Gegenwärtig stehen zwei Themen im Vordergrund:
1. Northeim: Bei der Bahn in Südniedersachsen klappen nur noch
die Türen (Stand 21.08.2015)
Diesen Schluss jedenfalls muss
man aus der jüngsten Meldung des Unternehmens ziehen. Kurz und
bündig wird mitgeteilt, dass die Bauarbeiten zwischen Herzberg und
Northeim, die nun bereits vier Wochen andauern, nicht fertig werden
und der Schienenersatzverkehr mit den Bussen um mindestens eine
weitere Woche verlängert wird. Mindestens – Ende also offen.
Überdies bedauert man mitteilen zu müssen, dass – soll man
sagen: Natürlich? – die Auskunftssysteme nicht stimmen und dort ab
kommenden Dienstag derzeit fröhlich Züge angezeigt werden, die es
nicht gibt, und Anschlüsse, die hinten und vorne nicht
funktionieren. Reisende, die nun im Hinblick auf den ab 25.8.
geplanten normalen Verkehr sich schon auf Züge festgelegt und
Platzkarten gebucht haben, schauen in die Röhre.
Der Bus-Ersatzverkehr hat bisher leidlich funktioniert, jedoch
brauchen die Busse wesentlich länger, um Northeim oder Herzberg zu
erreichen. Die Fahrzeit nach und von Göttingen verlängert sich nun
bis mindestens Ende August um rund 40 Minuten.
Die offizielle Begründung – Material nicht rechtzeitig da,
Maschine macht Gleise kaputt – ist ein logistischer Offenbarungseid
der bauausführenden Firmen und ihres Auftraggebers. War schon kaum
nachzuvollziehen, wieso eine zweigleisige Strecke für ein paar
wenige Kilometer Gleiserneuerung und Brückenarbeiten gleich 4 Wochen
komplett gesperrt werden musste, so ist die nunmehrige Verlängerung
kaum mehr akzeptabel. Pendler bekommen für die katastrophalen
Schlechtleistungen keinen Pfennig Geld zurück, sondern werden
lediglich um Verständnis gebeten. Das aber werden sie wohl kaum noch
haben.
Der Südharz bleibt, ob wir das nun wollen oder nicht, wenigstens
eine weitere Woche weitgehend von der Bahn-Außenwelt abgeschnitten.
Und wer weiß, was uns noch so alles erwartet – schauen wir mal, ob
der Ersatzverkehr ab Dienstag auch so läuft wie bisher oder ob man
erst einmal neue Busse und Fahrer zusammenkratzen muss.
DB Regio – und die Kunden dieses Unternehmens – müssen die
Fehler von DB Netz, wo auch immer diese ihre Ursache haben, ausbaden.
Und wir werden uns demnächst von der LNVG merkwürdig gesunkene
Fahrgastzahlen um die Ohren schlagen lassen müssen – die Zähler
von Bahn und Aufgabenträger sind ja weiter an Bord. Vor Waake muss
man im Pkw nicht mehr herumstehen, und wer Zug fährt, darf pro
Arbeitstag für eine weitere Woche 80 Zusatzminuten einplanen.
Fahrradnutzer, Rollstuhlfahrer und andere müssen weiter warten, bis
sie mal wieder in den Südharz und zurück reisen dürfen.
Verständnis? Nein, das haben wir nicht mehr.
Michael Reinboth
2. Braunlage: Neue Linienführung der Buslinie 257 in Schierke
und Braunlage (Stand 21.08.2015)
Ab Beginn des neuen
Schuljahrs in Sachsen-Anhalt am 23.8. erhält die HVB-Buslinie 257
eine neue Linienführung in Schierke. Sie wird dort auf dem Weg nach
und von Braunlage eine Schleife durch den Ort fahren und auch das
Parkhaus mit bedienen. Wegen des dabei eintretenden Zeitverlustes
kann die Linie in Braunlage nicht mehr die Haltestellen
Herzog-Wilhelm-Straße (Hapimag) und Busbahnhof anfahren, sondern
wird statt dessen ab der Haltestelle von-Langen-Straße zur
Haltestelle Marktstraße/Schule geführt, von wo aus sie über die
Elbingeröder Straße nach Wernigerode zurückfährt. Die Abfahrts-
und Ankunftszeiten in Wernigerode ändern sich nicht, und auch in
Braunlage bleiben die Zeiten für die Fahrt nach Wernigerode
unverändert, gelten aber nicht mehr für Busbahnhof und
Herzog-Wilhelm-Straße, sondern nur noch für Marktstraße/Schule und
Elbingeröder Straße.
Dies hat Konsequenzen für umsteigende Fahrgäste. Der Umstieg aus
Richtung Walkenried (Linie 470) erfolgt nun an der Haltestelle
Marktstraße/Schule. Es empfiehlt sich, den Fahrer beim Einstieg
darüber zu informieren, dass man nach Wernigerode weiter fahren
möchte, da ansonsten, wenn keine anderen Ausstiegswünsche
vorliegen, die Trinitatiskirche angefahren würde. Von dieser beträgt
der Fußweg zur Marktstraße/Schule ca. 100 Meter. In der
Gegenrichtung werden die Anschlüsse wie bisher an der
von-Langen-Straße hergestellt.
Leider wird durch diese Maßnahme die Haltestellen-Situation in
Braunlage noch etwas komplizierter als sie ohnehin schon war. Nur
noch die von-Langen-Straße wird (einseitig) von allen Linien
bedient. Der Busbahnhof wird nur noch von den Linien 820
(Linienabschnitt Bad Harzburg - Braunlage und zurück) und 470 sowie
der an Schultagen verkehrenden Linie nach und von Benneckenstein
bedient. Die Busse der Linie 820 (Abschnitt Braunlage - St.
Andreasberg) und 257 fahren ihn nicht an. Die Haltestelle
Marktstraße/Schule wiederum wird zwar von den Linien 257 und 470
bedient, nicht aber von den Bussen nach Bad Harzburg, die statt
dessen ebenso wie die Busse nach St. Andreasberg über Oderteich an
der Trinitatiskirche halten. Einheimische mögen damit noch zurecht
kommen, für Gäste wird das Umsteigen in Braunlage nunmehr vollends
undurchsichtig. Die Stadt braucht dringend eine neue, zentrale und
von allen Linien bediente Haltestelle.
Michael Reinboth
Viele Grüße
Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
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