Sonntag, 23. August 2015

Er beeindruckte und überzeugte allein durch sein journalistisches Engagement

Verkaufen konnte er sich damit nicht und ich weiß nicht, ob der Großlohraer Fotograf Eduard Seifert insgeheim hoffte, dass jene, die Nutznießer seiner Arbeit waren, seine Bilder und Texte von sich aus entsprechend honorieren würden.


Ich will das hier nicht zum Thema von Betrachtungen machen, sondern mich einfach freuen über die Würdigungen, die anlässlich seines Ablebens von den verschiedensten Seiten kamen und sein vielseitiges Engagement hervorhoben. Das ja nicht nur in seiner gediegenen journalistischen Tätigkeit bestand: auch gesellschaftlich und im (kirchen-)kommunalpolitischen Leben brachte er sich ein. Pfarrer Richard Hentrich, der am Freitag das Requien in der Kirche in Fiedrichslohra leitete, und die anschließende Beerdigung am Friedhof in Großwenden gestaltete, beschrieb Eduard Seifert in
seiner Mentalität und seiner steten Einsatzbereitschaft als Fotograf und Berichterstatter sehr anschaulich. Hatte die „Nordhäuser Allgemeine“ zuvor schon in großen Zügen berichtet, referierte Pfarrer Hentrich sehr viel ausführlicher und hob dabei auch seine Tätigkeit in der DDR für das Bistum Erfurt hervor. Und seine Cleverness angesichts des Argwohns der DDR-Machthaber gegenüber seiner Tätigkeit.Ich registriere auch mit Genugtuung den Nachruf der „Wochenchronik“ in der jüngsten Ausgabe.


Dass das Engagement meines jüngeren Bruders ganz allgemein so wie von
Zeitungen und Pfarrer Hentrich dargestellt, auch von einer breiteren Öffentlichkeit so eingeschätzt wurde, ließ die Beteiligung an seiner Beerdigung erkennen: neben zahlreiche Angehörigen, Vertretern öffentlicher Verwaltungen (BürgermeisterInnen, Gemeindevertreter) nahm auch ein namhafter Vertreter der Presse und viele Freunde und Bekannte teil und gaben ihm das letzte Geleit. Und wenn ich neulich bemerkte, dass mir die Darstellung oder Erzählung persönlicher Vorgänge zu und mit meinem Bruder nicht liegt, wurde mir während meiner Teilnahme an der Beerdigung am Freitag in Großwenden doch wieder unmittelbar bewusst, dass wir ja in den frühen sechziger Jahren noch gemeinsam meine Mutter
in Münchenlohra zu Grabe trugen. Unsere familiären Beziehungen.hatten also zu dieser Gegend relativ enge Bindungen. Damit aber soll es hier sein Bewenden haben.



Und um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, richtet sich meine Aufmerksamkeit schon mal langsam auf das Kreuzfest der Katholischen Kirchengemeinde Dom zum Heiligen Kreuz in Nordhausen am 14. September und dem dabei vorgesehenen Festvortrag „Macht Religion Sinn?“ von Prof. Dr. Eberhard Tiefensee von der Katholischen Fakultät der Universität Erfurt. Schon weil das Thema angesichts der sich anbahnenden weltanschaulichen Entwicklungen und Veränderungen durch die gewaltigen Flüchtlingsbewegungen aus den islamischen Ländern besondere Bedeutung gewinnt.

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