Ein wenig zum
Ursprung des Spiegelschen Hauses
In letzter Zeit wurde
mehrfach über eine mögliche Wiederherstellung des Spiegelschen
Hauses in Werna berichtet und für jeden Bürger unserer Stadt, aber
auch unserer Region ist der Anblick dieses Renaissancebaus mit Stolz
über dieses Kleinod, mit Wehmut über den
derzeitigen Zustand, aber
auch mit Hoffnung für eine mögliche zukünftige Nutzung in alter
Pracht verbunden. Parkfeste, die Seerosenkönigin, die
Geopark-Infostelle sind erste Pflänzchen, denen man gutes Gedeihen
wünscht.
Forscht
man ein wenig über den ehemaligen Besitzer dieses zweigeschossigen
landgestreckten Fachwerkhauses mit massivem Erdgeschoss, das auf
einem Bruchsteinsockel um 1590 erbaut wurde und über ein steiles
Satteldach verfügt, so wird man leicht fündig: Wie der Name sagt
war es
eines der Rittergüter des Freiherrn von Spiegel. Korrekter
wäre: „des Freiherrn
von Spiegel zum Diesenberge“!
Der Name dieser Adelsfamilie erscheint bereits um 1100 und beginnt in
der urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1224 mit Hermannus
Spechel,
der auch die Stammreihe anführt. Stammsitz war die Daseburg
auf dem Desenberg
oder
Diesenberg
bei Warburg in Westfalen. Diese Burg kam 1250 in den Besitz der
Familie.
Interessant ist
wiederum das Wappen mit den drei Spiegeln. Hier könnte man die Sage
um den Desenberg und den Spiegelritter anführen, in
der ein tapferer Sachse (!) einen auf dem Berg lebenden Drachen durch
das Spiegelbild in seinem Schild erschreckte und töten konnte.
Hierauf soll auch der Name des Adelsgeschlechts „von
Spiegel (zum
Desenberg)“ zurückgehen, dessen Wappen sich beziehend auf die
Heldentat drei Spiegel zeigt. Aus diesem Geschlecht stammen für die
deutsche Geschichte namhafte Vertreter, wie z. B. Heinrich III.
von Spiegel zum Desenberg – Fürstbischof von Paderborn - oder
Witukind von Spiegel zum Desenberg – ein Abt des berühmten
Klosters Corvey – genau zu der Zeit amtierend, in der auch das
Kloster Walkenried (1127) gegründet wurde.
Dr. Wolfgang R.
Pientka
Förderkreis
zum Wiederaufbau der St. Johanniskirche in Ellrich e.V.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen