Eltern wünschen sich mehr Zeit für Familie
Der Wunsch der Eltern nach mehr Zeit für die Familie ist groß.
Ein großer Teil der Eltern (32% der Väter und 19% der Mütter) bemängeln,
nicht ausreichend Zeit für ihre Kinder zu haben. Fast 80% der Väter
wünschen sich, dass sich dies ändert und sie sich mehr um Kinder und
Familie kümmern können.
Das ist eines der Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes, die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Statistik, Roderich Egeler, heute (Mittwoch) in Berlin vorgestellt hat.
Mit
der Studie "Zeitverwendung in Deutschland 2012/2013" liegen erstmals
Daten vor, die zeigen, welche Veränderungen es bei der Verwendung der
Zeit von Frauen und Männern sowie von Familien in Deutschland gibt.
"Väter
und Mütter sind heute stärker gefordert als früher - beruflich und
privat. Vollzeit arbeiten, sich gleichzeitig um Kinder und
pflegebedürftige Angehörige kümmern - das bringt die Familien an die
Grenze ihrer Belastung," so Familienministerin Schwesig. "Diese
Generation steht vor der Herausforderung, ihre Wünsche nach Beruf und
Familienleben zu vereinbaren, sie brauchen zeitliche Entlastung. Die
Zeit für die Familie muss mehr anerkannt werden", sagte die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse.
Im
Vergleich zu 2001/2002 gibt es Veränderungen: Grundsätzlich ist die
Stundenzahl bei Männern und Frauen für Erwerbstätigkeit gestiegen.
Vergleicht man Mütter und Väter mit Menschen, die in Haushalten ohne
Kinder leben zeigt sich: Sie arbeiten knapp 10 Stunden mehr - das ist
vor allem auf ein höheres Pensum unbezahlter Arbeit zurückzuführen.
Gleichzeitig
haben aber Mütter wie Väter auch mehr Zeit darauf verwendet, sich um
Kinder zu kümmern und sich aktiv mit ihnen zu beschäftigen.
Erwerbstätige Mütter verbrachten dabei ähnlich viel Zeit mit Aktivitäten
wie Vorlesen oder Gespräche mit den Kindern, wie nicht erwerbstätige
Mütter.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei der
Erwerbsarbeit gibt es jedoch eine Lücke: Väter und Mütter in Vollzeit
wollen durchschnittlich weniger Stunden arbeiten und mehr Zeit für
Familie haben. Mütter und Väter, bei denen beide Partner
je 30 Stunden und mehr arbeiten, wünschen sich durchschnittlich um vier
Stunden geringere Arbeitszeiten: zwischen 33 (Mütter) bzw. 38 (Väter)
Stunden. Mütter in kleiner Teilzeit würden ihre Arbeitszeit dagegen
gerne etwas erhöhen.
"Eltern wollen ihre
Arbeit so gestalten, dass beides möglich ist: Beruf und Familie. Für
jeden zweiten Vater heißt das: durchschnittlich etwas weniger zu
arbeiten, für etwas mehr als ein Viertel der Mütter: etwas mehr zu
arbeiten. Das zeigt, dass mein Vorschlag einer Familienarbeitszeit, bei
der beide vollzeitnah arbeiten und sich um die Familie kümmern, den Nerv
trifft. Die Familienarbeitszeit bietet Eltern die Chance, so zu leben
wie sie es sich wünschen. Ich bin überzeugt: davon profitieren alle -
Mütter, Väter und Kinder", so Schwesig.
Ein
erster Schritt auf dem Weg zur Familienarbeitszeit ist das Elterngeld
Plus. Es bietet Eltern flexiblere Möglichkeiten, Beruf und Familie
miteinander zu vereinbaren und unterstützt eine partnerschaftliche
Aufteilung von Erwerbsarbeit in Teilzeit durch einen
Partnerschaftsbonus.
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig:
"Damit aus der geforderten Generation keine überforderte Generation
wird, müssen wir Männer und Frauen darin unterstützen, ihre Zeit
partnerschaftlich aufzuteilen. Die Ergebnisse der Studie bestätigen,
dass dies auch der Wunsch der Eltern ist. Ich sehe das als klaren
politischen Handlungsauftrag, die Familienarbeitszeit
weiterzuverfolgen".
Mitteilung des BMFSFJ am 26.08.2015
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