Samstag, 8. August 2015

Die Besten im Harz: und wo bleibt Nordhausen und der Südharz?

Einer Mitteilung des Harzer Tourismusverbandes zufolge warb der Verband in den letzten drei Monaten mit einer besonderen Aktion für die Region (siehe Eintrag vom 06.08. unter „Ihre Besten im Harz – das Voting ist abgeschlossen“). Die in drei Kategorien gefassten Ergebnisse weisen jeweils die zehn Favoriten in „Kultur pur“, „Spaß pur“ und „Natur pur“ aus: Nordhausen und der Südharz ist in keiner Kategorie unter den jeweils
zehn Besten zu finden. Obwohl es sich doch als „Südharzregion“, als „Tor zum Harz“ und „Naturpark Südharz“ versteht. Und seit diesem Jahr als Teil des Tourismusverbandes Südharz-Kyffhäuser auf sich aufmerksam zu machen bemüht ist.
Es ist nicht meine Absicht, mich hier näher oder gar kritisch mit dem Zustandekommen oder dem Ergebnis dieser Marketingaktion zu beschäftigen – dazu kenne ich den Harz viel zu wenig - und nehme auch nicht für mich in Anspruch, ein „Experte“ in Sachen Tourismus zu sein. Zum Nachdenken regt mich das Ergebnis dieser Aktion aber schon an. Und da frage ich mich, welche Bedeutung der Tourismus im Südharz wohl wirklich hat?
Vielleicht drücke ich mich damit auch nur falsch aus, wenn ich an ein Interview denke, das Jochen Einenckel im Januar dem Blatt „Mein Anzeiger“ gab, in dem er bemerkte, dass in den vergangenen Jahren vom Südharzer Tourismusverband kaum Impulse ausgingen und die Mitglieder nur wenig motiviert waren. Lag es also mehr am Marketing, an der Werbung des Verbandes für den
Südharz? Und ist die Region deshalb bei den Zielgruppen noch immer nicht angekommen? Denn eigentlich bin ich der Meinung, dass Nordhausen und der Südharz in allen drei oben genannten Kategorien unter den Top zehn vertreten sein müsste.
Ich beschränke und begnüge mich indessen auf den vielleicht kleinsten touristischen Nenner, d.h. auf lokale Aspekte und Gegebenheiten. Zum Beispiel auf's Wandern im Nordhäuser Naherholungsgebiet. Also zum Beispiel um die Gegend nördlich der Gumpe, Harzrigi, dem Winkelberg bis Rüdigsdorf und Neustadt. Oder der Windlücke. Und damit wollte ich jetzt nach einer längeren – nötig gewordenen – Pause wieder beginnen.
Weit bin ich dabei nicht gekommen, denn welchen Weg ich auch wählte, er endete sehr bald an umgestürzten Bäumen, Folgen der Stürme, die vor einigen Wochen die Gegend heimsuchten. Und wo keine Bäume lagen, sind die Wege – etwa aus der Gumpe zur Oberstadt oder in Richtung Rüdigsdorf – so zugewachsen, dass eine Wanderung leicht zur Tortur wird. Wenn sich der Südharz aber (auch) als Wanderregion versteht, müsste doch der Tourismusverband im Zusammenwirken mit den Wegewarten bemüht und in der Lage sein, wenigstens die Wanderwege im Naherholungsgebiet um Nordhausen alsbald nach einem solchen Naturereignis wieder begehbar zu machen!? Es reicht meines Erachtens nicht, einen zertifizierten Karstwanderweg durch den Landkreis zu haben, mit dem man wirbt, wenn dahin führende Wege kaum begehbar sind.


Und so warte ich weiter auf Initiativen des Südharzer Tourismusverbandes, die es möglich machen, wenigstens die Wanderwege im näheren und weiteren Umkreis von Nordhausen zu nutzen. (Die beispielhaften Bilder sind allesamt in den letzten drei Tagen entstanden.)  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen