Dienstag, 11. August 2015

Agentur für Arbeit: Breitgefächertes Angebot für Jugendliche

Agenturchef Froböse: Demografischer Wandel ist Herausforderung und Chance zugleich 
Am 12.08. ist der „Internationale Tag der Jugend“ – ein Anlass, um einen Blick auf die Situation Jüngerer auf dem Arbeitsmarkt zu werfen
 
Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten für junge Leute
Dass junge Leute ein vielfältiges Angebot haben, wenn es um den künftigen Ausbildungsplatz geht, zeigt die aktuelle Ausbildungsmarktstatistik. Kurz vor Ende des Berufsberatungsjahres waren bei der Nordhäuser Arbeitsagentur von den Unternehmen der Region über 1.500 Ausbildungsstellen gemeldet. Rein rechnerisch gab es für jeden der rund 1.350 Bewerber mehr als eine Stelle. In einigen Bereichen ging der Bedarf an Auszubildenden zum Vorjahr sogar weiter nach oben. Ein Plus an Ausbildungsplätzen gab es beispielsweise in der Holzverarbeitung, in den Metall- und Elektroberufen, der Baubranche, in Transport, Verkehr, Logistik und im Handel. „Für die jungen Leute, die jetzt ins Berufsleben starten wollen, ist das Ausbildungsangebot breitgefächert“, bestätigt Karsten Froböse, Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur. Jugendliche würden sich verstärkt daran orientieren. Allein in der Metallbearbeitung sei die Zahl der Interessenten um 40 Prozent nach oben gegangen.
 
Jugendarbeitslosigkeit konnte um über 60 Prozent gesenkt werden
Die Jugendarbeitslosigkeit konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden, erklärte Froböse. Knapp 800 Menschen zwischen 15 und 25 Jahren seien im Jahresdurchschnitt 2014 im Agenturbezirk arbeitslos gewesen. Fünf Jahre zuvor lag die Zahl noch bei über 2.300, die Tendenz sei weiter fallend. Die Jugendarbeitslosigkeit noch ein gutes Stück zu reduzieren sei auch das Ziel, welches man auch in der Zusammenarbeit der Jugendberufsagenturen verfolge. Gemeinsam mit Jobcenter, Kommune und Schulamt habe man eine Basis geschaffen, die es ermögliche für Jugendliche individuell Unterstützung zu leisten.
 
Agenturchef Karsten Froböse: Demografischer Wandel – eine Chance zur Gestaltung

Dass der Markt über deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber verfüge, sei nur eine Auswirkung der demografischen Veränderung. Bei den rund 84.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeige sich der Wandel der Arbeitswelt vor allem in der Altersstruktur. Nahezu jeder Fünfte werde in den nächsten zehn Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. „Wir wissen aber auch, dass weniger junge Leute auf dem Arbeitsmarkt nachkommen“, so Froböse. „Selbstverständlich erhalten auch die arbeitslosen Menschen in Nordthüringen eine umfangreiche Unterstützung.“ Mit Blick auf die kommenden zehn Jahre werde dadurch allein die Fachkräfteproblematik aber nicht gelöst. Aus Sicht des Agenturchefs sei genau deshalb die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland ein wichtiger Aspekt und käme zum richtigen Zeitpunkt. „Wenn wir den gewohnten Lebensstandard und Wohlstand erhalten wollen, zählt jede Fachkraft.“ Dabei spiele das Alter und die Herkunft aus Sicht des Arbeitsmarktexperten keine Rolle. Im Gegenteil: Jede besetzte Stelle könne mitunter auch den eigenen Arbeitsplatz erhalten. „Die Entwicklung lässt sich nicht mehr umkehren, dafür aber gestalten“, so Karsten Froböse.

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