superstar“ sang – folgte ein Semester Operngesang in Münster, bevor sie an die Folkwang Universität der Künste wechselte und dort Gesang, Schauspiel und Tanz studierte. „Meine Grundlagen kommen aus der Klassik, das hat mir immer weitergeholfen“, beschreibt Anna Preckeler ihren Werdegang.

Einer ihrer Träume als Musicaldarstellerin hat sich schon erfüllt: An den Landesbühnen Sachsen sang sie die Clara in der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals „Das Licht auf der Piazza“: „Ich hätte nie gedacht, dass das Stück einmal in Deutschland aufgeführt wird. Die Clara ist immer noch eine ganz besondere Partie für mich.“ Und wo sieht sie sich in zehn Jahren? „Ich hoffe, dass ich dann noch auf der Bühne stehe. Vielleicht kann ich dann schon die ganzen schönen Mutterrollen spielen“, wünscht sie sich. Und Anna Preckeler möchte ihr zweites Standbein als Künstleragentin weiter ausbauen.

In diesem Sommer hätte Anna Preckeler im Sondershäuser Schlosshof die Constance in „3 Musketiere“ spielen sollen – doch dann kam die Corona-Krise dazwischen. „Die Absagen aus dem Nichts, das war schon heftig“, beschreibt die junge Sängerin die Situation. „Keiner konnte sich vorstellen, dass das in diesem Ausmaß passieren würde.“ Eine schwierige Lage: Sie wäre verfügbar gewesen, wollte gerne arbeiten, doch mit den steigenden Infektionszahlen wurde immer klarer, dass keine Theaterproduktion möglich sein würde. Und obwohl sie gern übt, war so ganz ohne die Aussicht auf ein konkretes Ziel die Motivation an einem Tiefpunkt angelangt. So konzentrierte Anna Preckeler sich zunächst auf ihr Zuhause, ihre unmittelbare Umgebung und ihr Privatleben. „Ich war jeden Tag zwei bis drei Stunden draußen und habe mich um unseren Garten gekümmert, das hat mich abgelenkt und mir gut getan“, erzählt sie. Am meisten gefehlt hat der jungen Sängerin in diesen Monaten der menschliche Kontakt, das Treffen mit Familie und Freunden. Als das wieder möglich war, wenn auch auf Abstand, war ihre Erleichterung groß.

Die Musicalgala in Heringen bedeutet nun einen Lichtblick für sie, und sie freut sich sehr darauf, wieder musizieren zu dürfen, mit einem Orchester und mit richtigem Publikum, nicht vor Autos wie in einem Autokino. „Ich hoffe, dass wir gutes Wetter haben und diese Sommernächte ein bisschen zelebrieren können. Dann, glaube ich, wird sich die Stimmung auf alle übertragen und man kann Corona eine Weile vergessen“, fiebert Anna Preckeler der Premiere entgegen.

Karten für die Vorstellungen der Musicalgala „Broadway Forever“ am 26. und 28. Juni sowie am 3., 5., 11., 18., 24. und 25. Juli jeweils um 19.30 Uhr sowie für die weiteren Konzerte der „TN LOS! Sommernächte 2020“ gibt es im Internet unter www.theater-nordhausen.de sowie an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an den meisten, wieder geöffneten, Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Foto: Anna Preckeler (Fotograf: Lewin Blümel)