Am Sonntag, den 6. September, 16.00 Uhr eröffnet die Galerie in
der Burg gemeinsam mit dem Förderverein Burgforum e.V. ihre
Herbstausstellung unter dem Titel: “Deutsche Kolonien in der
Südsee”.
Gezeigt werden Leihgaben aus dem Volkskundemuseum in Erfurt sowie
aus dem Fundus des in Herzberg lebenden Sammlers Dieter Linke, der in
jahrzehntelanger Sammlertätigkeit eine herausragende Kollektion
zusammengetragen hat.. Die Sammlung des Volkskundemuseums geht
auf den in Erfurt geborenen
Kolonialbeamten Wilhelm Knappe (1855 –
1910) zurück, der u.a. Konsul auf Samoa war. Diese in Deutschland
einzigartige Sammlung umfaßte seinerzeit ca. 900 Objekte, von denen
noch ca. 600 im Schaudepot des Museums verwahrt werden.
Die in der Ausstellung gezeigten ca. 60 Exponate stammen u.a. von
den Marschallinseln, Papua-Neuguinea, Bismarck-Archipel wie aus Samoa
Der Eröffnungsvortrag am 6.09. beschäftigt sich auch mit dem
wohl bedeutendsten Thüringer Kolonialbeamten, Politiker und
Indologen Wilhelm Heinrich Solf (1862 - 1936), dessen familiäre
Wurzeln in Neustadt / Eichsfeld zu suchen sind; er war für 10 Jahre
der erste Gouverneur auf Samoa.
Ebenfalls soll der in Nordhausen aufgewachsene Politiker und
Kolonialbeamte Heinrich Schnee (1871 – 1949) berücksichtigt werden
wie die Gründung der deutschen Kolonialschule 1898 in Witzenhausen,
deren Folgeeinrichtung dort bis heute Bestand hat.
Die Geschichte der deutschen Kolonien in der Südsee reichte von
1884 bis zum Beginn des 1. Weltkrieges
1914. Die sog. deutschen
“Schutzgebiete” waren das an Fläche viertgrößte Kolonialgebiet
nach den britischen, französischen und russischen Kolonien auf der
Erde; bezogen auf die Einwohnerzahl in den Kolonien lagen sie an
fünfter Stelle nach den niederländischen Auslandsbesitzungen. Die
Kolonien wurden durch den Versailler Vertrag 1919 dem Deutschen Reich
entzogen.
Zur Ausstellungseröffnung spricht Dieter Linke über seine
Sammlertätigkeit. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Raban
Graf von Westphalen.
Ein Grußwort spricht ein Vertreter der Eichsfeldwerke, welche die
Ausstellung dankenswerterweise unterstützen.
Die Ausstellung ist bis zum 22. November, Mittwochs bis Sonntags,
14.00 bis 18.00 zu sehen. Für Gruppen sind gesonderte Termine und
Führungen nach Absprache möglich. Zu den Ausstellungszeiten ist
auch das Café in der Kemenate geöffnet.
Beigefügte Abbildungen: Junge Frau aus der Südsee, um 1900
Tanzmaske aus Papua-Neuguinea
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