Erste Opernpremiere der neuen Spielzeit am 18. September im Theater Nordhausen
Die
erste Opernpremiere der neuen Spielzeit am 18. September um 19.30 Uhr
im Theater Nordhausen beschäftigt sich mit einem großen Thema: In seiner
Oper „Faust“, in Deutschland auch unter dem Titel „Margarethe“ bekannt,
wählt Charles Gounod einen ganz zentralen Handlungsstrang aus Goethes
Werk aus. Er erzählt mit seiner einfühlsamen Musik vor allem die
Geschichte des Mädchens Margarethe. „Damit kann man das Geschehen aus
einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und sich eher auf der
emotionalen Ebene nähern. Und dafür ist die Oper wie geschaffen“, freut
sich Oberspielleiter Toni Burkhardt, der die Oper inszeniert.
Der
alternde Wissenschaftler Faust ergibt sich dem Teufel, um durch
Verjüngung zu neuer Kraft, neuer Hoffnung und neuer Liebe zu gelangen.
Sein von Mephisto angeheiztes Verlangen nach der tugendsamen Margarethe
wird für diese zur Katastrophe: Schwanger wird sie von Faust verlassen.
Als ihr Bruder sie rächen will, tötet Faust ihn. Und Margarethe soll gar
hingerichtet werden, da sie in ihrer Not das Kind getötet hat. In der
Walpurgisnacht überkommt Faust das schlechte Gewissen und er will
Margarethe aus dem Kerker retten. Doch sie folgt ihrem mit dem Teufel
verbündeten Geliebten nicht, sondern findet ihre Erlösung bei Gott.
Die
Oper, die im Theater Nordhausen in französischer Sprache mit deutschen
Übertiteln aufgeführt wird, begeistert mit einer Vielzahl emotionaler
und eingängiger Melodien für Solisten und Chor. Das berührende Gebet
Valentins, Mephistos temperamentvolles Lied vom Goldenen Kalb und
Margarethes inniges Lied vom König in Thule sind nur einige davon.
Als
Faust ist zum ersten Mal in Nordhausen Lázaro Calderón zu erleben.
Margarethe stellt Tijana Grujić dar, die am Theater Nordhausen unter
anderem als „verkaufte Braut“ Marie und bei den Thüringer
Schlossfestspielen Sondershausen als Micaela in „Carmen“ glänzte.
Florian Kontschak ist als Méphistophélès zu erleben, Yoontaek Rhim als
Valentin und als Wagner Salomón Zulic del Canto, der bei den Thüringer
Schlossfestspielen Sondershausen den Escamillo sang. Das Bühnenbild hat
Wolfgang Kurima Rauschning entworfen, die Kostüme sind von Udo Herbster.
Erste
Impressionen bietet die kostenfreie Einführung „Lust auf ‚Faust‘“, zu
der Dramaturgin Anja Eisner und die Mitwirkenden am Sonntag, 6.
September, um 11 Uhr ins Foyer des Theaters Nordhausen einladen.
Spannendes aus der Arbeit an „Faust“ und natürlich einige musikalische
Kostproben aus der Oper werden Neugierigen an diesem Vormittag geboten.
Einen
Blick ganz anderer Art auf Gretchens tragische Geschichte wirft die
Lesung „Gretchen – Die wahre Geschichte“ am Freitag, 11. September, um
19 Uhr im Buchhaus Rose. Anja Eisner liest aus dem historischen Roman
„Gretchen – Ein Frankfurter Kriminalfall“ von Ruth Berger. Der Roman
dreht sich um den wahren Kriminalfall, den Goethe als Ausgangspunkt
seiner Gretchen-Geschichte in „Faust“ verwendete.
Karten gibt es in der Touristinformation Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de
und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester
Sondershausen GmbH sowie ab 18. August wieder an der Theaterkasse in
Nordhausen (Tel. 0 36 31/98 34 52).
Für
alle, die den Faust-Stoff innerhalb kurzer Zeit als Oper und als
Schauspiel (Nordhäuser Premiere am 6. November) erleben möchten, bietet
das „Faust-Doppel“ einen attraktivem Preisvorteil: Beide
Repertoire-Vorstellungen zusammen kosten nur 41 Euro (Platzgruppe I), 32
Euro (Platzgruppe II), 24 Euro (Platzgruppe III) bzw. 12 Euro
(Platzgruppe IV). Beide Premieren im Doppel kosten je nach Platzgruppe
zwischen 16 (Platzgruppe IV) und 46 Euro (Platzgruppe I).
Foto: Tijana Grujić, hier als Marie in „Die verkaufte Braut“, singt in Gounods „Faust“ die Margarethe; Foto: Roland Obst
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