Montag, 31. August 2015

Wer sind eigentlich die Konfessionslosen?

Etwa ein Drittel der Deutschen gilt heute als „konfessionslos“. Diese Menschen gehören keiner christlichen Kirche oder einer anderen Religion an. Ihr Anteil an der Bevölkerung ist dominant im Osten Deutschlands – aber ihre Zahl wächst auch im Westen. In anderen Ländern Europas, besonders deutlich in Tschechien und in den Niederlanden, sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten. Wer sind diese Menschen? Wie leben sie? Was sind ihre Hoffnungen und Ängste – was ihre Kraftquellen? Einige Studien nehmen sie oft aus einer Defizitperspektive wahr: Ihnen fehle eben Religion und Kirche. Fragt man sie selbst, dann wird schnell deutlich, dass genau dies nicht ihr Problem ist. Offensichtlich kann man auch gut ohne Religion und Konfession leben. Eine Defizitperspektive wird diesen Menschen in keiner Weise gerecht. Eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD (SI der EKD) kehrt nun den Blick um: Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, wie sie ihr Leben bewältigen. Nicht an Schwächen wird angeknüpft, sondern an Stärken. Das Forschungsprojekt ist vom SI der EKD im Auftrag des Kirchenkreises Lichtenberg-Oberspree im Berliner Osten durchgeführt worden. Der Kirchenkreis umfasst mit den Bezirken Hellersdorf und Marzahn Gegenden mit den niedrigsten Anteilen von Kirchenmitgliedern überhaupt. Auf der SI-Jahrestagung 2015 vom 28. - 30. Oktober in der Evangelischen Bildungsstätte auf Schwanenwerder werden erstmals die Ergebnisse des Projektes vorgestellt und mit Wissenschaftlern und Praktikern diskutiert. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein. (EKD)

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