Lesung von
Enkelgeschichten im „Asternhof“ Ellrich
Man
könnte fast schreiben….“Alle Jahre wieder“. Doch dies ist
nicht korrekt, denn schon fast traditionell sind es zwei Lesungen im
Jahr, zu denen wir als Seniorenheim „Asternhof“ das Ehepaar
Pientka bitten. Und gern wird der Einladung gefolgt, denn es ist
immer eine gute Stunde für die Bewohner, die mit den Geschichten in
den Gedanken zurückgehen können in die fünfziger und sechziger
Jahre, in denen diese meist lustigen Geschichten spielen. Und für
die Lesenden ist es ebenfalls schön zu sehen, wie die Zuhörer
mitgehen und wie es sogar zu Wiederholungswünschen kam, denn die
Geschichte in der die „Pientka-Kinder“ ihre weiße Katze mit
Ostereierfarbe grün färbten, wurde bereits in der ersten Lesung vor
zwei Jahren vorgetragen und war einigen Teilnehmern noch gut in
Erinnerung. Weiter ging es mit einer „Story“ über ein
Bettenspringen im damaligen Ilfelder Krankenhaus, das mit einer
Platzwunde nach einem Sturz in einen Gußheizkörper endete oder wie
man mit Liebesperlenfläschchen eine Katze wieder aufpäppelt, die
möglicherweise Rattengift gefressen hatte. Alles
Geschichten aus
einer Kinderzeit, die in Niedersachswerfen spielte und in der es noch
kein ‚What’s App“ oder „FACEBOOK“ oder Playstation gab,
sondern die Freizeit mit Schwimmbad bis zum Blondwerden der Haare
durch die ständige Sommersonne – ohne Lichtschutzfaktoren – oder
Rodeln im Winter mit täglichen nassen Hosen, Handschuhen – noch
keine Outdoor-Kleidung – ausgefüllt wurde. Spielen in der „Meute“,
wie es damals hieß, und Streiche, die auch ab und an nicht nur mit
Worten geahndet wurden – all dies wurde durch Herrn Pientka für
seine Enkelkinder aufgeschrieben, damit diese selbst zum Lesen in den
ersten zwei Klassen angeregt werden und auch zum Nachlesen über eine
Zeit, in der der Opa noch klein war und die für diese Generation
unendlich weit zurück liegt. Zugegebermaßen wurden nur die zu
Papier gebracht, die den Opa in einem halbwegs guten Licht stehen
ließ und nicht die, die auch erzählt wurden, wie beispielsweise der
Katze ein Holzlineal an den Schwanz gebunden wurde oder wie man
loszog um „Kirschen zu klauen“. Für uns als Pflegeheim ist es
auch immer ein Erlebnis zu sehen, wie nach der ersten Viertelstunde
unsere Bewohner aufleben und ihre Erinnerungen sich treffen mit dem,
was sie hören. Im Ergebnis sind es meist nur drei dieser
Geschichten, die gelesen werden, denn durch die Einwürfe,
Diskussionen und eigene Beiträge bekommen diese Veranstaltungen eine
Art Eigenleben, von dem alle profitieren. So konnte Herr Pientka
schon diese oder jene Information aufnehmen, die ihm nicht mehr
geläufig war und für uns ist es schön zu sehen, wie unsere
Bewohner noch Stunden, manchmal auch Tage weiter leben in diesen
Erinnerungen. Wie wir meinen, für alle ein schönes Ergebnis und so
freuen wir uns, dass es bereits eine Zusage für die
vorweihnachtliche Lesung gab.
Kathleen
Höhne
Heimleitung „Asternhof“ Ellrich
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